Weg damit

mich lieben würdest …«), werden in den meisten Fällen vom anderen enttäuscht werden. Löst der andere das Problem, so fühlen sie sich klein und hilflos (»Warum habe ich das nicht allein geschafft?«). Löst es der andere nicht, sind sie auch enttäuscht. Probleme sind Gesprächsthemen und als solche nicht zu unterschätzen. Löst man es, ist das Thema und somit die Gemeinsamkeit weg. Oft will frau nur darüber reden und strebt keine Lösung an. Wirklich lösungsorientierte Menschen macht dieses Gequatsche auf Dauer mürbe. Schieben Sie dem ganzen einen Riegel vor, setzen Sie dem anderen Grenzen: »Über dieses Problem rede ich jetzt noch fünf Minuten, und dann ist für heute Schluss!«
    Im Allgemeinen braucht der Mensch keine Problemlösung, sondern einen Impuls. Dies kann ein Gespräch, vielleicht auch ein Buch oder ein Vortrag sein. Ein sehr wirkungsvoller Impuls ist das Loslassen! Denn Probleme lassen sich ganz schlecht loswerden. Man kann sie nur lösen oder loslassen. In dem Moment,
in dem ich etwas loslasse, erledigt es sich meist von selbst! Übrigens, lassen Sie sich Zeit! Probleme laufen meist nicht weg! Sie lassen sich also morgen auch noch lösen!
Schluss mit der Unzufriedenheit
    Manchmal beobachte ich mich selbst, wie ich gereizt und ruppiger auf andere Menschen reagiere als sonst. Vielleicht ist der Auslöser wirklich mein Gegenüber, das mich von der Seite anquatscht oder einen seltsamen Ton drauf hat. Aber wenn ich mich dann weiter beobachte, merke ich schnell: »Moment mal, die anderen können nichts dafür, aus irgendeinem Grund bist du heute gereizt und mit dir selbst unzufrieden.« Der eigenen Gereiztheit auf die Schliche zu kommen ist insofern wichtig, weil sich ansonsten die schlechte Laune verhärtet und ins Leben einschleichen kann. Oft sind die Gründe dafür banal und nahe liegend: Bei mir ist es meistens Schlafmangel gepaart mit Stress. Die Lösung ist einfach: Nur eine halbe Stunde Schlaf kann mich in einen anderen Menschen verwandeln. Bei vielen Männern ist es Überlastung oder einfach nur Hunger. Sollten es tiefer liegende Gründe sein wie Unzufriedenheit mit dem Job, dann wäre die nächste Frage, »wie« ich es ändern kann. Dies kann ein jeder nur selbst, von außen kann da keiner helfen! Sich selbst gegen gereizte und ungerechte Reaktionen anderer zu verteidigen verlangt Klarheit. Hier heißt es, sich abzugrenzen und rauszuhalten, die Bremse zu ziehen und dem anderen ein »Stopp!« zu signalisieren. »Für deine schlechte Laune kann ich nichts, also mach das mit dir oder demjenigen aus, der sie verursacht hat.«
Beziehungen planen
    An einer Partnerschaft sind zwei Menschen beteiligt, die unter Umständen ganz unterschiedliche Vorstellungen über die Prioritäten und Inhalte der Beziehung haben. Anfangs scheint alles klar - man versteht und liebt sich. Aber sobald die ersten dunklen Wolken auftauchen, merkt man, dass vielleicht das ein oder andere Missverständnis, die ein oder andere Meinungsverschiedenheit auf grundsätzlich unterschiedliche Standpunkte hindeuten.
Bevor man zu zweit eine Reise plant, sollte man sich schon gemeinsam an einen Tisch setzen und sich Gedanken über das Reiseziel, die Reisedauer, Ablauf und Details machen. Auch unterschiedliche Vorstellungen können so aufeinander abgestimmt werden, um einen angenehmen gemeinsamen Urlaub zu haben. Viele Beziehungen ähneln mehr einer Fahrt ins Blaue. Diese kann auch ganz amüsant werden, allerdings darf man sich dann nicht wundern, wo man schließlich landet!
    Prioritäten in einer Beziehung zu setzen bedeutet unter anderem, beizeiten über Fragen der Familienplanung zu sprechen. »Als ich schwanger wurde, stellte er mich vor die Entscheidung - entweder er oder das Kind. Wir haben früher nie darüber gesprochen, ob wir Kinder wollen oder nicht. Es war wie ein Tabuthema« (Iris, 36 Jahre). Ob Kinderfrage, Ortswechsel oder berufliche Zukunft: Falls er vorhat, ins Ausland zu gehen, sie aber hierbleiben will, sind Konflikte vorprogrammiert! Darum ist die Kommunikation hier schon die halbe Miete! Reden Sie zusammen über Ihre Zukunft, dann kann es immer noch kommen, wie es kommt, aber Verständigung ist die Grundlage von Verständnis. Beziehungen gemeinsam zu gestalten heißt, sich darüber Gedanken zu machen, welche Ziele man gemeinsam verfolgt. Wo wollen wir Ende des Jahres sein? Wo wollen wir in fünf Jahren stehen? Welche Prioritäten haben wir in unserem Leben? Sind es Kinder? Karriere? Erst meine, dann seine?