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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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erneut. Sie erschauerte unter der feuchten Berührung seiner Zunge und lehnte sich an ihn, geborgen in der Wärme seiner Arme. Die Welt um sie herum versank.
    Kurze Zeit später schlenderten sie, Hand in Hand in ein leises Gespräch vertieft, zur Wohnung zurück.
    Im Wohnzimmer hängte Miles seine Jacke über die Stuhllehne, während Sarah in die Küche ging.
    »Was gibt's zu essen?«, fragte er.
    Sarah nahm eine große, mit Alufolie bedeckte Auflaufform aus dem Kühlschrank.
    »Lasagne, Baguette und Salat. Magst du das?«
    »Klingt toll. Kann ich dir helfen?«
    »Es ist schon fast fertig«, antwortete Sarah, während sie die Form in den Herd schob. »Eine halbe Stunde im Backofen dürfte reichen. Aber wenn du willst, kannst du Feuer anzünden.«
    »Mach ich«, sagte er.
    »Ich bin gleich wieder da!«, rief Sarah ihm zu und verschwand im Schlafzimmer.
    Dort nahm sie die Bürste und kämmte sich die Haare. So gern sie es geleugnet hätte - die Küsse hatten sie ziemlich aufgewühlt. Der heutige Abend war der Wendepunkt ihrer Beziehung, das spürte sie, und sie hatte Angst. Sie wusste, dass sie Miles den wahren Grund für das Scheitern ihrer Ehe beichten musste, aber das fiel ihr nicht leicht. Besonders gegenüber jemandem, den sie so mochte.
    So sehr sie davon überzeugt war, dass auch er sie wirklich gern hatte, so wenig konnte sie voraussehen, wie er reagieren würde und ob sich seine Gefühle für sie dadurch ändern würden. Hatte er nicht gesagt, er wünsche sich Geschwister für Jonah? Würde er darauf verzichten können?
    Sarah betrachtete sich im Spiegel.
    Sie wusste, dass sie mit ihm reden musste, auch wenn es ihr widerstrebte. Doch sie wollte nicht, dass sich die Geschichte mit Michael wiederholte. Das würde sie nicht noch einmal ertragen.
    Sarah legte die Bürste beiseite, prüfte ihr Makeup und ging mit dem festen Vorsatz zur Tür, Miles mit der Wahrheit zu konfrontieren. Doch statt das Zimmer zu verlassen, saß sie plötzlich wieder auf der Bettkante. War sie wirklich schon so weit?
    Die Antwort auf diese Frage jagte ihr große Angst ein.
    Als sie schließlich die Schlafzimmertür öffnete, brannte im Kamin ein helles Feuer. Miles kam mit einer offenen Weinflasche aus der Küche zurück.
    »Ich fand, wir können das jetzt gebrauchen«, sagte er, die Flasche hoch haltend.
    »Das ist eine gute Idee«, stimmte Sarah zu.
    Ihr Tonfall erschien Miles irgendwie fremd, und er stutzte. Sarah machte es sich auf dem Sofa bequem. Miles reichte ihr ein Glas Wein und setzte sich neben sie. Sarah trank schweigend.
    Schließlich nahm Miles ihre Hand.
    »Ist etwas passiert?«, fragte er.
    Sarah schwenkte unschlüssig den Wein in ihrem Glas.
    »Es gibt etwas, das ich dir noch nicht erzählt habe.«
    Miles registrierte das dumpfe Geräusch der vorüberfahrenden Autos. Das Holz im Kamin knackte, und ein Funkenregen stob in die Höhe. Auf den Wänden tanzten Schatten.
    Sarah zog ein Bein an sich. Miles merkte, dass das Sprechen ihr nicht leicht fiel. Er sah sie schweigend von der Seite an und drückte ermutigend ihre Hand.
    Das schien sie in die Gegenwart zurückzuholen. Die flackernden Flammen spiegelten sich in ihren Augen.
    »Du bist ein netter Mann, Miles«, begann Sarah, »und die letzten Wochen haben mir sehr viel bedeutet.«
    Sie stockte.
    Dieser Anfang behagte Miles gar nicht, und er fragte sich, was wohl in den wenigen Minuten im Schlafzimmer passiert sein mochte. Sein Magen krampfte sich zusammen.
    »Du hast mich nach meinem Ex-Mann gefragt…« Miles nickte.
    »Ich habe dir nicht alles erzählt. Es gibt noch etwas Wichtiges, und… und ich weiß nicht, wie ich es dir beibringen soll.«
    »Warum?«
    Sie blickte in die Flammen. »Weil ich Angst vor deiner Reaktion habe.«
    Als Sheriff fielen ihm gleich mehrere Möglichkeiten ein - dass ihr Ex sie missbraucht hatte, dass er sie irgendwie verletzt hatte, dass die Beziehung bei ihr Wunden hinterlassen hatte. Eine Scheidung war immer schmerzlich, aber so, wie sie jetzt darüber sprach, musste noch mehr dahinter stecken.
    Er lächelte ihr zu, aber sie blieb stumm.
    »Sarah«, sagte er endlich, »du musst mir nicht alles erzählen, wenn du nicht willst. Ich werde nicht mehr danach fragen. Es ist deine Sache, und ich habe in den letzten Wochen über dich genug erfahren, um zu wissen, was du für ein Mensch bist. Und nur das zählt für mich. Ich muss nicht alles über dich wissen - und ich bezweifle, ehrlich gesagt, dass irgendetwas, das du sagen könntest, meine Gefühle

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