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Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Titel: Weddingplanerin mit Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Hanauer
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und Schuhe, in der gleichen Zeit hatte meine Schwester das Kleid erst halb an, obwohl ich die Vorauswahl getroffen hatte.
    Was für ein Zufall, dass Joachim gleich zum richtigen Anzug gegriffen hat.
    »Du warst schnell!«, sage ich zu ihm, als wir an der Kasse stehen.
    »Ich bin froh, dass sie den Anzug in meiner Größe hatten und vor allem, dass dir die Sache mit der Farbe aufgefallen ist. Entweder hat Melina es gar nicht erzählt oder ich bin einfach zu stur von einem Cremefarbenen ausgegangen …«
    Verständnislos sehe ich ihn an. »Du willst mir weismachen, du hast nach haargenau diesem Anzug gesucht?«
    Joachim nickt. »Wie gesagt, abgesehen von der Farbe. Das ist mein Lieblingslabel und so wie Melina ihr Kleid beschrieben hat, war ich fast sicher, dass es zusammenpasst.«
    »Ach, und du warst gestern schon hier und hast dich umgesehen oder wie?«
    »Gott bewahre, nein! Ich gehe nicht gerne einkaufen, deshalb muss es kurz und schmerzlos sein und ich informiere mich immer vorab im Netz. Jeder Hersteller hat eine Seite mit seiner neuesten Kollektion, das ist das ganze Geheimnis.«
    »Und wozu bitte schön hast du mich gebraucht, wenn du so ein Checker bist?«
    Bevor ich es verhindern kann, wuschelt Joachim mir über den Kopf.
    »Weil wir uns bisher viel zu wenig kennengelernt haben. Du bist schließlich nicht nur Melinas Schwester, sondern auch unsere geniale Organisationsstütze!«
    Er besteht darauf, mich als Dankeschön auf einen Cappuccino einzuladen.
    Es zieht sich. Obwohl wir uns beide Mühe geben.Als Erstes gilt es, das peinliche Schweigen zu überbrücken, das herrscht, seitdem wir uns in dem Café niedergelassen haben. Ich nehme die erste Frage, die mir einfällt und die mich schon einige Male beschäftigt hat.
    »Hat eigentlich niemand eine Abkürzung für dich?«
    »Du meinst einen Spitznamen? Nein, nicht direkt. In meiner Schulclique war es eine Weile modern, sich mit dem Nachnamen anzureden.«
    » Hey, Miller, Bock auf ’n Bier? Oder wie?«
    »So in der Art, nur ohne Bier.«
    Ich nicke.
    Klar, hätte ich mir denken können, einer wie Joachim ist vernünftig. Kein Alkohol, keine Kippen, keine Exzesse. Bravo, Meli, auf den Mann kann man bauen! Nur ein Gespräch kann man leider nicht mit ihm führen. Ich finde ja, er wäre jetzt dran, ich habe eröffnet, nicht sehr ausgefallen, aber immerhin. Besser als Joachim, der mein Thema noch mehr ausleiert.
    »Deine Schwester sagt natürlich manchmal Liebling .«
    »Klar«, meine ich.
    Meine Geschenke für die beiden stehen fest. Joachim bekommt ein Konversationslexikon und Meli ein Wörterbuch für Kosenamen.
    »Hast du einen Freund oder wirst du allein zur Hochzeit kommen?«
    Oha, Joachim geht richtig aus sich raus! Und das mit einer Frage, die ihn nichts angeht.
    »Weder – noch«, sage ich.
    Das kann er natürlich nicht kapieren, denke ich, aber ich werde eines Besseren belehrt.
    »Du bringst also jemanden mit, der möglicherweise ein fester Freund werden könnte?«
    »Wow, ich bin beeindruckt!«
    »Du hast wohl gedacht, ein spießiger Typ wie ich versteht nichts mehr von dem Anfangsgeplänkel. Aber sooo lange ist es noch nicht her.«
    Für einen richtigen Spießer halte ich Joachim nach dem Nachmittag nicht mehr, aber für einen lässigen Knochen, um den ich meine Schwester beneide, ebenfalls nicht. Ein Kontrollfreak, der nichts dem Zufall überlassen will und sich nicht spontan auf etwas einlässt. Er meint es echt gut und er liebt meine Schwester über alles, nur würde mir das nicht genügen. Aber ich muss ihn ja nicht heiraten!

Ich bin froh, als der Pflichttermin mit Joachim vorbei ist und ich mich zu Bonjour verabschieden kann. Arbeit kann ein sehr willkommener Anlass zur Flucht sein!
    Als ich in die Agentur komme, glotzt Endres fasziniert in seinen Computer, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Hallo«, sage ich.
    Er blickt nicht auf.
    »Erde an Endres«, rufe ich. »Guckst du etwa einen Porno?«
    Das reißt ihn mit einem Ruck von seinem Bildschirm. »Halte dich zurück mit solchen infamen Unterstellungen! Ich suche das Hochzeitsbild für die Dankeskarte heraus!«
    Neugierig gehe ich um seinen Tisch herum. Lydia lächelt keck über ihre Schulter und gibt den unschuldigen Blick auf ihren Rücken frei. Ronald Claussen hat lässig die Beine übereinandergeschlagen, den Kopf in den Nacken gelegt und bläst mit seiner Zigarre einen perfekten Rauchkringel in die Luft – sieht einem Ehering sehr ähnlich! Die Gäste beklatschen mit Standing

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