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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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genug. Ich lege es dir noch einmal ans Herz: Finde dich damit ab, dass dein Bruder seine gerechte Strafe erhalten hat. Er war ein Lump.“
    Warren Elliott versenkte den Revolver im Holster, ruckte im Sattel und gab dem Pferd den Kopf frei. Der Rotfuchs begann zu laufen.
    Kevin Strother warf sich herum und hetzte zur Ranch. Mit fliegenden Händen begann er für sich ein Pferd zu satteln.
    Er hätte gewarnt sein müssen. Aber der Hass machte ihn blind.

    *

    Warren Elliott war auf dem Trail. Der Rotfuchs trug ihn durch die Vulture Mountains südlich von Wickenburg. Das Terrain war unübersichtlich und wie geschaffen für einen Hinterhalt. Es ging durch ein Gewirr von Schluchten und Canyons, über riesige, windige Plateaus und an steilen Geröllhängen entlang. Die Vegetation war spärlich, Wasser war hier knapp.
    In dem unwegsamen Gelände kam der Mann aus Gila Bend nicht besonders schnell vorwärts. Die Sonne brannte auf Pferd und Reiter herunter und die Hitze höhlte sie aus.
    Warren Elliott aber sagte sich, dass er den weiten Weg nach Wickenburg nicht völlig umsonst gemacht hatte. Er hatte Lewis zwar nicht stellen können, aber er wusste, wo sich der Bandit verkrochen hatte. Der Mann aus Gila Bend war fest entschlossen, nach Mexiko zu reiten.
    Eine enge Schlucht nahm Warren Elliott auf. Er ließ den Rotfuchs im Schritt gehen. Der Untergrund war steinig. Die Hufe klirrten und krachten. Warren Elliott verfluchte die Geräusche, die er verursachte, denn sie verrieten seine Anwesenheit auf hunderte von Yards. Die senkrechten Felswände zu beiden Seiten waren rissig, voller Spalten und Felsvorsprüngen. Vom ungetrübten Himmel war nur ein schmaler Streifen zu sehen. In dem engen Schlund staute sich die Hitze wie in einem Backofen. Warren Elliott wurde den Eindruck nicht los, sich wie in einer Gruft zu bewegen.
    Ohne anzuhalten trank er einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Das Wasser schmeckte brackig und war lauwarm, doch es löschte den Durst.
    Die Schlucht endete. Vor Warren Elliott lag eine geröllübersäte Ebene, auf der sporadisch Kakteen und stachelige Comas wuchsen. Hier und dort erhoben sich kegelförmige, rötliche Sandsteinfelsen mit vom Zahn der Zeit zerfressenen Obelisken auf ihren Kuppen. Die Kristalle im Gestein funkelten im Sonnenlicht wie Silber. Es war eine bizarre, wilde und dennoch friedlich anmutende Welt von eindrucksvoller Schönheit.
    Doch dafür hatte der Mann aus Gila Bend keine Augen. Er spürte die Gefahr nahezu körperlich. Alarmsignale schrillten tief in seinem Bewusstsein. Umfassend schaute er in die Runde. Im Osten und Westen schienen die Felsbarrieren ineinander zu verschmelzen. Canyons und Schluchten zerschnitten sie, muteten an wie mit einer Riesenaxt hineingeschlagen.
    Warren Elliott zog die Winchester aus dem Scabbard, hebelte eine Patrone in den Lauf, stellte das Gewehr mit der Kolbenplatte auf seinen Oberschenkel und hielt es mit der rechten Hand fest. Seine Züge wirkten wie aus Granit gemeißelt. Er nahm die Füße aus den Steigbügeln, um sich beim Aufbrüllen eines Schusses ohne Behinderung vom Pferd werfen zu können. Mit der Linken führte er die Zügel. „Hüh!“ Warren Elliott ruckte im Sattel. Der Rotfuchs trottete an. Staub wirbelte in Spiralen über die Ebene. Das feine Säuseln des heißen Südwindes lag in der Luft. Warren Elliott hielt in gerader Linie auf einen der Kegelfelsen zu. Er hatte das Empfinden, sich auf einem Präsentierteller zu bewegen. Mit helläugiger Reglosigkeit suchte sein Blick die Umrisse des Felsgebildes ab.
    Warren Elliott umrundete den Felsen und hielt im Schatten an. Er nahm sein Halstuch ab und wischte Staub und Schweiß von der Stirn und aus den Augenhöhlen. Einen Augenblick dachte er daran, die Route zu wechseln. Aber das würde alles nur hinausschieben. Wenn Kevin Strother sich in den Sinn gesetzt hatte, ihn kaltzumachen, dann würde er auch nicht lockerlassen. Also verwarf Warren Elliott diesen Gedanken wieder. Er musste Kevin Strother aus der Reserve locken.
    Der Mann aus Gila Bend ritt weiter. Langsam entfernte er sich von dem Felsen. Irgendwann wirst du dich zeigen, Strother!, durchzuckte es ihn. Und wenn du es mit deinem ersten Schuss nicht schaffst, dann wird es bitter für dich.
    Warren Elliott befand sich genau zwischen den beiden Bergen, als ein Gewehr aufbrüllte. Mit dem Aufpeitschen warf er sich zur Seite. Das Geschoss zirpte knapp über ihn hinweg. Der Rotfuchs vollführte einen erschreckten Satz zur Seite. Warren Elliott

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