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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chlorine wissen.
    »Siebzehn. Warum?«
    »Weil das bedeutet, daß du immer noch von der Erwachsenenverschwörung ausgeschlossen bist. Du kannst keine schlimmen Wörter sagen, bevor du achtzehn wirst.«
    Sean war überaus verdutzt.
    »Kann ich nicht?«
    »Nicht in Xanth«, bestätigte Chlorine eisern.
    Mary unterdrückte ein Lächeln. Am Ende war dieses Xanth gar nicht so schlecht!
    »Damit kann ich leben«, sagte Karen, der es nicht gelungen war, ihr eigenes Grinsen zu verbergen.
    »Laßt es mich versuchen!« rief David. »Pieps!« Er stutzte. »He, das stimmt wirklich! Pieps! Pieps!«
    »Hör auf damit«, befahl Mary.
    »Woher willst du denn wissen, was ich gesagt habe?« entgegnete er anklagend.
    »Das lese ich an deinen Lippen ab – und außerdem empfange ich deine Gedanken.«
    »Ach so. Na gut«, antwortete er kleinlaut.
    Mit einem lauten, dumpfen WUMMS! knallte etwas auf das Dach des Wohnmobils. »Verdammt!« brummte Jim, und fast wollte es Mary so vorkommen, als würde die Luft um ihn ein wenig rauchig. Er beschleunigte den Motor wieder; er wollte versuchen, die Blobbahn schneller hinter sich zu bringen.
    Etwas Rotbraunes klatschte auf ein Fenster. Dunkler Saft sickerte aus der Masse hervor. »Iiiih!« kreischte Karen. »Was ist das denn?«
    »So eine Pieps rohe Leber, glaube ich«, antwortete Sean.
    »Dann werde ich Vegetarierin!« erklärte seine kleine Schwester.
    Der Wagen umkurvte schleudernd einen weiteren Blob. Eines der äußeren Räder scharrte über den Seitenstreifen und überfuhr etwas, das dabei schmatzte und knirschte und vermutlich kein Schneematsch war.
    »Da ist ein Schlucker, Dad!« rief David und zeigte auf das häßliche Geschöpf.
    »Ich seh' ihn!« antwortete Jim. Er hielt neben dem Wesen an; es sah genauso aus wie das erste. »Hast du noch eine Pille, Mary?«
    Mary kramte in ihrer Handtasche. »Ja, hier.« Sie fischte die Flasche heraus, öffnete sie und schüttete sich mehrere Tabletten in die Handfläche. Sie nahm eine davon und reichte sie ihrem Mann.
    Jim reichte sie an den Benzinschlucker weiter. Die Kreatur schluckte sie und suchte nach dem Tankstutzen. Aber der war natürlich verschlossen. Jim öffnete die Tür und wollte gerade aussteigen, da schrie Mary auf: »Nein, Jim! Du wirst vom Fleischhagel erschlagen!«
    Jim hielt inne und schlug die Türe wieder zu. »Aber einer von uns muß den Tankdeckel abnehmen«, sagte er. »Und zwar weder du noch eines der Kinder.«
    Chlorine wurde munter. »Nimby?«
    Wortlos (wie anders?) öffnete der junge Mann die Tür und stieg aus. Ohne Verzögerung klatschte eine schwere Fleischmasse direkt vor ihm auf den Boden. »Er wird getroffen!« schrie Mary.
    Chlorine dachte kurz nach. »Nimby – nimm deine natürliche Gestalt an; mit harten Schuppen!« rief sie.
    Da verschwand der junge Mann, wich einem Monstrum, das häßlicher war als alles, wovon Mary selbst im fiebrigsten Alptraum hätte phantasieren können. Von vorn sah es aus wie ein Maulesel, und von hinten wie eine Art Dinosaurier. Große, einander überlappende Schuppen bedeckten seinen Leib. Außerdem war es rosa und grün gestreift. Das Rosa wirkte ja noch halbwegs erträglich, aber das Grün war einfach fürchterlich! So also sah Nimby in Wahrheit aus. Kein Wunder, daß sie in seiner Nähe solches Unbehagen verspürt hatte.
    Doch dann mahnte sie sich, daß er ihnen ja schließlich einen Gefallen erwies. Sie beobachtete ihn, wie er auf vier stämmigen Beinen das Wohnmobil umschnitt. Fleischstücke prasselten auf seinen Körper ein, verursachten anscheinend aber keinen Schaden. Wie Chlorine vorgeschlagen hatte, besaß er nun sehr widerstandsfähige Schuppen. Aber innerhalb kürzester Zeit wurde er in einen unbeschreiblich schmutzigen Zustand versetzt.
    Schließlich kam er am Einfüllstutzen an und schraubte mit seinem Pferdegebiß den Deckel ab. Dann steckte der Schlucker den Schwanz in die Öffnung, und das Benzin floß. Als der Tank voll war, schraubte Nimby den Tankdeckel mit den Zähnen wieder fest zu. Dann trollte er sich zurück ins Wohnmobil. Vor seiner Tür verwandelte er sich wieder zurück zu Menschengestalt. Und genau in diesem Moment wurde er von einer riesigen herabfallenden Blutblase getroffen. Anscheinend verletzte sie ihn nicht, aber er wurde vom Blut völlig durchtränkt.
    »Komm herein, bevor du dir den Tod holst!« rief Mary besorgt.
    Nimby riß die Tür auf und kletterte in den Wagen. »Bäh! Pfui Spinne!« schrie Karen ein wenig gespielt auf. »Bäh, stinkt

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