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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Versprechern und anderen Fehlleistungen neigte: Schreibfehlern, allgemeinen Schnitzern und Gedächtnisausfällen. Andere grüne und violette Edelsteine schienen sich fast von selbst an ihren Bestimmungsort zu bringen, und Midrange erfuhr, daß es dabei um Top-Asse handelte. Ein Imp, der sich am ganzen Körper schüttelte, schaffte Citrine herbei, ein anderer Tigeraugen, in denen man jagende Tiger beobachten konnte. Um genau zu sein, gab es so viele verschiedene Edelsteine, daß Midrange bald das Interesse verlor und sich längst nicht alle ansehen wollte.
    »Sag mal, was für ein bescheuertes Vieh bist du eigentlich?« wollte ein Imp wissen.
    Midrange starrte den beleidigenden kleinen Kerl an, der nicht größer war als der Kater selbst. »Du mußt Ertinenz sein«, sagte er.
    »Wie hast du das nur erraten, du Jaulmeister?« fragte der Imp grob. »Und jetzt schaff deinen fetten Kadaver aus dem Weg, ich muß mit meinen Jargons hier vorbei. Und wenn ich gleich mit meinen O-nixen komme, will ich dich hier nicht mehr sehen.«
    Midrange gab den Weg frei und war in gewisser Weise sogar froh, daß nicht alle Imps so klebrig-süß freundlich waren wie Stilla.
    Als David erschien, um eine weitere Ladung zu ergreifen, kamen zwei weitere Imps vorbei. »Weißt du, Lantat«, sagte der eine, »diese Menschenriesen bekommen ja wirklich einiges geschafft. Zu schade, daß der Ärger in Xanth jetzt erst richtig losgeht.«
    »Da hast du recht, Act«, stimmte der andere ihm zu. »Die Menschen haben es möglich gemacht, daß wir unsere Sachen noch rechtzeitig in Sicherheit schaffen, und dafür sind wir mehr als dankbar, aber insgesamt wird Xanth wohl an den Rand des Untergangs geraten.«
    »Ich hoffe, daß noch so viel übrig ist, wenn wir wieder aus der Höhle kommen, daß sich das Leben überhaupt noch lohnt«, seufzte Lantat, und sein Tonfall machte deutlich, daß er daran sehr große Zweifel hegte.
    Die beiden gingen weiter, um ein Haus nach dem anderen zu überprüfen und sicherzustellen, daß alle Besitztümer fortgeschafft worden waren. Aber der Inhalt des kurzen Dialogs bereiteten Midrange ernsthaftes Kopfzerbrechen. Das war noch nicht alles? Wozu hatten sie diese Mühe dann auf sich genommen? Die Vorstellung, daß sie all diese Risiken eingegangen waren, um dann doch nichts Wesentliches auszurichten, gefiel ihm nicht im geringsten.
    Deshalb eilte er David hinterher, mit dem er noch immer am besten kommunizieren konnte. Der Junge setzte gerade seine letzte Ladung ab, und die Dämmerung schlug in Dunkelheit um. »Miavid!« rief Midrange.
    Der Junge sah ihn und nahm ihn auf. »Was ist mit dir, mein Held?« fragte er und streichelte Midrange das Fell in jener Weise, welche der Kater tolerierte.
    »Mrärger.« Verwünscht sei diese unbeholfene Menschensprache!
    »Ärger?« fragte David. »Ich dachte, wir hätten uns darum gekümmert. Wir wollen nun den Unterbringungszauber benutzen und zu den Imps in die geschützte Höhle gehen. Dort wollen wir darauf warten, daß der Wahnsinn vorüberzieht.«
    Und Midrange war sich gerade eben nicht sicher, ob es überhaupt so weit kommen würde. Aber er konnte sich seinem Schützling nicht schnell genug verständlich machen, obwohl er genau wußte, wo das Problem lag. »Minjimby«, brachte er hervor.
    »Nimby fragen? Okay.«
    Da kam Nimby auch schon herbei. Er schien stets zu wissen, wann jemand mit ihm reden wollte. Die Imps sagen, ganz Xanth ist in Gefahr, dachte Midrange zu ihm, denn Nimby konnte Gedanken lesen. Worin besteht die Gefahr? Können wir helfen? Sag es David.
    Nimby schrieb einen Zettel und reichte ihn David. »Wir sind wirklich in Gefahr!« rief David. »Und wir können etwas dagegen tun.«
    Chlorine trat heran. »Noch mehr Gefahr?« fragte sie.
    David gab ihr den Zettel. Sie las ihn und seufzte. »Das müssen wir wohl auch den anderen sagen, aber ich fürchte, dadurch ergeben sich große Komplikationen.«
    David nickte. »Nicht gerade toll für dich, hm? Schutzengel für die Trottel zu spielen, meine ich.«
    Chlorine fuhr ihm mit der Hand durchs Haar. Midrange sah die Auswirkungen, die diese Geste auf den Jungen hatte: Wenn Sean zu drei Vierteln von Chlorines Schönheit bezaubert war, dann David etwa zur Hälfte. »Glaub mir, das stört mich nicht. Aber wie bist du auf die Idee gekommen, Nimby danach zu fragen?«
    »Midrange hat es mir gesagt.«
    Chlorine blickte den Kater mit gespielter Strenge an. »Du bist also daran schuld!« Und dann zerzauste sie auch ihm das Haar. Und auch

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