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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiter, selbst als ein Drache ihnen auf Kollisionskurs entgegenraste und gegen die Windschutzscheibe zu prallen drohte. Aber nichts geschah.
    Midrange setzte sich auf und beobachtete, denn nun versprach es interessant zu werden. Angenommen, einer der Drachen war real, und Jim-Dad prallte gegen ihn? Vielleicht gab es einen Fehler im Schutzzauber, der ein Monster passieren ließ? Doch schon bald gaben die Drachenphantome auf, wahrscheinlich, weil die Sache keinen Spaß machte, wenn das Opfer sich weigerte, auf Angriffe zu reagieren.
    Dann sahen sie ein Schild: HALDEPUNKT.
    »Was, glaubt ihr, soll das heißen?« fragte Dad. »Daran erinnere ich mich vom Hinweg nicht.«
    Bald stellte sich heraus, daß es sich dabei um einen Autobahnrastplatz handelte, der mit Müll überhäuft war – also fast so wie in Mundanien. Aber Abfall, Trödel und Auswurf türmten sich hoch und lagen zum guten Teil auch auf der Fahrbahn; wenn das Wohnmobil mit der augenblicklichen Geschwindigkeit hineinraste, war es gut möglich, daß es beschädigt wurde.
    »Verzögerung ist Untergang!« brummte Jim-Dad und behielt das Tempo bei. Er gewann: Sie rasten durch den Müll, ohne damit in Kontakt zu geraten.
    Danach sahen sie verschiedene sehr eigenartige Muster am Himmel wie am Boden. Zeitweise sah es aus, als sei der Himmel fest und das Land gasförmig geworden, und die Vögel durchflogen den Boden. Die Straße war wie ein Band aus Asphalt, das sich dazwischen hindurchwand, hier Hügel durchtunnelnd, dort auf dem Wasser treibend. Einmal führte die Straße direkt in den Weltraum, während der Boden unter ihr hinwegschrumpfte. Aber Jim-Dad ließ sich nicht irritieren, fuhr mit unverminderter Geschwindigkeit weiter und ignorierte sämtliche Spezialeffekte. Die angeborene Magieungläubigkeit des mundanen Physikers half ihm dabei, sich nicht auf die Illusionen einzulassen. Und als die Dämmerung einzubrechen drohte, erreichten sie die Abfahrt nach Imp Erial.
    Vorsichtig fuhren sie ins Dorf ein und bemerkten rasch, wie verzweifelt die Imps waren. Noch immer arbeiteten sie hektisch, wirkten aber völlig erschöpft. Stapel von Kisten und Haufen aus Taschen voller Juwelen waren noch nicht in Sicherheit gebracht worden und verstopften die Straßen. Ganz offensichtlich würden die Imps es nicht mehr rechtzeitig schaffen.
    Jim-Dad stoppte das Wohnmobil. Stilla trat näher, das schöne Kleid schweißgetränkt, das Haar völlig durcheinander. »Aber wir dachten, ihr wärt mittlerweile außerhalb Xanths und in Sicherheit!« rief sie.
    »Wir sind zurückgekommen, um euch zu helfen, eure Arbeit zu beenden«, antwortete Jim-Dad. »Sag uns, was getan werden muß.«
    Dann stiegen sie aus, und diesmal hielten sie sich nicht mit dem Unterbringungszauber auf. Alle Menschen einschließlich Nimby ergriffen Kistenstapel und trugen sie vorsichtig. Jede Ladung war vielleicht zehnmal so schwer wie die Höchstlast, die ein Imp zu tragen vermochte. Sie folgten Imp Erativ auf einem Weg, der für Menschen eigentlich zu eng war, aber es ging nicht anders. Sie mußten ihre Größe behalten, sonst konnten sie die Lasten nicht schleppen.
    Schließlich erreichten sie die Höhle wieder. Sie wirkte nun eher wie ein Rattenloch und war so klein, daß selbst die Imps sich bücken mußten, um hineinzukommen. Die Menschen setzten ihre Lasten ab und kehrten ins Dorf zurück.
    Wie Woofer und Tweeter, beobachtete auch Midrange das Treiben. Die Tiere konnten nichts tragen, dennoch gelang es ihnen, sich nützlich zu machen. Als die Menschen zurückkehrten, zeigten die Tiere ihnen den Weg zu neuen Stapeln. Auf diese Weise brauchten die Imps die Kisten und Säcke nicht mehr zum Sammelplatz schaffen, denn nun konnte alles gleich an der Haustür abgeholt werden. Als die Imps das sahen, beschleunigten sie die Anstrengungen, ihre Habe vor die Häuser zu stellen. Holzopalfässer standen herum, und die Imps erwähnten, man müsse sich hüten, dort Flammenopale einzufüllen; manche Steine vertrugen sich einfach nicht. Erstaunt bemerkte Midrange, daß die Imps sich in der Säugetiersprache verständlich machen konnten. Er wies sie darauf hin, daß es aus einigen der Fässer bereits qualme. Das sei nicht schlimm, erhielt er zur Antwort, darin lägen nur harmlose Rauchquarze. Größere Probleme habe man, so fuhren die Imps fort, mit den Gemeinen Opalen, die sich gerade in solchen Zeiten der Not versteckten oder absichtlich herunterfielen. Midrange sah Haufen von Lapislazulis, in deren Nähe man zu

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