Weg damit
und zur
Tagesordnung überzugehen. Unterbrechen Sie diese blöden Kettenreaktionen, indem Sie sich selbst das »Stopp-Schild« zeigen. »Halt! Stopp! Mach was Sinnvolles! Jetzt im Moment kannst du an der Situation nichts ändern, also lass sie los!« Und wie von Geisterhand ruft er in den nächsten Tagen an! Das, was ich loslasse, kann mir folgen. Aber das, was ich jage, flieht vor mir! Das Loslassen kann eine magische Wirkung entfalten. Und sollte er dann immer noch nicht anrufen, hat er kein Interesse an Ihnen. Und dann hat er Sie sowieso nicht verdient! Glückwunsch, Sie haben noch mal Schwein gehabt!
Hände weg von Großbaustellen
Das Projekt »Mann« ist für die Frau eine tägliche Herausforderung der Optimierung. Aus ihm einen glücklicheren und besseren Menschen zu machen ist für manche Frau eine lebenslange Aufgabe und für manchen Mann ein Schicksal, dem er schlecht entkommt. Selbst im weisen Alter von 75 Jahren schreibt die Ehefrau ihm noch vor, dass er nicht im Wohnzimmer rauchen darf. Am liebsten würde sie ihm das Rauchen immer noch abgewöhnen. Wenn sie das dann geschafft hat, findet sie bestimmt etwas Neues, das ihr an ihm nicht passt. Frauen wie Männer nörgeln aneinander rum, werfen sich gegenseitig ihren Lebensstil vor und träumen von einem Zustand, in dem der andere so ist, wie sie ihn gern hätten. »Wenn er endlich früher nach Hause käme … sich mehr Zeit für mich nehmen würde … weniger arbeiten, weniger trinken würde.« Egal, die Gründe sind austauschbar. Der eine schleppt seinen Bierbauch durch die Gegend und treibt zu wenig Sport, der andere rennt dreimal wöchentlich ins Fitnessstudio und treibt zu viel Sport. Was der Mann macht, macht er nicht richtig. »Zieh dich doch mal vernünftig an! Geh nicht so gebeugt! Friss nicht wie ein Schwein! Mach doch endlich mal den Mund auf, wenn man dich was fragt!« Oder auch: »Meinst du nicht, du bräuchtest mal wieder eine neue Hose? Meinst du nicht auch, du solltest etwas für deine Haltung tun? Liebling, hast du meine Frage nicht verstanden?« Mann hat das Gefühl, auf einer ständigen Baustelle zu leben!
Was wollen Frauen eigentlich von Männern? So gut wie nichts, außer dass sie endlich zuhören können und reden lernen und uns verbal und nonverbal genauso verstehen, wie das unsere Freundinnen tun. Dass sie uns anrufen und sich nach unserem Wohlbefinden erkundigen. Dass sie ab und zu, Tag und Nacht, für uns da sind. Und weil sie nicht so funktionieren, wie wir Frauen es gern hätten, reparieren wir so lange an ihnen herum, bis gar nichts mehr so richtig funktioniert. Wir versuchen, ihn mit Druck, Liebe oder Liebesentzug, Schweigen und Reden, Beleidigtsein und Hingabe zu erziehen. Alles für die Katz! Sein Verhalten mag sich kurzfristig verändern, sein wahres Wesen sicher nicht. Also versuchen wir es wieder, diesmal mit anderen Mitteln. Mit einer goldenen Nervensäge bearbeiten wir ihn, und falls er dem nicht widerstehen kann und tatsächlich so wird, wie wir ihn gern hätten, lieben wir ihn nicht mehr, weil er sich ja so verändert hat. Welch paradoxe Situation.
Wie eine Archäologin gräbt frau in seiner Vergangenheit und schließt daraus auf die Gegenwart. Fast jede Frau glaubt, über ausreichend psychologische Kenntnisse zu verfügen, um seine traumatische Kindheit, die ungelöste Mutterbeziehung, seine fehlende Identifikation mit der Vaterfigur, seine nicht gelebten Aggressionen verstehen und therapieren zu können. Sein Suchtproblem liegt ursächlich am fehlenden Verständnis seiner letzten Partnerin. Und natürlich hat frau auch ein Mittel an der Hand - ihre Liebe! Sie wird ihn läutern, heilen und ganz machen. Sie löst sein Problem, bevor er überhaupt weiß, dass er eins hat!
Schluss mit den dilettantischen Therapieversuchen! Dafür gibt es schließlich ausgebildete Profis. Anstatt ihn zu nötigen, sich therapieren zu lassen, sollte man ihm zugestehen, dass er seine Probleme allein lösen kann! Er ist ja schließlich erwachsen und kann seinen Kram selbst regeln! Gerade bei Partnern mit gesundheitlichen Problemen, die sich nicht helfen lassen wollen, fällt es schwer, die einzig mögliche Haltung anzunehmen: »Das geht mich nichts an. Es ist sein Leben, auch wenn er es zerstört.« Wenn er sich dafür entscheidet, seine ungesunde Lebensweise nicht aufzugeben, muss frau diese Entscheidung akzeptieren oder im Zweifelsfall gehen.
Anderer Leute Probleme zu lösen ist ja schließlich eine weibliche Spezialität. Und das am
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