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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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nämlich ausstaffieren, damit ich wie eine Prinzessin aussehe.«
    »Ja!« riefen die Zwillinge erfreut und stürmten zur Tür. Nachdem sie ihre Talente demonstriert hatten, war ihre Schüchternheit wie verflogen. Jenny und Karen folgten ihnen.
    In einem anderen Raum hing ein großer Korb von einem Dreifuß und wiegte sich sanft hin und her. In dem Korb lagen drei winzige Babys. »Das sind Melody, Harmony und Rhythm«, sagte Jenny. »Sie sind noch zu jung, um ihre Talente zu zeigen, aber wir kennen sie dennoch. Was auch immer sie gemeinsam singen und spielen, wird real. Wenn sie getrennt sind, bleiben ihre Talente weniger stark. Aber sie werden meistens zusammen sein, und dann besitzen sie ein sehr starkes Talent. Die Zentaurenlehrer werden eine Menge Arbeit haben, wenn sie ihnen Manieren beibringen wollen.«
    »Das ist sehr viel Magie«, bemerkte Karen.
    »Hallo!« Eine Erwachsene mit hellem, schwach grünlichem Haar, das ihr bis an die Hüften reichte, trat zu ihnen.
    »Oh, hallo, Prinzessin Ivy«, sagte Jenny. »Wir bewundern gerade die Drillinge, die der Storch dir gebracht hat. Das ist Karen Mundanier.«
    »Das dachte ich mir«, sagte Ivy. »Mit einem Vogel.«
    »Er heißt Tweeter«, stellte Karen ihn schüchtern vor. »Meine Brüder haben einen Hund namens Woofer und einen Kater, der Midrange heißt, und…« Aber sie sah, daß die Frau sie nicht verstand. »Das sind mundane Wörter.«
    »Ich kann verstehen, warum der Hund und der Vögel so heißen, wie ihr sie genannt habt«, sagte Ivy. »Aber sollte der Kater nicht eher ›Miauer‹ heißen?«
    Karen versuchte es noch einmal. »In Mundanien hat eine Lautsprecherbox – das ist etwas, das Töne von sich gibt – einen großen Lautsprecher, der die dumpfen Geräusche macht und den man Woofer nennt, einen kleinen, der die hohen macht und Tweeter heißt, und schließlich einen mittelgroßen, den man Midrange nennt. Also…«
    »Ach so, jetzt verstehe ich!« rief Ivy aus. »Midrange. Na, das ist ja nett.« Dennoch wirkte sie ein wenig verunsichert.
    »Wir wollen zu Dämonica gehen«, schlug Dawn munter vor.
    »Ja, sie ist lustiger«, stimmte Eve düster hinzu.
    Sie eilten zu einem anderen Raum. Karen blieb noch kurz im Eingang stehen. »Auf Wiedersehen, Mrs. Ivy«, verabschiedete sie sich höflich.
    »Du bist immer willkommen«, gab die Prinzessin mit einem undeutbaren Lächeln zurück.
    »Wenn die falschen Tage im Monat sind, dann nennen wir sie Poison Ivy – Giftefeu«, vertraute Jenny ihr flüsternd an. Karen hätte darüber gelacht, wußte aber nicht genau, was daran komisch sein sollte. Was sollten denn die Tage des Monats mit irgend etwas zu tun haben, wenn es nicht gerade um einen Feiertag ging?
    Dämonica stellte sich als die Halbdämonentochter von Prinz Dämon Bauche und Prinzessin Nada Naga heraus, einer Frau, bei deren Anblick Sean die Augen aus den Höhlen geplatzt wären. Sie wiegte ihr Baby in den Armen, als die Kinder eintraten, und sie wollte Karen gern erlauben, es zu halten.
    »Hast du denn keine Angst, ich könnte sie fallen lassen?« wollte Karen wissen.
    »Ach, sie würde einfach abprallen«, beantwortete Nada die Frage.
    Karen starrte sie mit offenem Mund an. »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein. Dämonicas Dämonenerbe bewahrt sie davor, durch solche Dinge wie Stürze verletzt zu werden. Sie kann sich je nachdem, was sie will, verändern, entweder geschmeidig oder fest werden. Zwar wechselt sie nicht so schnell wie ihr Vater zwischen beiden Zuständen, aber sie wird davon beschützt. Aber trotzdem wäre es natürlich besser, wenn sie von vornherein nicht hinfällt.«
    »Sie ist süß«, sagte Karen und nahm den Säugling in die Arme. Dabei verwandelte sich Dämonica bereits. Ihr Gesicht wurde immer größer, ihr Körper schrumpfte zusehends, bis sie schließlich nur noch ein großer Kopf war. Dann wurde sie federleicht und entschwebte schließlich Karens Armen.
    Dawn fing sie ein. »Ich habe ja gesagt, es ist lustig mit ihr. Ich könnte dir alles über sie erzählen, aber es ist alles schon bekannt. Sie wird noch viel lustiger sein, wenn sie alt genug ist, um mit ihr zu spielen.« Sie wiegte die Kleine in den Armen.
    »Ich will keine dummen Fragen stellen«, begann Karen, »aber…«
    »Dumme Fragen sind am lustigsten«, meinte Eve.
    Das ermutigte Karen. »Mir scheint, als wären sehr viele Prinzen und Prinzessinnen und kleine Mädchen hier. Ist das immer so?«
    »Das ist doch keine dumme Frage«, antwortete Nada lachend. »Und nein, es ist

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