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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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kommen die geflügelten Zentauren. Komm mit mir, Gerte, ich muß dich ihnen vorstellen; ganz sicher wirst du sie leiden können.« Dann, als sie sich ihrer Pflichten als Prinzessin erinnerte, zögerte sie erneut. »Aber vorher muß ich euch alle formvollendet ins Schloß bringen.« Aber ganz eindeutig hätte sie lieber erst die Zentauren begrüßt.
    Mary fand eine Möglichkeit, das Problem zu lösen. »Wir warten gern so lange, bis die Zentauren hier sind, Prinzessin. Dann können wir alle zusammen eintreten.«
    »Oh, vielen Dank! Komm mit, Gerte!« Die Prinzessin eilte auf das Feld zu, wo die Zentauren landeten, und Gerte folgte ihr geschwind.
    Sean blieb zurück. »Wahrscheinlich haben sie Mädchenkram zu bereden«, vermutete er. Und er hatte recht: Electra wollte gern mit Gerte über Liebeszauber diskutieren, denn bisher hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt, mit einer Frau darüber zu reden, der etwas Ähnliches widerfahren war.
    Die Carlyles und Chlorine warteten, während Electra und Gerte die Zentauren empfingen und die Prinzessin erneut die Gäste miteinander bekannt machte. Dann kamen sie zu den Wartenden. Vier Zentauren waren es: Che, Cynthia, Chena und Crystal. Die Familie kannte sie alle, und Chena und Crystal waren ja bei der Bezwingung Happy Bottoms dabeigewesen. Es war ein schönes Wiedersehen.
    Aber ein noch schöneres stand bevor. Als die Prinzessin sie gerade ins Schloß führen wollte, stieß Nimby Chlorine an und reichte ihr eine Mitteilung. Sie las sie und riß die Augen auf. Dann wandte sie sich an Electra: »Prinzessin, könnten wir vielleicht noch ein wenig länger warten. Nimby sagt, daß noch mehr Zentauren kommen.«
    Electra sah sie verwirrt an.
    »Noch mehr Zentauren?«
    »Der Gute Magier hat sie eingeladen.«
    Die Prinzessin nickte. »Dann sollten wir in der Tat auf sie warten. Aber ich wußte gar nicht, daß noch mehr Zentauren an der Zähmung des Widrigen Windes teilgenommen haben.«
    Da ertönte auch schon der Schlag näherkommender Hufe. »Zwei am Boden lebende Zentauren«, sagte Che. Das hatte er am Klang erkannt. »Normalerweise wollen sie mit unsereins nichts zu tun haben.«
    »Allerdings nicht«, bestätigte Chena. »Bist du sicher…«
    Dann kamen die beiden in Sicht: ein männlicher und ein weiblicher Zentaur.
    Chena schrie auf. »Carleton!« Sie hetzte los, um ihnen entgegenzugaloppieren.
    »Ihr Bruder«, erinnerte sich Jim. »Wir hatten ihm versprochen, ihr seinen Gruß zu übermitteln, und das haben wir zum Glück auch getan.«
    »Und Sheila«, fügte Sean hinzu. »Den Busen erkenne ich unter Tausenden.« Dann, als er sich bewußt wurde, daß Gerte neben ihm stand, fügte er hinzu: »Nicht, daß es mich interessieren würde.«
    »Ich bin nicht eifersüchtig«, antwortete sie. »Ich könnte dir etwas Ähnliches zeigen, wenn ich es nur wagte.« Damit meinte sie, daß es gefährlich wäre, wenn sie sich so entblößte, weil sie beide die Gefahr vergäßen, die im Rufen des Storches lag. Schließlich konnten sie ja keine Familie gründen. Ihre Worte waren auch deshalb so einladend, weil sie erwartete, schon lange tot zu sein, bevor irgendein Storch sie finden konnte, und daß sie es deshalb genausogut tun könnte – falls Sean einwilligte.
    »Das hast du schon damals im Liebesquell getan«, erinnerte er sie. »Fast wünschte ich, wir hätten…« Dann fiel ihm ein, daß sie sich in der Gesellschaft seiner Familie befanden, und verstummte. Aber Jim und Mary hatten bereits einen wissenden Blick ausgetauscht. Sie verstanden die Einladung und die zaghafte Einwilligung nur zu gut. Jim neigte dazu, die jungen Leute gewähren zu lassen, und Mary beharrte immer weniger auf ihrer Position. Denn es war so offensichtlich, wie sehr die beiden einander liebten, und trotzdem würden sie bald voneinander Abschied nehmen müssen.
    Mittlerweile war Chena bei ihrem Bruder angekommen und warf sich ihm an den Hals. »Ich dachte, ich würde dich niemals wiedersehen!« rief sie mit von Freudentränen erstickter Stimme.
    »Ich habe mir ähnliche Sorgen gemacht«, gab Carleton zu. »Ich fürchtete um deine Sicherheit, da du dich auf dem barbarischen Festland befindest.« Er trat ein wenig zurück. »Du hast dich verändert.«
    »Ich habe mich einer neuen Gattung angeschlossen«, antwortete sie. »Ich bin nun ein fliegendes Monstrum.« Und bei diesen Worten breitete sie die Flügel aus.
    »Ja, das sehe ich. Nun, wenn du damit zufrieden bist, dann nehme ich an, daß es so am besten ist.«
    »Ja, ich

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