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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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seiner Stimme aber schimmerte härtester Stahl, als
der Meister des Ordenskapitels von Belhadan seine Autorität gel
tend machte. Bahzell schloss den Mund, holte tief Luft und nickte
zögernd.
»Also, Herr Vaijon?« Charrow drehte sich wieder zu dem jungen
Ritterprobanden um. »Habt Ihr etwas vorzubringen?«
»Ich …« Vaijon schluckte und sah den älteren Mann an. Charrow
war sein Lehrer, der Mann, den er von allen Menschen in der Welt
am meisten achtete. Und den er gerade zutiefst enttäuscht hatte.
Doch nicht einmal diese Erkenntnis konnte die Wut löschen, die in
seinem Innersten brannte. Er starrte Herrn Charrow an, hin- und
hergerissen von seinem Gehorsam, der Scham und dem Zorn, der
ihn einfach nicht loslassen wollte.
»Ich habe eine Frage gestellt, Herr Ritter«, sagte Charrow sehr,
sehr leise, und Vaijons Ärger flammte erneut auf.
»Warum?« verlangte er bitter zu wissen. »Was ich auch antworte
ist falsch, oder etwa nicht? Der da ist ein Paladin unseres Ordens,
richtig? Alles, was er tut und sagt, ist richtig, und was auch immer
ich dagegen halte, ist falsch!«
Charrow zuckte vor der ungeschminkten Wut zurück, die Vaijon
nun nicht mehr verbergen konnte. Irgendwo in ihm wallte ein Mit
gefühl für den jungen Mann auf, aber es war nur ein flüchtiges Ge
fühl, denn Vaijons Worte wären der Wut und der Verletztheit eines
kleinen Kindes angemessen gewesen, und ein Ritterproband des To
manâk war kein Kind. Er schaute Vaijon einen Augenblick lang be
dauernd an, doch dann verhärtete sich seine Miene.
»Ihr …« begann er, aber Vaijon wandte sich blitzschnell zu Bahzell
um.
»Ihr!« fuhr er ihn an. » Ihr seid derjenige, der unseren Gott belei
digt! Schon Eure bloße Existenz ist eine Entwürdigung für Ihn!« Er
starrte wütend zu dem Hradani hinauf, krümmte die Hände und
keuchte wie ein Mann, der sich kaum noch beherrschen konnte.
»Was wisst Ihr von dem, was der Gott von Seinen Kriegern erwar
tet, Hradani?« spie er heraus. »Keiner von Eurer verfluchten Rasse
hat je dem Licht gedient. Ihr wart es, die den Dunklen in Kontovar
zur Macht verholfen habt! Hat Phrobus Euch vielleicht geschickt,
um die Rolle eines Paladins nachzuäffen? Seid Ihr hier, um auch
Norfressa an die Dunklen auszuliefern? Sprecht!«
Sir Charrow erstarrte. Tiefstes Schweigen breitete sich in dem gan
zen Ordenshaus aus, und Vaijon wurde leichenblass, als ihm be
wusst wurde, was da eben über seine Lippen gesprudelt war. Er
stand wie gelähmt und hatte das Gefühl, als zerbreche sein ganzes
Leben um ihn herum in Scherben. Er konnte sich nicht einmal rüh
ren, als Charrow sich vorbeugte und ihm das Wehrgehänge ab
schnallte, an dem sein Schwert und sein Dolch hingen.
»Ihr habt Euch und den Orden entehrt!« Die Stimme des älteren
Mannes klang wie malmendes Granit. »Wir verlangen die Waffen
zurück, die Ihr im Namen Unseres Gottes getragen habt!«
Vaijon fuhr ziellos mit den Händen durch die Luft, als treibe ihn
ein unbändiges Verlangen, die Waffen, die Herr Charrow ihm so
eben abgenommen hatte, aus den Fingern des Kapitelmeisters zu
reißen. Das konnte er natürlich nicht – und in seinen hilflosen Blick
mischte sich blankes Entsetzen.
»Die Kommandantur wird zusammentreten, um über Euer Schick
sal zu entscheiden, Herr Vaijon!« fuhr Charrow unerbittlich fort.
»Ihr werdet von Euren Brüdern gerichtet, die Ihr entehrt habt und
…«
»Einen kleinen Augenblick, Herr Charrow.« Der Ritterhauptmann
zuckte, als ihn eine Stimme unterbrach, die kälter war als die Klinge
eines Dolches. Herr Vaijon drehte sich etwas langsamer um, wie
eine schlecht gespielte Marionette. Bahzell fletschte die Zähne zu ei
nem Lächeln, das selbst einem Ungeheuer aus dem winterlichen
Geistermoor das Fürchten gelehrt hätte.
»Ja bitte, Milord Paladin?« Charrow sprach mit derselben höfli
chen Ruhe weiter, die er auch Vaijon gegenüber an den Tag gelegt
hatte, aber eine Sorgenfalte fürchte seine Stirn, als er versuchte, Bah
zells Miene zu deuten. Ebenso wenig wie Vaijon hatte er in seinem
Leben das Glühen der Blutrunst in den Augen eines Hradani gese
hen. Und wie sie glühten, und zwar vor Ärger, das konnte der Kapi
telmeister nun erkennen. Doch es brannte noch etwas anderes tief in
ihnen, etwas Fürchterliches, Grausames, das kälter war als das Eis
von Vonderland und eine dunkle Leidenschaft ausstrahlte, die wie
die Hitze aus der Tür eines Schmelzofens waberte. Sie schien Bah
zells hünenhaften Leib mit Klauen aus eisigen Flammen zu umhül
len.
»Ich

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