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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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konzentrieren.«
    David konzentrierte sich. Plötzlich wurde der gesamte Teppich dunkel und sturmverhangen; wütend zuckten Blitze über die Fläche.
    Der Geruch nach brennendem Hanf stieg auf, und ein blasses, verwaschenes Bild, das wie ein verbrannter Schlüpfer aussah, kam in Sicht.
    »Außer allem, was der Erwachsenenverschwörung unterliegt«, fügte Jenny hinzu.
    »Oh.« David sah überaus unzufrieden aus. Karen konnte sich gerade noch beherrschen, nicht laut loszukichern. Das geschah ihm recht!
    Midrange sah auf den Wandteppich. Er klärte sich zu dem Bild eines Katapults, eines riesigen Katers mit einem Korb an der Schwanzspitze. Dann schaute Woofer hin, und ein Rudel Wölfe erschien, das sich, als es sich einem Menschendorf näherte, in eine Gruppe Menschen verwandelte. Dann betrachtete Tweeter den Gobelin, und der Himmel auf dem Wandteppich füllte sich mit großen Vögeln, die sich orientierten, um sich auf ein ahnungsloses Geschöpf am Boden zu stürzen.
    Jenny zog Karen fort. »Das wird sie eine Weile beschäftigen«, flüsterte sie. »Wenn sie selbst dazu nicht in der Lage sind, wird Sammy schon etwas Interessantes für sie finden. Er findet alles bis auf den Weg nach Hause.«
    Nur Tweeter nahm ihren Aufbruch wahr und flog zu Karen, um mitzukommen. Darüber freute sie sich sehr.
    Sie gingen zu einem anderem Raum und erhielten auf ihr Klopfen ein freundliches »Herein!« zur Antwort. Darin flocht Prinzessin Electra zwei süßen kleinen Mädchen das Haar zu Zöpfen. Beide konnte nicht viel jünger sein als Karen. Das eine Mädchen war hellgolden, das andere besaß schattendunkles Haar.
    »Das sind Dawn und Eve, Electras Töchter«, stellte Jenny vor. »Dawn weiß alles über alles Lebende, und Eve alles über alles Unbelebte. Beide sind Zauberinnen.«
    »Hallo, Dawn; hallo, Eve«, rief Karen. Es erstaunte sie, daß beide Electras Töchter sein sollten, denn die Mutter wirkte so jung und sorgenfrei.
    Die beiden Mädchen drehten sich mit unterdrücktem Kichern schüchtern um. Electra lächelte. »Sie bekommen nicht sehr viele andere kleine Mädchen zu Gesicht. Bitte sie doch, dir etwas von etwas Belebtem oder Unbelebtem zu erzählen.«
    »Was ist zum Beispiel mit meinem Vogel?« fragte Karen.
    Dawn lächelte und hob eine Hand. Tweeter flog zu ihr und setzte sich auf den Finger. »Aha! Du kommst von außerhalb Xanths«, sagte sie. »Du bist aus dem dritten Ei im Nest deiner Mutter geschlüpft und in einen fiesen Käfig gebracht worden, aus dem Karen dich vor zwei Jahren errettete.« An der Reaktion des Vogels war deutlich zu erkennen, daß Dawn all diese Tatsachen korrekt wiedergab. »Seitdem bist du glücklich und zufrieden gewesen, nur daß Karen jeden Tag fortgeht und dich, solange sie weg ist, in einen Käfig sperrt.«
    »Aber ich muß doch zur Schule gehen«, rechtfertigte sich Karen. »Ich würde Tweeter ja gern mitnehmen, aber das erlaubt die Schule nicht.«
    Tweeter nickte verzeihend und flog wieder auf ihr Haar. Nun griff Karen in die Tasche und zog ihren Nylonkamm hervor, den sie Eve reichte.
    Das Mädchen konzentrierte sich auf den Kamm. »Du bist aber eigenartig«, sagte sie zu ihm. »Du begannst als Schmierklumpen und warst tief im Boden vergraben. Dann saugte dich ein großes Rohr hinauf, und du wurdest durch etwas geschickt, was mich an den Magen eines Drachen erinnert. Danach wurdest du in die Form gepreßt, die du nun besitzt. Karen fand dich in einer Schublade, in der noch viel mehr Kämme wie du lagen, aber du bist nun ihr einziger. Einmal verlor sie dich unter dem… dem – fahrenden Haus, aber sie fand dich am nächsten Morgen wieder. Sie hast ihr einundvierzig Knäuel, einhundertundzweiundvierzig verfilzte Stellen ausgekämmt und mehrere tausendmal abstehendes Haar geglättet, und du hältst dich für weitere bereit. Die Knäuel und Filze lebten seltsamerweise alle nicht.«
    Karen war tief beeindruckt. Sie hatte die Knäuel und verfilzten Stellen nicht gezählt, aber die Zahlen kamen ihr vernünftig vor. Und tatsächlich hatte sie den Kamm einmal verloren und durch Zufall unter dem Wohnmobil wiedergefunden. All das hatte Eve erfahren, indem sie ihn nur für einen Augenblick in der Hand hielt. »Die Knäuel und Filze haben nicht gelebt, weil wir nicht in Xanth waren«, erklärte sie. »In Mundanien sind sie nur ausgerissenes Haar.«
    »Oooh«, machten die Zwillinge mit vor Schrecken weit aufgerissenen Augen.
    »Warum besucht ihr nicht die Drillinge?« schlug Electra vor. »Ich muß mich

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