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Weg da, das ist mein Handtuch

Weg da, das ist mein Handtuch

Titel: Weg da, das ist mein Handtuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Spörrle
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fei mei Liege! Schleich di!« Hatte das Würstchen seine Ansprüche auf die Liege diesem Rentner abgetreten?
    »Vergiss es!«, sagte Mario. »Meine Liege. Hau ab!«
    »Ja spinnst jetzt du?«, rief der Ösi. »Wos host du gsagt? So ein Sauleffe!«
    Die Frau des Glatzers kam herangewackelt, sie sah fast genauso aus wie er, nur mit gefärbten und gerollten Haaren statt Glatze. »A Oaschloch!«, sagte sie. »A Hoibstarker! A Rocker!«
    Die brauchten scheinbar stärkere Geschütze. »Klappe, sonst Schnauze, kapiert?«, rief Mario. Sie dachten nicht daran.
    »Dreckata Saukerl!«, rief er. »Elendiger Kratler!«
    »Dreckshund dreckata!«, schrie sie.
    Sie zeterten immer weiter, so eine Nerverei! Und begannen, gegen seine Liege zu treten. Sollte er etwa zwei Ausländern eins auf die Zwölf geben?
    Mario marschierte zur Rezeption, um sich zu beschweren, dass ein hochbrutales Paar aus den Alpen ihm seine Liege weggenommen habe.
    Und was sagte dieser Typ? »Tut mir leid. Das Reservieren von Liegen ist bei uns sowieso nicht erlaubt!«
    Mario wäre fast umgekippt. »Aber warum machen es dann alle?«, rief er.
    Der Typ zuckte die Schultern und wandte sich ab.
    Mario stapfte zähneknirschend zum Pool zurück, um seinen beiden Vertreibern Bescheid zu stoßen.
    Seine Liege war frei. Und die zwei lagen jetzt eine Reihe hinter ihm.
    »Basst scho, Piefke«, sagte der Schwabbelbauch, als er ihn sah. »Mia ham uns vaschaut. Unsere sandt do.«
    JESSICA
    Das Handy klingelte wieder. Dieser besserwisserische Journalist. »Ich glaube Ihnen«, sagte er. »Ich habe alles gegengecheckt!« Sie atmete auf. Aufatmen war gar kein Ausdruck. Es hatte alles hingehauen: Johanna hatte gestern noch Infosheets an Verbraucherschützer und Menschenrechtskommissionen geschickt. Und den Anwalt angewiesen, sofort einen gebrauchten Hilfsfonds zu kaufen und in den für geschädigte Arbeiter umzubenennen.
    »Und wenn Sie mal zufälligerweise in Berlin sin d …«, schloss Schweinchen Schlau.
    »Ich melde mich, versprochen«, log sie.
    Sie seufzte vor Erleichterung und setzte sich wieder an den Laptop.
    Aber sie konnte nicht einfach weiterarbeiten. Sie brauchte etwas. Eine Pause?
    Nein! Sie brauchte nie eine Pause. Nur eine kleine Ablenkung.
    Auch das hatte sie noch nie gehabt! Egal. Alles cool.
    Sie erinnerte sich an diesen Ausflug zu diesem Wunderheiler heute Nachmittag. Egal ob er einer war, der Typ hatte auf jeden Fall eine geniale PR-Strategie. Also war es genau genommen eine Fortbildung, wenn sie mitfuh r …
    MARIO
    Als er vom Klo kam, immer diese Erdnüsse, und wieder in den Fahrstuhl stieg, stand da, bingo!, Jessica! In einem blauen Sportdress, der ihren tollen Körper betonte. Sie stand da, als hätte sie nur auf ihn gewartet. Ein Geschenk, das er nur noch auspacken musste.
    »Hey«, sagte er. »Dich habe ich aber Long-John-Silver-lange nicht mehr gesehen!«
    Sie machte auch einen Witz: Sie habe viel zu arbeiten.
    Mario lachte dröhnend. »Bock auf eine Runde Beachvolley?«, fragte er. »Ich lade dich ein.« Beachvolleyball war inklusive, aber das wussten die meisten Schnecken nicht.
    »Sorry«, sagte sie, »ich mache gleich diesen Wellness-Ausflug mit.«
    Die Tour zu diesem Wundermann. Hammerteuer, 4 9 Euroniden 99! Andererseits: Es gab keine bessere Gelegenheit, mit ihr etwas anzufangen. Sie würden im Bus nebeneinander sitzen. Sie würden unter den knetenden Händen des Mönchs nebeneinanderliegen, mit nichts bedeckt als einem Handtuch, vielleicht ja sogar schon mit einem gemeinsame n …
    Die Euroniden konnten sich also echt lohnen. Und wenn er nach dem Urlaub nur drei Tage lang nichts aß, hatte er die Kosten wieder drin.
    »Oh«, sagte er. »Cool. Ich komme auch mit!«
    Er sah ihr genau an, dass sie Mühe hatte, nicht vor Freude zu strahlen.
    SUSAN
    »Du hast es getan?«, fragte Christine am Handy.
    »O ja.« Susan saß in der Lobby auf einem Sofa, in ihrem Kopf summte es fröhlich, und sie wiegte sich im Takt dieser Musik hin und her. »Wir sind gerade wieder zurück. Für heute Abend sind wir zum Essen verabredet. Und: Er weiß jetzt eher, was er sucht.«
    »Wie schön, dass du ihm in deinem kostbaren Urlaub mit seinen Immobilienproblemen helfen konntest«, sagte Christine leicht sarkastisch, »du lässt dich aber nicht ausnutzen, oder?«
    »Nein«, kicherte Susan. »Das ist lustig. Eine andere Welt. Es tut mir gut. So einen schönen Vormittag hatte ich lange nicht mehr.«
    »Sag mal, hast du was getrunken?«
    »Ja«, sagte Susan.

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