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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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weltlicher Arm der
Kirche kurz nach dem Fall von Kontovar gegründet. Und zwar im
alten Königreich der Axt, in Menschstatt, auch wenn wir mittlerwei
le in vielen Ländern Kapitel unterhalten. Es gibt sogar Hinweise in
alten Dokumenten, dass unser Orden in Kontovar schon tausend
Jahre vor dem Fall existierte. Doch wie viele andere Einrichtungen
hat auch die Kirche den größten Teil ihrer Aufzeichnungen auf der
Flucht nach Norfressa verloren. Wir wissen daher nicht genau, ob
›die Brüder vom Schwert‹ die, wie uns unsere Historiker erzählen,
den Amboss des Tomanâk in Kontovar bewachten, Mitglieder des
Ordens waren, dem wir heute noch dienen. Wir würden das gern
glauben, verfügen jedoch über keinerlei handfeste Beweise.«
    Er hielt inne, trank einen Schluck Wein und blickte nachdenklich
in die Flammen des Kamins.
»Sei dem, wie ihm wolle«, fuhr er dann fort, »die Organisation,
oder vielmehr Neuorganisation des Ordens in Norfressa dauerte
über viele Jahrhunderte an. In dieser ersten Zeit herrschte natürlich
heillose Verwirrung, als die Flüchtlingsströme aus Kontovar in das
Königreich drangen und Herzog Kormak verzweifelt Orte suchte,
um sie alle unterzubringen.«
»Aye, davon habe ich gehört.« Bahzells tiefe Stimme klang finster,
beinahe kalt. Charrow schaute rasch hoch und der Hradani zuckte
ungeduldig mit den Schultern. »Seid unbesorgt«, beruhigte er den
Ordensmeister. »Wir Hradani haben nicht viel für Herzog Kormak
übrig. Zweifellos war er ein guter Mann und hat versucht, sein Bes
tes zu tun. Für unser Volk hat er allerdings keinen Finger gerührt.
Außer, natürlich, um uns die Kehlen durchzuschneiden, wenn wir
zufällig an seine Küste angespült wurden.«
»Bahzell, ich …« begann Charrow beunruhigt, doch der Hradani
winkte ab.
»Wie gesagt, macht Euch keine Sorgen«, fuhr er gelassen fort.
»Was vor mehr als zwölfhundert Jahren geschehen ist, hat heute
kaum noch Gewicht. Aye, und um die Wahrheit zu sagen, ich war
ebenso wenig dabei wie Ihr oder Kormaks Nachfahren. Soll die Ver
gangenheit das Vergangene begraben.«
»Ich … Einverstanden.« Charrow dachte kurz nach und fuhr dann
fort. »Wir brauchten jedenfalls lange Zeit, um uns zu organisieren,
und wie ich schon sagte, das Kapitel in Menschstatt, das als Erstes
gegründet wurde, ist noch heute das Mutterkapitel. Obwohl unser
Hauptsitz nach Beilhain verlegt wurde, als das Königlich-Kaiserli
che Kapitel dorthin umgezogen ist. Wir sind zwar nicht der größte
Ritterorden des Reiches, dafür jedoch der älteste und im Gegensatz
zu vielen anderen steht die Mitgliedschaft bei uns jedem offen, der
die Stimme des Gottes hört und sich als würdig erweist, Ihm zu die
nen. Was für gewöhnlich«, sein Blick zuckte kurz zu dem Pferde
dieb hinüber, »seine Paladine mit einschließt.«
»Ach ja?« hakte Bahzell sanft nach.
»Ja, wirklich«, antwortete Charrow ungerührt. »Es gab im Laufe
der Jahrhunderte zwar eine Hand voll Ausnahmen, meist aber hat
Tomanâk Seine Paladine aus den Reihen des Ordens erwählt. Natür
lich verpflichtet Ihn nichts und niemand, Seine Wahl unter unseren
Mitgliedern zu treffen. Er ist der Gott und wir dienen Ihm. Ganz ge
wiss kommen wir nicht auf die Idee, Ihm zu sagen, was Er tun soll!
Dennoch sind wir bei den seltenen Gelegenheiten, da Er einen Or
densfremden zum Paladin kürt, ein wenig überrascht. Wie bei
Euch.«
»Ich glaube, Er ist wohl ein bisschen weiter gegangen, als nur
einen ›Ordensfremden‹ zu wählen, als er mich so lange belästigt hat,
bis ich schließlich nachgegeben habe, stimmt's?«
Belästigt? dachte Vaijon empört. Hat er gerade gesagt, dass der
Gott ihn belästigt habe, bis er die größte Ehre annahm, die einem
Sterblichen zuteil werden kann?
»Ja … ich denke, man könnte es so ausdrücken«, stimmte Charrow
zu und spitzte die Lippen. »Was bedauerlicherweise ein gewisses
Problem mit sich bringt. Einige unserer Mitglieder«, der Kapitel
meister schien Vaijon einen unmerklichen Seitenblick zuzuwerfen,
aber Bahzell hätte das nicht beschwören können, »finden die Vor
stellung eines Hradani-Paladins ein wenig schwer hinzunehmen.«
»Ich möchte niemanden erbosen«, erwiderte Bahzell ernst. »Miss
versteht mich nicht, ich habe nicht vor, mich dafür zu entschuldigen,
wer oder was ich bin. Trotzdem beabsichtige ich nicht, mich aufzu
drängen oder jemandem gar in die Suppe zu spucken. Wenn es hier
Leute gibt, die mich zum Phrobus wünschen … Man hat mich schon
früher dorthin gewünscht, und

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