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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Aderpresse an einem Arm anlegte, dem die Hand fehlte. Män
ner in den Farben des Ordens lagen regungslos im Schnee, und wei
tere Ritter und Laienbrüder kümmerten sich um die verwundeten
Freunde.
    Bahzell zählte mit grimmiger Befriedigung weit mehr Leichen von
Briganten. Seine erste Schätzung hatte jedoch viel zu niedrig gele
gen. Es mussten mehr als sechzig Angreifer gewesen sein, nicht vier
zig. Nur fünfzehn von ihnen hatten überlebt und er bedachte sie mit
einem düsteren Blick. Später würde er die Gelegenheit zu nutzen,
mit ihnen über ihr Tun zu … sprechen. Vorerst waren andere Dinge
wichtiger. Er sah Kaeritha an.
    »Gut gekämpft, Schwertbruder«, sagte sie und schob ihre gesäu
berten Schwerter in die Scheiden. Er nickte.
»Du auch, Mädchen«, knurrte er, riss einem toten Briganten den
Poncho vom Leib und säuberte seine Klinge, bevor er sie ebenfalls
wegsteckte. »Jetzt müssen wir uns um dein Bein kümmern, Schwert
schwester«, fuhr er ruhiger fort. »Danach«, er deutete mit dem Kinn
auf die anderen Verwundeten, »sollten wir Ihnselbst vielleicht bit
ten, unsere Freunde zu heilen.«
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    »Also weiss keiner dieser Briganten, wer sie angeheuert hat?« Kaeri
tha klang skeptisch und Bahzell quittierte ihre Frage mit einem ver
ächtlichen Schnauben.
    »Selbst wenn sie es wissen sollten, hat offenbar keiner von ihnen
Lust, es uns zu verraten«, antwortete er, wandte den Kopf ab und
spie verächtlich in den Schnee. »Hätten sie nicht diesen blödsinni
gen ›Schwur auf Tomanâk‹ gerufen, könnten Brandark und ich
schnell die Wahrheit aus ihnen herausholen.«
    »Das ist kein Blödsinn, Bahzell«, tadelte ihn Kaeritha sanft, aber
bestimmt.
Ein Ritter der Ordensbrüder, Herr Erek, und vier Laienbrüder wa
ren gefallen, sechs weitere waren verwundet worden, zwei davon
schwer. Angesichts der Überlegenheit der Feinde schienen das ge
ringe Verluste, trotzdem half dies weder gegen den Schmerz über
den Tod der Freunde, noch linderte es die Pein der Verwundeten.
Die beiden Paladine setzten sich ein wenig abseits von den ande
ren auf Felsen, hüllten sich in ihre warmen Decken und erholten
sich von ihren Strapazen. Es war mühsam, Menschen zu heilen, und
zwar nicht einfach nur körperlich erschöpfend. Die Fälligkeit eines
Paladins, andere zu heilen, hing von drei Dingen ab. Von seinem
Glauben, seiner Willenskraft und seiner Fähigkeit, die Macht seines
Gottes zu leiten. So beseelend das auch sein mochte, in mancherlei
Hinsicht war es ebenso anstrengend wie eine Schlacht. Der zielge
richtete Wille und Glaube, die Fähigkeit, sich den Verwundeten wie
der als ganz und gesund zu vorzustellen, kostete eine Menge Kraft,
und die unmittelbare Verbindung mit ihrem Gott erzeugte eine Art
von … Verwirrung und beinah träumerischem Staunen.
Wenigstens hatten sie Zeit, sich von diesen merkwürdigen Nach
wirkungen zu erholen.
Bahzell verzog das Gesicht, als er Kaerithas tadelnden Blick be
merkte, nickte dann aber. Sie hatte nie in Frage gestellt, dass er ihren
kleinen Trupp befehligte, der ihn sicher nach Hurgrum bringen soll
te, damit er von dort aus Sharnâs Machenschaften in Navahk ein
Ende setzte. Immerhin war Kaeritha jedoch schon seit fast acht Jah
ren ein Paladin. Bahzell vergaß manchmal beinahe, dass sie im Rang
über ihm stand, denn trotz ihrer erheblichen Größe – für eine Men
schenfrau – wirkte sie im Vergleich zu einer Hradani klein und zier
lich. Zudem war sie beinahe zehn Jahre jünger als er. Dennoch galt
sie als die Ranghöhere, und ganz bestimmt würde sie niemand, der
sie heute Nachmittag hatte kämpfen sehen, für eine schwache Blüte
behüteter Weiblichkeit halten.
»Aye, ich weiß«, erwiderte Bahzell nach einer Weile. »Hätten wir
in ihren Stiefeln gesteckt, hätten sich diese Mistkerle nicht im Ge
ringsten darum geschert, wen unsere Leute angerufen haben. Und
wenn sie nicht zu dieser List gegriffen hätten, und nicht alle unsere
Leute die Ordensfarben tragen würden, könnten Brandark und ich
sie im Handumdrehen überzeugen zu reden … Und das, ohne sie
auch nur anzurühren.« Er bemerkte Kaerithas ungläubigen Blick
und grinste böse. »Wir sind Hradani, Kerry, und alle Welt weiß,
dass ein Hradani einem Mann die Gurgel durchschneidet, ohne ihn
auch nur lange anzusehen. Glaub mir, hätten diese Burschen nicht
Tomanâk angerufen, damit er sie vor uns schützt, wir würden ihnen
so große Todesangst einjagen, dass sich ihre Zungen sehr rasch lo
ckerten.«
»Verstehe.« Kaeritha dachte

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