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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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spannte.
    Hätte er dort das Kommando gehabt, hätte er in dem Augenblick
den Angriff abgebrochen und wäre geflohen, in dem deutlich ge
worden wäre, dass sie das Überraschungsmoment verloren hatten.
Zumindest aber wäre er in der Deckung der Bäume geblieben. Die
einzigen Schusswaffen der Angreifer schienen Armbrüste zu sein,
die in den Händen der meisten Leute berüchtigt langsam waren.
Prinz Bahnaks Pferdediebe setzten Waffen wie Bahzells eigene Ar
balest ein, aber sie hatten genug Kraft, um sie wie leichte Armbrüste
zu spannen, was ihnen eine Schussgeschwindigkeit verlieh, die nie
mand erreichte. Trotzdem hätten selbst menschliche Armbrustschüt
zen wenigstens noch eine Salve abfeuern können, während die An
greifer auf sie zu stürmten, und hätten ihren Feind zwischen den
Bäumen erwarten müssen, wo die Reiter erheblich im Nachteil ge
wesen wären. Ohne Zwang ins offene Gelände vorzustürmen, vor
allem, ohne sich die Zeit zu nehmen, eine geschlossene Formation
zu bilden, das war einfach nur dumm.
    Während Bahzell die Arbalest hob und einem weiteren Angreifer
einen tödlichen Bolzen durch den Hals jagte, räumte er ein, dass sei
ne Feinde immerhin zahlenmäßig weit überlegen waren. Sie zählten
wenigstens vierzig oder fünfzig, so dass ihre Entscheidung, den
Schutz der Bäume zu verlassen, doch nicht ganz so ungeschickt war,
wie er zunächst angenommen hatte.
    Die meisten Ritter vom Orden des Tomanâk ritten auf mittel
schweren oder schweren Rössern, weil sie mit Lanzen, Schwertern,
Streitäxten oder Morgensternen fochten. Es gab einige wenige Aus
nahmen, wie Bahzell oder Kaeritha, die lieber zu Fuß kämpften.
Doch im Großen und Ganzen waren die meisten Ordenskrieger Rei
ter. Das gereichte ihnen in diesem Augenblick zum Nachteil, denn
die gefährlichste Waffe eines Berittenen war der Schwung seines
Pferdes. In dem tiefen Schnee neben der Straße sanken die Pferde bis
zum Bauch und noch weiter ein, was ihren Angriff erheblich ver
langsamte, wie willig sie auch sein mochten. Allerdings war der
Tiefschnee auch für jeden Kämpfer zu Fuß ein Problem. Für alle, bis
auf einen.
    Glücklicherweise stand Tomanâks Orden Schusswaffen nicht ge
nauso naserümpfend ablehnend gegenüber wie die anderen Ritter
orden. Im Gegensatz zu denen, die, wie Bahzell vermutete, Krieg als
eine Art Sport betrachteten, bei denen ein Pfeil- oder Bolzenschuss
als Verletzung der Etikette galt, benutzten die Gefolgsleute von To
manâk die Waffen, die ihnen am nützlichsten erschienen. Aus die
sem Grund waren die Laienbrüder des Ordens berittene Bogen
schützen. Ein paar von ihnen setzten sogar die schweren Langbögen
der Sothôii ein, deren Wirkung die Windreiter so mörderisch mach
te. Aber auch die verbreiteteren leichteren Bögen wirkten in den
Händen eines geübten Kämpfers tödlich. Und diese Ritter waren
wahre Könner.
    Das Dutzend Kutscher und Laienbrüder, die ihre Bögen hinter der
Deckung der Wagen gespannt hatten, deckten die Angreifer mit ei
nem tödlichen Pfeilhagel ein, der unter den Feinden den verheeren
den Schaden anrichtete, den ihre misslungene Armbrustsalve nicht
bewirkt hatte. Männer fielen schreiend in den Schnee und wälzten
sich am Boden, als die nadelspitzen Pfeile in ihre Körper einschlu
gen und das Blut den weißen Schnee schrecklich rot färbte. Bahzell
ließ seine Arbalest sinken, zog das Schwert und rannte hinter Kae
rithas Pferd her.
    Der Schnee behinderte ihn zwar auch ein wenig, aber längst nicht
so stark wie einen anderen Infanteristen. Er hatte Kaeritha eingeholt,
noch bevor sie den Feind erreichte. Sie hätte vielleicht lieber zu Fuß
gekämpft, und außerdem war ein Langstock nicht unbedingt eine
Waffe, die man vom Pferd aus einsetzte, aber das schien sie nicht zu
kümmern. Sie ließ die Zügel fallen, lenkte ihr Ross nur mit den Kni
en und Absätzen, und der Langstock wirbelte zischend durch die
Luft, als sie mit einem beidhändigen Überkopfschlag ihr erstes Op
fer mit einem vollendet geführten Schlag mitten auf die Stirn traf.
Blut spritzte, als sie seinen Schädel zertrümmerte.
    Bahzell konnte sich jedoch nicht lange mit Betrachtungen über
Kaerithas Kampftechnik aufhalten. Der tiefe Schnee hatte die For
mation seiner eigenen Leute aufgelöst, und aus dem netten, saube
ren Hinterhalt wurde ein hässliches, auseinander gezogenes Getüm
mel, in dem sich kleine Knoten aus Kämpfenden bildeten, wenn
zwei oder drei Mann von jeder Seite aneinander gerieten. Der Pfer
dedieb fletschte

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