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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Spring auf«, forderte er darum Kläffer auf. »Wir werden sehen, was sich ergibt.«
    Nimby war mit draußen geblieben. Nun nahm er Kläffer auf, denn dessen Beinchen waren zu kurz, um die steilen Stufen zu erklimmen, und setzte ihn auf dem Boden ab. Dann hechtete Midrange hinein, und Nimby folgte als letzter.
    »Du hast es geschafft!« begrüßte David ihn brüllend und umarmte den Kater. »Du hast sie gerettet. Ich hab' doch gewußt, daß du es schaffen würdest! Du bist schließlich meine Katze!«
    Eine abscheuliche Zurschaustellung von Sentimentalität, und doch fühlte Midrange sich nicht gänzlich abgestoßen. Nach einem Moment löste er sich aus der Umarmung. In der Tat, er hatte seinen Job gemacht, obwohl die Hilfe des Katatoner-Präparats, Kläffers und auch Nimbys nicht unterschätzt werden sollte.
    Das Wohnmobil beschleunigte. Kläffer hatte sich in Chlorines Schoß niedergelassen und schaute aus dem Fenster – das magische Fahrzeug schien ihn zu faszinieren und zugleich zu verschüchtern. Plötzlich bellte er. »Das ist sie!«
    Was denn nun? Midrange sah ebenfalls hinaus. Ein untröstlich wirkendes Mädchen mit leicht verfilztem dunklen Haar schleppte sich den Straßenrand entlang. Es schien nach etwas zu suchen. »Wer ist ›sie‹?« fragte Midrange das Hündchen.
    »Meine ideale Gefährtin! Das Mädchen, das mich aus ihrem Haar gekämmt hat. Vielleicht sucht sie sogar nach mir.«
    Midrange bezweifelte das, aber immerhin war es einen Versuch wert. Er sprang nach vorn neben Jim-Dad, der wie immer den Wagen steuerte. »Mialten«, brachte er in so deutlicher Menschensprache als möglich hervor.
    Jim-Dad sah ihn an. »Du willst, daß ich das Mädchen mitnehme? Aber wir haben doch überhaupt keinen Platz für noch…«
    »Mnejn«, unterbrach Midrange ihn. »Mnnur mialten.« Wenn seine Katzenzunge diese grobschlächtigen menschlichen Wörter nur besser bilden könnte! Er versuchte zu sagen: »Nein – nur anhalten.«
    Jim-Dad bremste seufzend. Der Wagen hielt neben dem Mädchen an, das ebenfalls stehenblieb und das Wohnmobil bestürzt anstarrte. Ganz offensichtlich hatte sie noch nie zuvor solch ein Monstrum gesehen wie dieses. Wenigstens lief sie nicht davon.
    Kläffer sprang zu Boden und rannte nach vorn; seine kurzen Beinchen glitten auf dem ungewohnten Untergrund immer wieder aus. Er kam gerade rechtzeitig, um das Mädchen auf eine Frage Jim-Dads antworten zu hören. »Ich heiße Ursa. Ich suche nach meinem Hund. Ich wurde abgelenkt und mußte ihn zurücklassen. Als ich ihn abholen wollte, war er nicht mehr da, und nun kann ich ihn nirgendwo finden. Ich fürchte, er wird im Wahnsinn verletzt werden, wenn ich ihn nicht finde und rasch nach Hause schaffe. Habt ihr vielleicht…«
    Da sprang Kläffer aus der Tür. Ursa erblickte ihn und fing ihn mitten in der Luft auf. »Mein Knäuel! Da bist du ja! Und du bist gesund!« Sie drückte ihn sich an die Brust, und sein Stummelschwänzchen wackelte wild hin und her.
    Also würde Kläffer sie nicht weiter begleiten; er hatte seine ideale Gefährtin gefunden. Midrange sah aus dem Fenster, als das Wohnmobil sich wieder in Bewegung setzte. Das Mädchen winkte, und Kläffer kläffte. Dann verschwanden sie außer Sicht. Karen wischte sich eine Träne ab, und auch Midranges Augen waren feucht, doch das lag sicher an den Nachwirkungen des Tränenflusses.
    Danach gestaltete sich die Reise recht langweilig. Jim-Dad fuhr so schnell er konnte, denn er wollte das Ziel erreichen, bevor der Wahnsinn sie einholte. Außer ihnen war niemand auf der Straße unterwegs, was ihnen zupaß kam, aber trotzdem war dieses Rasen nicht ganz ungefährlich.
    Die Kinder flüchteten sich in ihre übliche Zankerei, während Sean ungewöhnlich still war, so als hätte er ganz allein ein großes Abenteuer erlebt, das er geheimzuhalten hatte und über das er nachdenken mußte. Midrange machte ein Nickerchen.
    Er wachte auf, als das Wohnmobil schleuderte. Keine Frage: Die fliegenden Drachen waren wieder da. Sie stießen aus dem Himmel herunter, um das Gefährt zu beschießen, und Jim-Dad bemühte sich, den heranzuckenden Flammen auszuweichen. Ein Feuerstoß traf dennoch – und richtete nicht den geringsten Schaden an.
    »Illusionen!« rief Jim-Dad ärgerlich aus. »Sie versuchen, mich zu Ausweichmanövern zu verleiten, damit ich ins Schleudern gerate und von der Straße abkomme. Denn die Straße ist immer noch verzaubert, und hier werden sie uns nicht erwischen.« Dann fuhr er stur geradeaus

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