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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Händen. Ihre Hände sind keine harte Arbeit gewöhnt. In Wickenburg lebte mal ein Mann, der Bilder malte. Auch er hatte derart gepflegte Hände.“
    „Bei Strother hält sich ein Mann auf, an den ich ein paar Fragen habe.“
    „Bei Strother halten sich drei Männer auf, und keinem von ihnen möchte ich eine Frage stellen. Man weiß nie, wie sie reagieren. Ihre Launen sind ziemlich wechselhaft.“
    „Die drei meine ich nicht.“
    „Kennen Sie das Trio?“
    „Ich habe es kennen gelernt. Weshalb haben Sie sich so seltsam ausgedrückt. Strother nennt sich Viehzüchter. Warum sagten Sie nicht, er ist Viehzüchter und Rindermann?“
    „Weil jedes Kind im Umkreis von fünfzig Meilen weiß, dass er die Rinder, die er an die Indianeragenten und Silberminen verkauft, gestohlen sind. Die Bande ist oft wochenlang unterwegs. Sie brändet die Rinder um und fälscht die Papiere. Das Vieh verschwindet in den Reservaten und Minencamps bei Tombstone. Die richtigen Besitzer hatten bisher immer das Nachsehen. Einen Beweis für die Viehdiebstähle konnte bisher niemand erbringen.“
    „Gibt es denn keinen Sheriff, der ein Auge auf Strothers dubiose Geschäfte wirft?“
    „Der County Sheriff ist gut und gerne sechzig Meilen weit weg, und einen Deputy haben wir in Wickenburg nicht. Die Viehdiebstähle geschehen nicht in der Gegend. Die Herden – es handelt sich in der Regel um hundertfünfzig bis zweihundert Rinder – werden abgetrieben und sofort zu den Käufern gebracht. In den Reservaten und Minencamps verliert sich ihre Spur. Sie landen in den Kochtöpfen der Apachen und Minenarbeiter.“
    „Interessant“, murmelte Warren Elliott. „Dieser Kevin Strother scheint nicht gerade von gestern zu sein. Na schön. Ich will etwas essen und anschließend zur Strother-Ranch reiten. Würden Sie in der Zwischenzeit mein Pferd versorgen?“
    „Was hat es mit dem Hombre auf sich, den Sie bei Strother suchen? Möchten Sie ihm eine Rechnung präsentieren? Sie sehen aus wie ein Gejagter – oder wie ein Jäger. Nach allem, was ich von Ihnen gehört habe, vermute ich, dass Sie ein Jäger sind. Da Sie keinen Stern tragen, ist es wohl eine persönliche Rechnung. Es ist doch so? Ich habe ein Auge für Ihre Sorte, Mister.“
    „Er muss mir eine Frage beantworten“, versetzte Warren Elliott ausweichend, zog die Winchester aus dem Scabbard und fügte hinzu: „Ich werde eine Stunde Pause einlegen. Danach hole ich das Pferd wieder ab.“
    „In Ordnung. Ich werde Ihren Vierbeiner wieder auf Vordermann bringen.“
    Warren Elliott stakste davon.
    Nach nicht ganz einer Stunde erschien er wieder. Der Rotfuchs war gefüttert, getränkt und der Stallmann hatte ihn gestriegelt. Das Pferd schnaubte erfreut und rieb seine Nase an der Schulter Warren Elliotts.
    „Ich deutete es schon an“, sagte der Stallmann. „Mit den drei Kerlen, die Kevin Strothers Sattel drücken, ist nicht gut Kirschen essen. Daher rate ich Ihnen, höllisch auf der Hut zu sein.“
    „Das Trio muss niemand mehr fürchten“, erklärte Warren Elliott. „Sie versuchten, in Gila Bend den Teufel aus dem Sack zu lassen. Zwei von ihnen sind auf die Nase gefallen, der dritte dürfte die nächsten Jahre in den Steinbrüchen von Yuma verbringen.“
    Mit offenem Mund starrte der Stallmann Warren Elliott an. In seinem Blick vermischten sich Unglaube, Verständnislosigkeit und Fassungslosigkeit. Ehe er jedoch eine Frage stellen konnte, rammte Warren Elliott das Gewehr in den Scabbard, saß auf und trieb das Pferd an.
    Er ritt am Creek nach Norden. Es war schwül. Bremsen und Stechmücken setzten Pferd und Reiter zu. Der Creek führte kaum Wasser. Der Schlamm am Ufersaum war hart gebacken und rissig. Eidechsen, die in der Sonne lagen, huschten schattenhaft schnell unter Steine oder verschwanden im Gras, wenn sich ihnen der Reiter näherte.
    Warren Elliott schonte den Rotfuchs. Und so dauerte es etwa anderthalb Stunden, bis die Ranch vor ihm lag. Er zügelte das Pferd in einem Einschnitt zwischen zwei Hügeln. Außer einem flachen Haupthaus gab es die Mannschaftsunterkunft, einen großen Stall, eine Scheune, zwei Schuppen, eine Remise und einen Corral, der zum Fluss hin offen war, sodass die Pferde jederzeit zum Wasser konnten. Warren Elliott zählte sechs Tiere.
    Alles mutete grau in grau an und wirkte heruntergekommen.
    Aus dem Kamin des Ranchhauses stieg Rauch.
    Warren Elliott und Dave Lewis hatten sich noch nie Auge in Auge gegenüber gestanden. Auch Kevin Strother hatte der Mann aus

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