Weg damit
Fingerspitzengefühl vorgehen, da entstehende Differenzen das Ende eines Unternehmens bedeuten können. Ein freier Raum in der Praxis eines Heilpraktikers wäre für ein Pressebüro keineswegs sinnvoll. Hier könnte keiner vom anderen profitieren, denn die beiden Branchen haben nichts miteinander zu tun. Benachbarte Branchen sollten sich jedoch gegenseitig befruchten: Der Zusammenschluss mehrerer Ärzte in einem Ärztehaus kann daher durchaus bereichernd sein. Bürogemeinschaften sollten ebenfalls so zusammengestellt werden, dass synergetische Effekte erzielt werden können.
Zusammengefasst:
• Was Sie persönlich stört, muss weg.
• Kollegiale Rücksicht ist auch in der Gestaltung der Innenräume nötig.
• Vermeiden Sie Altlasten.
• Trennen Sie sich von ungeliebten Geschenken.
• Sollten Sie Antiquitäten im Büro einsetzen, so tun Sie es mit viel Sensibilität.
• Aggressives hat im Unternehmen nichts zu suchen.
• Die Umgebung und die Nachbarn sollten zum Unternehmen passen und ihm nicht schaden.
Was uns die Dinge bedeuten
Schauen Sie sich jedes einzelne Ding in Ihrer Umgebung an: Welches Ding bedeutet Ihnen wirklich etwas? Woran hängen Sie ganz besonders? Oder worauf könnten Sie verzichten?
Für den einen ist es Gerümpel, für den anderen ist dasselbe Teil eine kostbare Rarität. Der Schreibtisch des Seniorchefs ist zunächst einmal nur ein funktionales Möbelstück mit einem bestimmten Gebrauchswert. Aber auch schon damals, als er gebaut wurde, wurde der Tisch zu Repräsentationszwecken getischlert, denn er ist nicht ein normaler Schreibtisch, sondern eben der Schreibtisch des Chefs. Dieser Tisch stand zumindest auch für einen gewissen gesellschaftlichen Status.
Für den momentanen Juniorchef mag dieses Möbelstück über die reine Funktion hinaus auch noch einen anderen Wert, einen Erinnerungswert haben - vorausgesetzt, seine Beziehung zum Seniorchef ist eine positive. Falls es ihm gefällt, kann er also durchaus auch an diesem Tisch arbeiten. Falls er mit diesem Möbel allerdings negative Gefühle verbindet, wäre der Tisch Ballast für ihn und würde ihn in seiner beruflichen Tätigkeit behindern. Sollte er sich von diesem Tisch trennen und ihn in den Keller verbannen, weil er ihm keine Bedeutung beimisst, so wird der einstmals prächtige Schreibtisch zum Gerümpel absteigen.
Die Dinge, die unser Leben begleiten, können zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Funktionen erfüllen. Sie können Statussymbole, Gebrauchsgegenstände, Kult- oder Erinnerungsobjekte sein und doch plötzlich zu Gerümpel werden. Oder man entdeckt die Dinge vergraben unter der Erde oder im Müll, gräbt sie aus, und so werden sie zu kostbaren Fundstücken. Was vor Jahrtausenden ein einfacher Trinkbecher war, steht heute im Museum und hat unschätzbaren Wert. Die Dinge haben aber auch in Abhängigkeit von der gesellschaftlichen oder kulturellen Umgebung einen unterschiedlichen Wert. Teure Turnschuhe einer angesagten Marke, die dem Jugendlichen in seinen Kreisen eine bestimmte Anerkennung sichern, sind, im Urlaub in den
Weiten Afrikas getragen, als Statussymbol vollkommen ungeeignet. Dort haben sie nur noch reinen Gebrauchswert - oder auch keinen. Die dort lebenden Menschen haben ihre eigenen, uns wiederum vollkommen unbekannten Statussymbole.
Der Nutzer weist den Dingen also ihre Bedeutung zu: Für den einen, der ihn sich finanziell leisten kann, mag ein teurer Sportwagen Gebrauchsobjekt sein und ein unverzichtbarer Bestandteil seines Lebens. Für den anderen ist er Luxus und durchaus verzichtbar. Während für manchen ein Auto Fetisch oder Partnerersatz ist, ist es für den anderen ein Haufen Blech mit der Funktion, sie von A nach B zu bringen. Für den einen ist ein beschriebenes Blatt Papier schon Müll, für den anderen lässt es sich noch einmal umdrehen und von der Rückseite beschreiben. Der Umgang mit den Dingen hängt also von verschiedenen Faktoren ab:
• vom gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhang
• von der momentanen Nutzung (einst Kinderspielzeug, jetzt Sammlerobjekt)
• von der individuellen Bedeutung, die der jeweilige Nutzer festlegt
Die Funktion der Dinge
Im täglichen Kontakt führt der unterschiedliche Umgang der Personen mit der Dingwelt zum Konflikt. In einer Bürogemeinschaft möchte man an einem Kollegen, der kein Blatt Papier wegwirft und alles stapelt, verzweifeln. Er wiederum kritisiert die »Wegwerfgesellschaft«. Wenn man sich mit der Frage beschäftigt,
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