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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hinten. Mit aller Kraft drückte sie ihre Knie in die Pferdeflanken, und Celine bäumte sich schnaubend auf. Tara blieb im Sattel, und die Stute stürmte vorwärts.
    Doch es waren zu viele Indianer, die sie umringten. Sie klammerten sich an die Mähne, ans Zaumzeug. Trotz ihrer verzweifelten Gegenwehr wurde Tara aus dem Sattel gezerrt und zu Boden geworfen. In wilder Panik schlug sie um sich. Ein Indianer hielt ihre Arme fest, ein anderer saß rittlings auf ihren Hüften.
    Der Krach eines Schusses hallte durch den Wald, und alle erstarrten. Taras Arme wurden losgelassen, der Mann, der auf ihren Hüften saß, erhob sich.
    Sofort sprang sie auf und sah, daß ein weiterer Indianer eingetroffen war. Er ritt einen schönen Braunen, trug dunkelblaue Hosen, kniehohe Rehlederstiefel und ein buntgestreiftes Hemd. Ein seltsames Unbehagen erfaßte Tara, als sie sein Gesicht betrachtete. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Hatte sie ihn in einem Alptraum gesehen? Aufmerksam musterte er sie von Kopf bis Fuß, und da sah sie seine erstaunlich blauen Augen. In seinen Adern mußte das Blut weißer Vorfahren fließen. Doch das spielte keine Rolle. Sie würde in dieser unwegsamen Wildnis sterben. Hätte sie sich doch im Mississippi ertränkt oder die Schlinge des Henkers gewählt ...
    Aber nein, sie hatte gekämpft und die Flucht ergriffen
    — und Rettung in Jarrets Armen gefunden. Eine trügerische Rettung.
    Sie starrte den Indianer an, dann hob sie entschlossen das Kinn. Ohne erbitterten Widerstand zu leisten,, würde sie sich nicht umbringen, skalpieren und verstümmeln lassen.
    »Mörderischer Bastard!« rief sie und stürzte sich auf den Indianer, mit solcher Wucht, daß er vom Pferd fiel. Blitzschnell warf sie sich über ihn. Ihre Fäuste trommelten auf seine Brust.
    Sein wilder Wutschrei gellte ihr ihren Ohren, als er sie packte und herumdrehte, so daß er auf ihr lag. Die anderen lachten und feuerten ihn an. Wieder schaute sie in diese seltsamen Augen, auf attraktive, stolze Züge. Dann sprang er plötzlich auf und reichte ihr eine Hand, aber Tara ignorierte die Geste. Mit scharfer Stimme erteilte er ihr einen unverständlichen Befehl, umfaßte ihren Arm und zog sie auf die Beine.
    Wütend spuckte sie ihm ins Gesicht. Diesmal fluchte er in seiner Indianersprache. Schreiend wehrte sie sich, aber ohne Erfolg. Er hob sie hoch, legte sie über seine Schulter und schwang sich auf sein rotbraunes Pferd. Im wilden Galopp entführte er sie in die Tiefe des Waldes.

13
    Auf der Schaluppe des alten Johnson fuhr Jarrett den Fluß hinab. Es war eine Zweitagereise, die sich nun ihrem Ende näherte.
    Der weißhaarige, zahnlose Johnson, gebeugt wie ein knorriger Ast, hauste schon länger in dieser Gegend als jeder andere Weiße, der noch unter den Lebenden weilte. Vielleicht wegen seines Alters, oder weil er gleichsam ein
    Teil der Landschaft geworden war, vertrugen sich die Indianer gut mit ihm. Er fürchtete keinen Angriff, und der Vorschlag der Offiziere im Fort, er solle eine Zeitlang in der Stadt bleiben, hatte ihn verblüfft.
    »In einem Haus mit gerüschten Gardinen an den Fenstern würde ich mich eingeengt fühlen«, erklärte er Jarrett an Bord seines Boots.
    Jarrett, der es kaum erwarten konnte, Cimarron zu erreichen, zuckte nur die Achseln. Er wußte nicht, wo der Alte wohnte, denn er hatte ihn immer nur auf der Schaluppe gesehen, die unablässig den Fluß hinauf und hinunter zu segeln schien.
    Das kam Jarrett zugute. Nach dem anstrengenden Ritt mit den Pattersons wollte er Charlemagne schonen. Außerdem würde die Bootsfahrt nicht so lange dauern.
    »Die wollten mir einreden, ich sei in Gefahr«, fügte Johnson hinzu und grinste breit. »Glauben die etwa, ich würde schon so jung sterben?«
    Lachend lehnte Jarrett sich an die Reling und blickte zum Ufer hinüber. Auch jetzt vermutete er, daß er beobachtet wurde.
    Mittlerweile befanden sich die Regierung der Vereinigten Staaten und die Florida-Seminolen im Kriegszustand. Vor Jarretts Abreise aus Tampa hatte Tyler ihn über die letzten Neuigkeiten informiert. Auf General Clinchs Ansuchen beauftragte Gouverneur George Walker den Milizgeneral Richard Keith Call, in Florida Freiwillige zusammenzutrommeln, die sich den regulären Truppen anschließen und sie im Kampf gegen die Indianer unterstützen sollten. Andy Jackson hatte General Winfield Scott befohlen, das Oberkommando zu übernehmen. Vierzehn zusätzliche Kompanien wurden Clinchs Kommando zugeteilt.
    Inzwischen verblaßte das

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