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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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Soumeta über Meister Manuars Tisch beugte. Die
Lampen brannten bereits, da die Dämmerung schon einsetzte, und
Soumetas kurzes blondes Haar glänzte in dem gedämpften Licht, als
sie wiederholt ärgerlich mit dem Zeigefinger auf die Schreibtischplatte pochte. Theretha konnte zwar nichts hören, auf Grund von
Soumetas gerötetem Gesicht und Manuars düsterer Miene schwante
ihr aber, dass die beiden sich lautstark anbrüllten.
Sie hörte damit auf, sich die Hände unter dem Umhang zu reiben,
aber nur, um sich heftig zu verkrampfen. Das war schlecht, ganz
schlecht! Lillinara wusste, dass genug andere Kriegsbräute Schwierigkeiten auf dem Markt von Thalar gehabt hatten, ebenso wie in jeder Stadt, jedem Dorf und jedem Weiler in Trisus Lehen. Es hatte
zwar schon immer Aufrufe gegen die Händlerinnen, Bäuerinnen
und Handwerkerinnen der Kriegsbräute gegeben, aber in den letzten Monaten hatten sich die Probleme erheblich verschärft. Es war
mittlerweile so weit gekommen, dass die Marktmeister, die Beamten, die den gerechten Betrieb auf den Märkten gewährleisten sollten, offenbar beide Augen zudrückten. Einige von ihnen schienen
sogar absichtlich jede Kriegsbraut zu belästigen, die ihre Gerichtsbarkeit betrat, oder weigerten sich schlicht, die Passierscheine zu unterzeichnen, die die Händler berechtigten, auf den Märkten zu handeln. Aber Theretha hatte nicht glauben können, dass ausgerechnet
Manuar dazu gehörte. Er hatte sich immer mürrisch gegen jede Einmischung in seine Pflichten gewandt.
Jetzt wuchtete sich Manuar plötzlich von seinem Stuhl hoch und
beugte sich über den Schreibtisch. Er stützte sich auf die Knöchel
seiner linken Faust und schob sein Gesicht unmittelbar vor das von
Soumeta, während er mit der Rechten auf den Tisch schlug. Selbst
wenn er zuvor nicht geschrien haben mochte, jetzt tat er es jedenfalls, stellte Theretha düster fest, und trat unwillkürlich zwei Schritte auf sein Gemach zu, bevor ihr einfiel, was Yalith ihr eingeschärft
hatte. Sie blieb stehen.
Soumeta schloss den Mund wieder, und ihre Kiefer mahlten sichtlich, als sie die Zähne zusammenbiss. Sie starrte den Marktmeister
böse an. Theretha konnte die Wut an ihrer Körperhaltung selbst von
dort aus erkennen, wo sie stand. Dann drehte sich die Kriegsbraut
auf dem Absatz herum und stürmte aus Manuars Zimmer.
Das ist nicht gut, dachte Theretha. Gar nicht gut!
»Dieser… dieser… dieser Mann}«, spie Soumeta hervor. Es regnete
wieder stärker. Der Regen glänzte auf ihrem Haar und der nackten
Haut, die von dem Chari und dem Yathu entblößt wurden. So wie
sie aussah, erinnerte sie Theretha an eine nasse Katze.
»Es scheint nicht so gut gelaufen zu sein?« Therethas Tonfall verwandelte die Feststellung in eine Frage. Sie hasste es, wenn sie das
tat. Dabei fühlte sie sich immer so unentschlossen und mehr wie
eine Maus als üblich.
»Das kannst du wohl sagen«, fauchte Soumeta. »Du könntest genauso gut behaupten, dass wir in diesem Frühling ein wenig hohe
Luftfeuchtigkeit hatten!«
»Wie schlimm war es denn?« Theretha seufzte.
»Zunächst einmal hat er behauptet, dass Jolhanna den Ärger hier in
Thalar angefangen hätte. Es wäre keiner der Stadthändler gewesen,
o nein! Aus irgendeinem Grund, der nur ihr klar sein soll, hat unsere
hiesige Repräsentantin, deren Aufgabe darin besteht, unseren Zugang zu dem Markt zu sichern, angefangen, sich mit so gut wie jedem wichtigen Händler in Thalar anzulegen!«
»Was?« Theretha schüttelte fassungslos den Kopf. »Warum sollte
sie das tun?«
»Genau!«, blaffte Soumeta. »Jolhanna hat, nein, wir haben keinen
Grund, Streit zu suchen. Nicht hier, nicht deswegen und schon gar
nicht, ohne herausgefordert worden zu sein. Laut Manuar hat sie
aber genau das getan. Und wegen ihres ›Fehlverhaltens‹ sind auch
wir anderen hier nicht mehr willkommen.«
»Er hat uns aus dem Markt ausgeschlossen?« Theretha starrte die
andere Kriegsbraut entsetzt an.
»Nein, nicht offiziell«, fauchte Soumeta. Sie schien Manuar selbst
dafür zu hassen. »Das ist auch nicht nötig. Er sagte, dass er unseren
Passierschein selbstverständlich unterzeichnen und dafür sorgen
würde, dass sich jeder, der mit uns handelt, an die Vorschriften von
Gesetz und Charta hält. Aber, so führte er dann aus, nicht einmal
die Charta fordert jemanden auf, von uns zu kaufen, wenn er das
nicht will. Und ganz offensichtlich«, sie fletschte in einem bitteren
Grinsen die Zähne, »hat jeder Händler in Thalar entschieden, dass

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