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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Wetter mag es ihnen er
schweren, ihre Produkte vor dem Frühling auf den Markt zu brin
gen, aber der Winter war für die Zwerge immer die arbeitsamste
Jahreszeit.«
    »Das war mir gar nicht klar«, erwiderte Brandark. »Dass die Zwer
ge während des Winters andere Arbeitskräfte einsetzen, meine ich.«
»Die Zwerge in Zwergenheim tun das auch erst, seit der Stollen
gegraben wurde.« Kaeritha zuckte mit den Schultern. »Nach dem,
was man mir erzählt hat, weigerten sich die Zwerge in Kontovar,
ihre Geheimnisse mit Nicht-Halblingen zu teilen, und die Clans in
Zwergenheim haben sich mehr als sechshundert Jahre lang an diese
Tradition gehalten. Nachdem die Axtmänner jedoch die Grenzen ih
res Reiches bis zu ihren Ländern ausgedehnt haben, und die Zwer
genheimer sahen, welche Vorteile ihre Cousins im Reich aus
nichtzwergischen Arbeitskräften zogen, konnten sie es sich nicht
mehr leisten, es ihnen nicht gleichzutun. Mittlerweile gehören die
Menschen im östlichen Landfressa genauso zur Industrie von Zwer
genheim wie die Zwerge selbst. Ihr werdet sehen, was ich meine,
wenn wir uns dem Stollen nähern. Von den Siedlungen dort macht
keine eine Winterpause.«
»Hm.« Bahzell nickte und schaute sie dann fragend an. »Nach
dem, was Herr Maehryk sagte, tut mehr als die Hälfte der Truppen
seines Kapitels in dieser Gegend Dienst.« Als sie nickte, deutete er
mit der Hand auf die weiße Einöde um sie herum. »Würdest du mir
in dem Fall verraten, wo sie sich verstecken?«
»Wir sollten innerhalb der nächsten zwei Tage auf einige von ih
nen stoßen«, versicherte sie ihm. »Ihre Zahl reicht bei weitem nicht
aus, um auf allen Straßen zu patrouillieren, also konzentrieren sie
sich in schlagkräftigeren Trupps und schlagen ihre Lager in den grö
ßeren Dörfern und kleinen Städten auf. Vorwiegend in denen, deren
Bevölkerung im Winter nicht wegzieht. Angesichts des Zustands
der Straßen muss alles, was aus Zwergenheim kommt, in einer Ka
rawane reisen. Jede Einheit ist dafür verantwortlich, diese Karawa
nen von ihrem Ausgangspunkt sicher bis zum nächsten zu beglei
ten. Danach kehrt sie um und eskortiert die nächste Karawane, die
durchkommt.« Sie zuckte wieder die Achseln. »Es ist keine sonder
lich anstrengende Pflicht. Eigentlich besteht die Hauptaufgabe des
Ordens darin, die Sicherheit der Leute zu gewährleisten, die den
Winter über hier bleiben. Unsere Leute patrouillieren in unregelmä
ßigen Abständen durch die kleineren Ortschaften, um zu verhin
dern, dass sich etwa unerwünschte Gäste dort einnisten.«
»Das Land kommt mir aber trotzdem riesig vor und dabei voll
kommen menschenleer«, bemerkte Vaijon.
»Was du nicht sagst.« Etwas in Bahzells Ton veranlasste Vaijon,
ihn scharf anzusehen. Bahzells Stimme war leise, aber er kniff die
Augen hinter den dunklen Linsen seiner Schneegläser zusammen
und zog den Handschuh von seiner rechten Hand. Während Vaijon
zusah, griff er an seinen Nacken, als wollte er sich kratzen, und löste
dabei unauffällig den Halteriemen von der Parierstange seines
Schwertes.
»Milord?« fragte der junge Ritter gepresst.
»Ich halte es für eine gute Idee, wenn du ein wenig vorausreitest,
Vaijon«, antwortete der Hradani mit unverändert gesenkter Stimme.
»Gib Herrn Harkon möglichst unauffällig davon Bescheid, dass in
den Bäumen dort hinten eine unliebsame Überraschung auf uns
wartet.« Er machte keine verräterische Bewegung, und nur seine
Ohren zuckten kurz zu einem Gehölz aus Schierlingsbüschen und
Eiben, das an der Stelle, an der sie sich befanden, ein gutes Stück
nördlich von der Straße lag, sich ihr jedoch in deren weiterem Ver
lauf annäherte.
»Selbstverständlich, Milord.« Vaijon nickte beiläufig und versetzte
sein Pferd in Trab.
»Brandark. Ich wäre dir dankbar, wenn du dich zurückfallen
ließest und den Kutschern dasselbe ausrichtetest«, murmelte Bah
zell, nachdem der Jüngling weggeritten war. »Sag ihnen, sie sollen
ihre Armbrüste bereit halten, falls sie es ungesehen hinbekommen.«
»Mach ich.« Bahzell zügelte sein Pferd, stieg ab und tat, als unter
suchte er seinen Gurt, während er darauf wartete, dass ihn die Kut
schen einholten. Bahzell und Kaeritha setzten ihren Weg im gleichen
Tempo fort. Sie warf ihm von ihrem Pferd aus einen fragenden Blick
zu.
»Was macht dich so sicher, dass dort oben etwas auf uns wartet?«
erkundigte sie sich.
»Ich könnte antworten: mein Instinkt«, gab er zurück und ließ sei
nen Blick erneut über das verdächtige Gehölz

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