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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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vergessen lassen. »Wenn du nichts anderes vorhast…«, begann er erneut.
    »Was hattest du denn im Sinn?«
    »Kein Billard, so viel ist sicher.«
    Sarah lachte. »Wie wäre es, wenn ich dich zum Essen einlade?«
    »Zu Tee und Müsli?«, warf er ein.
    Sie nickte. »Natürlich. Und ich verspreche, ich schlinge mir ein Handtuch um den Kopf.«
    Miles lachte. Das hatte er nicht verdient. Wirklich nicht.
    »Hey, Dad?«
    Miles schob die Baseballkappe aus der Stirn und sah auf. Sie waren im Garten und harkten das erste Herbstlaub zusammen.
    »Ja?«
    »Tut mir Leid wegen dem Video heute Abend. Ich hatte es ganz vergessen. Bist du deshalb sauer?«
    Miles lächelte. »Nein, ich bin überhaupt nicht sauer.«
    »Leihst du trotzdem eins aus?«
    Miles schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Und was machst du dann?«
    Er stellte den Rechen weg und wischte sich mit dem Handrücken die Stirn.
    »Ich werde heute Abend wahrscheinlich Ms. Andrews treffen.«
    »Schon wieder?«
    Miles fragte sich, wie viel er preisgeben sollte.
    »Wir hatten gestern einen schönen Abend.«
    »Was habt ihr gemacht?«
    »Wir waren essen. Haben geredet und sind spazieren gegangen.«
    »Das ist alles?«
    »So ungefähr.«
    »Das klingt aber langweilig.«
    »Man muss es selbst erleben.« Darüber dachte Jonah kurz nach.
    »Ist das heute wieder eine Verabredung?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Oh«, sagte Jonah. Er sah zur Seite. »Das bedeutet, du magst sie, oder?«
    Miles kauerte sich hin, bis er auf Jonahs Augenhöhe war. »Wir sind nur Freunde, mehr nicht.«
    Jonah sagte nichts. Miles nahm ihn in die Arme und drückte ihn an sich. »Ich hab dich lieb, Jonah«, sagte er.
    »Ich dich auch, Dad.«
    »Du bist ein guter Junge.«
    »Ich weiß.«
    Miles lachte und stand auf. Er griff nach dem Rechen.
    »Hey, Dad?«
    »Ja?«
    »Ich hab langsam Hunger.«
    »Was willst du essen?«
    »Können wir zu McDonald's gehen?«
    »Sicher. Wir waren lange nicht mehr da.«
    »Krieg ich ein Happy Meal?«
    »Bist du nicht ein bisschen zu alt dafür?«
    »Ich bin doch erst acht, Dad.«
    »Ach, richtig«, sagte Miles, als wäre es ihm entfallen.
    »Komm, wir gehen rein und waschen uns die Hände.«
    Auf dem Weg zum Haus legte er Jonah den Arm um die Schulter. Jonah sah zu ihm hoch.
    »Dad?«
    »Ja?«
    Jonah ging ein paar Schritte weiter. »Es ist okay, wenn du Ms. Andrews magst.«
    »So?«, sagte Miles überrascht.
    »Ja«, antwortete Jonah ernsthaft. »Weil ich glaube, dass sie dich auch mag.«
    Die Gefühle zwischen ihnen wurden immer stärker, je häufiger sie sich sahen.
    Im Oktober gingen Miles und Sarah gut ein Dutzend Mal miteinander aus, und er sah sie weiterhin nach der Schule.
    Sie redeten stundenlang, und er nahm inzwischen ihre Hand, wenn sie spazieren gingen. Doch auch wenn dies bisher ihr einziger körperlicher Kontakt war, spürten beide gegenseitig eine heftige erotische Anziehungskraft.
    In der Woche vor Halloween - nach dem letzten Fußballspiel der Saison - fragte Miles Sarah, ob sie am Abend mit zur Geistertour kommen wolle. Mark hatte Geburtstag, und Jonah übernachtete bei ihm.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Man besucht die historischen Gebäude der Stadt und hört sich Geistergeschichten an.«
    »So wird Halloween in einer Kleinstadt begangen?«
    »Entweder so, oder wir sitzen auf der Veranda, kauen Tabak und spielen Banjo.«
    Sarah lachte. »Dann doch lieber Nummer eins.«
    »Hab ich mir gedacht. Soll ich dich um sieben abholen?«
    »Ich kann's kaum erwarten. Und danach essen wir bei mir?«
    »Mit Vergnügen. Aber weißt du, wenn du mir ständig Essen kochst, werde ich noch ein verwöhnter Nichtsnutz.«
    »Das macht nichts«, sagte sie. »Ein bisschen Verwöhntwerden hat noch niemandem geschadet.«

Kapitel 13
    Ich wüsste gerne, was dir vom Großstadtleben am meisten fehlt«, begann Miles, als sie am Abend Sarahs Haus verließen.
    »Galerien, Museen, Konzerte. Restaurants, die nach neun Uhr noch offen sind.«
    Miles lachte. »Aber was davon vermisst du am meisten?« Sarah hakte sich bei ihm ein.
    »Die Bistros. Du weißt schon - die kleinen Cafés, in denen ich draußen sitzen und meinen Tee trinken und die Sonntagszeitung lesen konnte. Es war schön, dass es mitten in der Innenstadt welche gab. Wie kleine Oasen im Getriebe. Die Passanten auf der Straße sahen nämlich immer aus, als müssten sie dringend irgendwo hin.«
    Sie gingen schweigend nebeneinander her.
    »Du weißt, dass du das hier auch haben kannst?«, nahm Miles den Faden wieder

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