Weg damit
der andere fühlt sich schuldig. Enttäuschungen lauern auch dann, wenn wir die Augen vor unveränderlichen Tatsachen einfach verschließen, sie nicht zur Kenntnis nehmen, uns selbst vorsätzlich täuschen! »Ich komme ganz gut damit klar, dass er verheiratet ist, damit habe ich kein Problem, dann kann ich mich schon nicht in ihn verlieben!«, glaubte Maria, 32, voller Überzeugung. Zunächst gelingt es vielleicht noch, eine Tatsache zu ignorieren, die man nicht wahrhaben will. Irgendwann glaubt man tatsächlich daran, dass sie nicht existiert. Es ist wie bei kleinen Kindern, die ihre Augen schließen und dann meinen, nicht gesehen zu werden. Wir übersehen dabei, dass unsere Ignoranz das Problem nicht wegzaubern kann. Es bleibt, wie es ist, und lässt sich nicht verändern!
Akzeptanz
Die Veränderung einer Situation beginnt damit, dass man sie zur Kenntnis nimmt. »Ja, so ist es und nicht anders.« In diesem Moment nimmt man den Druck raus, gibt auf und zieht seine Aufmerksamkeit davon ab. Wenn ich eine Tatsache wirklich akzeptiere, beispielsweise dass mein Mann abends viel zu lange arbeitet, dann ist das auch kein Gesprächsthema mehr mit meiner Freundin. Denn in dem Moment, in dem ich dieses Thema täglich bespreche, mich darüber am Telefon auslasse, füge ich dem Energie zu. Und wir wissen alle, was mit den Dingen passiert, die mehr Energie bekommen: Sie wachsen und gedeihen! Probleme werden so gedüngt, sodass sie wie wild wachsende Pflanzen immer größer und größer werden, bis sie uns völlig überwuchern.
Alleine die Akzeptanz und das Nichtstun entspannt alle Beteiligten. Der andere wird in Ruhe gelassen und dadurch kann etwas Magisches passieren: Es kann sich etwas verändern, weil der Druck raus ist und dadurch verändert er sich vielleicht wirklich. Ihn vollkommen in Ruhe zu lassen, ihn mit allem, was er zu bieten hat, seinen guten wie auch »schlechten« Seiten anzunehmen, kann die kraftvollste Art der Veränderung sein. Und es geht so
einfach - man muss einfach nur nichts tun. Aber das fällt uns, die wir gern »Frau« der Lage sind, ungeheuer schwer!
Eine weitere Möglichkeit, Veränderung in Gang zu setzen, besteht darin, die Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Kehren wir zum Beispiel zurück, das ich vorhin beschrieben habe: Der Mann arbeitet abends zu lange. Ich kann das als ein Problem betrachten, das ich nicht lösen kann, oder mir die Frage stellen: »Was habe ich davon? Was bringt es mir an Vorteilen?« Und plötzlich erschließt sich eine andere Sichtweise! Ich habe lange, freie Abende für mich! Ich muss ihm nicht das Essen kochen, ich kann in Ruhe ein Buch lesen, er lässt mir dadurch alle Freiheiten und bringt darüber hinaus jede Menge Geld ins Haus. Wenn das keine Vorteile sind! Also verändern Sie Ihre Haltung ihm gegenüber und schon verändert sich auch die Situation! In dem Moment, in dem frau nicht mehr nörgelt, sondern die Vorteile erkennt und schätzt, kommt er vielleicht auch wieder gern früher nach Hause! Situationen verändern sich, wenn man sie akzeptiert und loslässt! Menschen verändern sich, indem man das, was sie tun, annimmt. Ihn wegen seines Verhaltens zu kritisieren, wird genau dieses Verhalten verfestigen. Indem man den Menschen anders betrachtet, ihm zugesteht, dass er für sich entscheidet, was er wie lange tut, gibt man ihm Raum für ein anderes Verhalten. Jeder Mensch hat einen guten Grund, das zu tun, was er tut. Auch wenn wir das nicht verstehen. Man kann in Wirklichkeit nur einen Menschen verändern: sich selbst! Aber fangen Sie doch einfach mal mit Ihrer Einstellung dem anderen gegenüber an. Sie werden sehen, es passiert etwas Magisches!
Schluss mit der Camouflage
Die Fähigkeit eines Chamäleons, sich mit seiner Hautfarbe an jede Umgebung anzupassen und sich somit ständig zu verändern, ist eine perfekte Camouflage. Das Tier kann äußerlich verschiedene »Identitäten« annehmen, es bleibt aber innerlich nach wie vor ein Chamäleon. Viele Frauen lieben es, sich zu verändern - ein neues Outfit, eine neue Frisur, ein neuer Typ. Es kann passieren, dass Mann sie nach ihrem neuen Styling kaum mehr
erkennt. Kein Wunder, dass Männer an Frauen zu Recht ihre Unberechenbarkeit oder auch Unbeständigkeit kritisieren. Das, was wir umgekehrt an Männern schätzen, ihre Zuverlässigkeit, können wir in Bezug auf unsere eigene Person nicht bieten. Was wir selbst an uns schätzen, dass wir flexibel sind, unseren Typ verändern, ist für Männer
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