Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
Vom Netzwerk:
die beiden Paladine stockte, als
die Männer an der Spitze nach und nach in Stücke gehauen wurden.
Keiner von ihnen hatte jemals mit einem Hradani im Griff der
Blutrunst zu tun gehabt, und kaum jemand hatte je zwei Paladine
des Tomanâk Seite an Seite fechten sehen. Überlebt hatten das noch
weniger, und auch diese Männer verließ schlagartig die Lust, es mit
den beiden aufzunehmen. Die Briganten, die Bahzell und Kaeritha
am nächsten standen, waren zu entsetzt, um ihnen den Rücken zu
zukehren, aber sie versuchten verzweifelt, sich aus der Reichweite
ihrer Schwerter zu bringen und stolperten rutschend nach hinten.
Die weiter entfernt waren, nutzten ihren Vorteil, drehten sich um
und versuchten wegzulaufen. Allerdings hatten die Paladine bei
diesem Versuch ein Wörtchen mitzureden.
    Der Kampf wurde verbissener, als sich die Ritter und Laienbrüder
des Ordens dem Leichenhaufen näherten, der sich um Bahzell und
Kaeritha bildete. Die Art, wie sich die Feinde beim Angriff auf die
Paladine zusammengeschart hatten, sprach für ihre Unfähigkeit. Die
Ordensritter konnten sie mit Leichtigkeit umzingeln. Brandark und
Vaijon führten eine Zange des Angriffs, während sie Schulter an
Schulter voranritten und ihre Feinde niedertrampelten. Herr Harkon
und Wencit führten die andere Zange, und wütende Schlachtrufe
gellten durch das unangenehm dumpfe Knirschen, wenn sich Stahl
in Fleisch grub – und erhoben sich über die Schreie der tödlich Ver
wundeten. Der eisige, sonnige Winternachmittag verwandelte sich
zum Schauplatz eines blutigen Gemetzels.
    Plötzlich war es vorbei. Die Hand voll Überlebende warfen ihre
Waffen weg und viele von ihnen schrien: »Wir schwören auf To
manâk! Wir schwören auf Tomanâk!« als sie um Gnade flehten. Bah
zell hielt mit einem dumpfen Knurren inne. Eine schreckliche Ent
täuschung durchströmte ihn, denn gerufen oder nicht, die Blutrunst
war eine süße, fürchterliche Droge. Das Verlangen, die Sache zu
Ende zu bringen und alle Feinde ausnahmslos zu töten, pulsierte bei
jedem Herzschlag hämmernd in ihm. Aber er war der Herr seiner
Blutrunst, nicht ihr Diener, und so unterdrückte er diese Gier. Er
schloss die Augen, hielt kurz zitternd inne und verbannte die
Blutrunst in ihren Kerker, wo sie schlummern würde, bis er sie er
neut benötigte. Dann holte er tief Luft und schlug die Augen wieder
auf.
    Sein Blick fiel auf sein Schwert, auf dessen Klinge Blut, Haare und
weit Ekelhafteres klebte, und sah dann Kaeritha an. Sie hatte ihren
Langstock irgendwann verloren, ihre rechte Schulter und ihr Gesicht
waren blutverschmiert, jedoch offenbar vom Blut eines Feindes. Ihre
Kurzschwerter waren ebenfalls bis zum Griff blutig und das Feuer
ihrer Kampfeslust brannte in ihren Augen. Eine Wunde an ihrem
linken Bein zwang sie zu humpeln, doch sie schüttelte nur beruhi
gend den Kopf, als sie Bahzells besorgten Blick bemerkte. Dann
bückte sie sich und wischte ihre Schwerter nacheinander an dem
Umhang eines gefallenen Briganten sauber.
    Vaijon und Brandark tauchten vor Bahzell auf. Die Blutklinge salu
tierte mit erhobenem Schwert vor seinem Freund und der Pferde
dieb sah den Widerhall der Blutrunst auch in seinen Augen. Bran
dark hatte wie er den »Fluch« ihres Volkes beschworen. Vaijon war
leichenblass und finster, sichtlich erschüttert von seinem ersten
wirklichen Kampf, doch hatte er dabei Schulter an Schulter mit
Brandark gefochten. Bahzell wusste, dass nur wenige Krieger dazu
in der Lage gewesen wären.
    Jetzt drehte sich der Pferdedieb herum und verzog das Gesicht, als
er Leichen sah, die in dem zertrampelten, blutigen Schnee seinen
Pfad säumten. Seine Spur verlief in einer schnurgeraden Linie aus
Kadavern und führte geradewegs auf das Gehölz zu, aus dem der
Angriff vorgetragen worden war. Es war nicht zu übersehen, wer
durch seine Klinge gefallen war, und wer Opfer der präzisen, tödli
chen Hiebe von Kaerithas leichteren Schwertern geworden war. Sie
beide allein hatten mehr als ein Drittel ihrer Angreifer abgeschlach
tet, aber schließlich, so sagte sich Bahzell, hatten sie auch einen Vor
teil gehabt, der den anderen versagt geblieben war. Die Briganten
hatten sich ausschließlich auf sie gestürzt, jedenfalls am Anfang.
    Ihre Gefährten hatten jedoch ebenso hart gekämpft und für einige
von ihnen war dieser Kampf weniger glücklich verlaufen. Er sah
einen Laienbruder, der vom Pferd abgestiegen war und an dem auf
gerichteten Knie eines seiner Gefährten lehnte, während ein Dritter
eine

Weitere Kostenlose Bücher