Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sind es, die zu danken haben«, entgegnete Dor großzügig, und seine dralle grünhaarige Gemahlin nickte zustimmend. »Immerhin bist du nicht verpflichtet, deine Familie um Xanths willen in Gefahr bringen.«
    Jim sah Trenita Imp an, die nun auf der Schulter Königin Irenes saß, und antwortete: »Ich glaube, daß wir eine Verpflichtung spürten. Das liegt an der Gastfreundschaft der Imps, die nun wie ein Vorbote deiner eigenen Großzügigkeit erscheint.« Trenita lächelte bei seinen Worten.
    »Ihr werdet es nicht leicht haben«, warnte Dor, »und unsere besten Wünsche begleiten euch.«
    »Das ist ja auch ganz klar, denn schließlich wollen wir nicht davongeweht werden«, fügte die Krone des Königs hinzu.
    »Laßt uns gehen«, drängte D. Mentia und schwebte zum Ausgang. Endlich war es ihr gelungen, ihre Kleidung richtigherum anzuziehen, was sie im Grunde aber kalt ließ; einer Dämonin konnte es egal sein, was sie von sich preisgab, solange es sich nicht um die Wäsche handelte, aber schließlich und endlich hatte die ungewöhnliche Kleiderordnung eine beträchtliche Ablenkung dargestellt.
    Familie Carlyle folgte Mentia nach draußen. Der Wahnsinn hatte sich verdichtet; Jim konnte die niederdrückenden Auswirkungen trotz der schützenden Nähe des Schlosses spüren. In der Tat, überlegte er, war ihr Vorhaben alles andere als leicht durchzuführen, auch wenn sie anscheinend ihres Erfolges versichert worden waren. Letzteres hatte der König unmißverständlich klargemacht. Normalerweise wäre eine Reise wie die bevorstehende mit der Hilfe einer Dämonenführerin eine Routineangelegenheit, aber weil der aufgerührte Zauberstaub alles mögliche veränderte, konnte nichts mehr als sicher gelten.
    Und das betraf auch Idas Rückversicherung. Das magische Talent der Prinzessin stand auf dem Niveau einer Zauberin und war die Idee – was immer Ida für wahr hielt, das wurde wahr. Nur mußte die Idee von außen stammen – von jemandem, der nichts von Idas Zaubergabe wußte. Und dadurch wurde die Begabung selbstverständlich enorm eingeschränkt. Das Elfenmädchen Jenny hatte klug in die Wege geleitet, daß Karen durch ihre Unschuld Idas Unterstützung für das Vorhaben gewann, und tatsächlich glaubte Ida, daß das Unterfangen gelingen müsse, was bedeutete, daß es gelingen würde – wenn der immer stärker werdende Wahnsinn nicht alles zunichte machte. Niemand konnte mit Bestimmtheit sagen, in welcher Weise der Wahnsinn Idas Talent beeinflussen mochte, und deshalb stand das Endergebnis noch lange nicht fest. Jim wollte den Kindern davon nichts sagen. Mary und Sean wußten Bescheid, aber auch sie würden den Mund halten.
    Sie stiegen in das Wohnmobil, und Mentia nahm neben ihm auf dem Beifahrersitz Platz, um ihm den Weg zu weisen wie zuvor Nimby. Die schwüle Schönheit trug nun einen knappen, zu eng sitzenden Sweater und einen zu kurzen Rock. Jim war sich nicht ganz sicher, ob Mentia in erster Linie mit ihm flirten oder Mary provozieren wollte, oder ob sie sich immer so kleidete, wenn sie sich unter menschliche Wesen mischte. »Auf der verzauberten Hauptstraße nach Süden«, wies sie ihn an, »und beeil dich, denn der Staub verdichtet sich.«
    »Woher weißt du das?« fragte Jim. »Nicht, daß ich deine Worte bezweifeln würde, aber könntest du dich durch die Wirkung des Staubs nicht irren?«
    »Nein. Deshalb hat man mich ja gerade gerufen. Du mußt wissen, daß ich eine Halbdämonin bin. Ich bin Metrias schlimmere Hälfte und normalerweise leicht verrückt, wie ihr sicher schon bemerkt habt. Aber ich bin schon vorher im Wahnsinn gewesen und habe herausgefunden, daß er meine Natur umkehrt und mich normaler macht. Schon spüre ich das Herannahen der geistigen Gesundheit. Ihr seid Mundanier und werdet deswegen vom Wahnsinn nicht sonderlich beeinflußt, aber die Auswirkungen auf die Umgebung können euch in Schwierigkeiten bringen. Am besten ist, soviel als möglich davon zu vermeiden.«
    Eine Halbdämonin, die vernünftig wurde, wo andere dem Wahnsinn anheimfielen. In diesem Land gab es aber auch immer wieder etwas Neues. »Wie kam es, daß du dich von deiner besseren Hälfte getrennt hast?« fragte Jim und stellte fest, daß selbst dieser stehende Ausdruck in Xanth wörtlich zu nehmen war.
    »Metria neigte schon immer zu Schabernack. Sie wurde mit einem Sterblichen verheiratet, erhielt die Hälfte seiner Seele und verliebte sich in ihn – und zwar in genau dieser Reihenfolge. Ich, ihr seelenloser verrückter

Weitere Kostenlose Bücher