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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Midrange mochte es. Die wunderschöne und zudem furchtbar freundliche Frau besaß das gewisse Etwas, selbst wenn man wußte, daß sie alles nur dem Zauberbann eines eselsköpfigen Drachen verdankte.
    Und wenn Midrange ehrlich war, mußte er zugeben, daß er noch nie ein spannenderes Abenteuer erlebt hatte. Alles war darin: eine Drache, eine Jungfrau, Gefahr, Magie, Geheimnisse und Wahnsinn. Was konnte ein gelangweilter Kater sich mehr wünschen?

9
20 Fragen
    Chlorine wollte gerade auf die Suche nach den erwachsenen Familienangehörigen gehen, da kam Jim Carlyle mit einer letzten Ladung Edelsteine zur Höhle. Chlorine fing ihn ab.
    »Entschuldige bitte…« Plötzlich wurde ihr klar, daß sie gar nicht wußte, wie er angeredet werden wollte. »Mundaner Vater…«
    Der lächelte. »Nenn mich einfach Jim.«
    Das machte es einfacher. »Jim, ich habe erfahren, daß weiterhin Gefahr droht – nicht nur den Imps, sondern ganz Xanth. David hat Nimby danach gefragt; Nimby hat von sich aus nichts davon gesagt, weil die Gefahr uns nicht persönlich betrifft. Aber…«
    »Den Imps konnten wir helfen«, unterbrach Jim sie; »ganz Xanth zu retten übersteigt doch ganz bestimmt unsere Fähigkeiten. Wir müssen nun den Unterbringungszauber benutzen und bei den Imps in der geschützten Höhle bleiben, bis der Sturm vorbei ist.«
    »Die Imps fürchten, daß nicht mehr besonders viel übrig ist, wenn der Sturm sich legt«, entgegnete Chlorine.
    »Am besten spreche ich mit Nimby. Der Wind nimmt so schnell zu, daß wir eine Entscheidung nicht hinauszögern dürfen.«
    »Ich weiß, wo er ist.« Damit führte sie ihn zu David, Midrange und Nimby.
    »Nimby, was hat es mit dieser Gefahr auf sich, die Xanth drohen soll, und was geht uns das an?« fragte Jim.
    Nimby hatte bereits etwas geschrieben.
    »›Der Sturm ist einzigartig‹«, las Jim laut vor, »›weil er fremden Ursprungs ist. Er wird immer weiter anschwellen und mit dem aufgewirbelten Zauberstaub ganz Xanth verwüsten, wenn ihm nicht Einhalt geboten wird. Wer unter der Erde lebt oder unter der Erde Zuflucht sucht, der wird überleben, aber wer über dem Boden, im Wasser oder in der Luft bleibt, dem wird Schreckliches widerfahren. Die allermeisten Pflanzen und Bäume werden fortgerissen werden. Übrig bleiben wird nur ein armseliges Phantom des alten Xanth. Aber diese hier versammelte Gruppe wäre fähig, die Lage zu verbessern, wenn sie sofort und entschlossen handeln und gewisse persönliche Risiken auf sich nehmen würde.‹«
    »Gewisse Risiken?« fragte Chlorine. »Aber ich soll doch die Mundanier sicher aus Xanth hinausführen!«
    »Das haben wir uns bereits verscherzt, indem wir knapp vor der Grenze umkehrten«, stellte Jim trocken fest.
    Während er vorlas, hatten sich die anderen Familienangehörigen zu ihnen gesellt. »Dad«, sagte Sean nun, »wir müssen tun, was Nimby gesagt hat.«
    »Yeah«, sagte Karen beifällig.
    Er sah Mary an. »Ja«, stimmte sie grimmig zu.
    »Aber damit begeben wir uns in Gefahr«, warnte Jim. »Nimby macht sicherlich keinen Spaß, wenn er von ›gewissen persönlichen Risiken‹ spricht. Und wir sind bereits erschöpft.«
    »Und den anderen Bewohnern Xanths steht möglicherweise die Auslöschung bevor«, entgegnete Mary.
    Jim wandte sich wieder Nimby zu. »Was also können wir tun?«
    Nimby war schon dabei, eine weitere Nachricht zu schreiben. Jim las sie und sah Chlorine an. »Anscheinend müssen wir uns aufteilen«, sagte er.
    »Aber ich muß euch sicher aus Xanth führen!« wiederholte sie. »Das ist meine Aufgabe. Vorher kann ich euch nicht alleinlassen!«
    »Nimby glaubt, daß du deine Aufgabe nicht erfüllen kannst, bevor Xanth selbst wieder sicher ist«, sagte Jim. »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als das Risiko auf uns zu nehmen. Du mußt mit Nimby die Windjacke holen; wir müssen nach Schloß Roogna gehen und Hilfe erlangen, indem wir Fracto Cumulo Nimbostratus für unser Ziel gewinnen – die Rettung von ganz Xanth.«
    »Wow!« rief David andächtig.
    Chlorines Herz pochte wie rasend. Sie sah Nimby an, und er nickte. »Nun, wenn ich meine Dienstverpflichtung gegenüber dem Guten Magier nicht erfüllen kann, dann seid ihr daran schuld«, sagte sie schließlich. »Ich hoffe nur, ihr wißt wirklich, worauf ihr euch da einlaßt.«
    Nimby nickte wieder. Er war sich so sicher, obwohl auch er nicht alles wissen konnte. Aber das war auch schon seine einzige Charaktereigenschaft, mit der Chlorine sich nicht anfreunden konnte.
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