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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Gila Bend nicht persönlich kennen gelernt. Daher beschloss Warren Elliott, das Schicksal herauszufordern und einfach auf die Ranch zu reiten. Er wollte sich ihr aber nicht von Süden nähern. Denn aus dieser Richtung rechneten die Banditen auf der Ranch am ehesten mit Verfolgern. Also umrundete Warren Elliott die Ranch halb und vermittelte schließlich den Anschein, von Norden zu kommen.

    *

    Warren Elliott fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, als ihn der Rotfuchs zwischen die Gebäude und in den Ranchhof trug. Wahrscheinlich wurde er über die Zieleinrichtungen zweier Gewehre beobachtet, und wenn die Banditen den richtigen Schluss zogen, dann war sein Vorgehen mit Selbstmord gleichzusetzen.
    Der Rotfuchs stampfte über den Hof, auf dem hüfthoch das Unkraut wuchs. Zwei Pferdelängen vor dem Haupthaus parierte der Mann aus Gila Bend das Tier und rief: „Hallo, Ranch!“
    „Was willst du? Wer bist du? Ich ziele auf dich. Und ich verfüge über einen höllisch nervösen Zeigefinger.“
    Warren Elliott legte die Hände übereinander auf den Sattelknopf, um seine friedliche Absicht zu demonstrieren, und antwortete: „Mein Name ist Stan Potter. Ich bin auf dem Weg nach Süden. Der Zufall führte mich auf die Ranch. Wem gehört sie? Kann man hier ein Essen kriegen? Ich habe schon drei Tage nichts mehr Richtiges zwischen die Kiemen bekommen.“
    Warren Elliott zeigte ein starres Grinsen.
    „Wirst du verfolgt?“
    „Möglich. Ich schließe es nicht aus. Ich musste ziemlich übereilt Prescott verlassen.“
    „Was hast du denn dort oben ausgefressen?“
    „Ich habe beim Poker zu oft gewonnen. Und dann … Nun, sie hätten mich wahrscheinlich geteert und gefedert, wenn sie mich erwischt hätten. Das war der Grund für meinen plötzlichen Abgang in Prescott.“
    „Ich verstehe. Okay, komm näher. Ich schlage dir gerne ein paar Eier in die Pfanne, und für eine Tasse Kaffee reicht es sicher auch noch.“
    Warren Elliott atmete erleichtert auf. Er war nicht erkannt worden. Der Bursche schien ihm die Geschichte abgekauft zu haben. Er trieb das Pferd an, saß beim Holm ab und schlang den langen Zügel um den Querbalken. Dann wandte er sich der Haustür zu.
    Im Türrechteck stand ein Mann, der nur Kevin Strother sein konnte. Er war stoppelbärtig, sein Gesicht war sonnengebräunt, die langen, dunklen Haare verdeckten seine Ohren und fielen bis auf seine Schultern. Er vermittelte einen verwegenen und hart gesottenen Eindruck. Sein Blick war stechend und forschend. Das Gewehr hielt er an der Hüfte, die Mündung wies jedoch schräg zu Boden.
    „Gehört die Ranch dir?“, fragte Warren Elliott.
    Strother nickte. „Ja.“
    „Lebst du alleine hier?“
    „Im Moment – ja“, antwortete Kevin Strother ausweichend. Er gab den Weg frei und Warren Elliott betrat die Küche. Sie war primitiv eingerichtet. Um einen Tisch in einer Ecke des Raumes standen vier wacklige Stühle. Da im Ofen ein Feuer brannte, war es fast unerträglich heiß. Auf dem Tisch stand eine Flasche billigen Fusels, auf dem Herd eine verrußte und verbeulte Blechkanne. Es roch nach frischem Kaffee. Um die Laterne, die über dem Tisch von der Decke baumelte, kreisten Fliegen. Auch auf der schmutzigen Tischplatte krochen Fliegen herum.
    In dieser Küche sah es alles andere als appetitlich aus. Und Warren Elliott drehte sich fast der Magen um, wenn er daran dachte, dass er hier etwas essen sollte.
    „Setz dich“, sagte Kevin Strother und ging zu einem Schrank, dessen Aufsatz grün verglast war.
    Der Bandit drehte Warren Elliott den Rücken zu. Dessen Hand umklammerte den Knauf des Revolvers. „Ich bin Warren Elliott!“
    Mehr sagte er nicht.
    Kevin Strother fuhr herum und wollte das Gewehr hochreißen. Warren Elliott zog blitzschnell den Colt und spannte den Hahn. Bei Strother wurde der Reflex vom Verstand eingeholt. Er erstarrte, in seinen Augen glomm eine böse Leidenschaft. Die Mündung des Revolvers in Warren Elliotts Faust starrte ihn an wie das hohle Auge eines Totenschädels. Sein Mund stand halb offen und war in der Anspannung verzogen.
    „Ich will nichts von dir“, gab Warren Elliott zu verstehen. „Dass du an der Seite deines Freundes Dave Lewis versucht hast, mir in Gila Bend die Flügel zu stutzen, wäre zwar ein Grund, dir eine wenig erfreuliche Rechnung zu präsentieren, aber deshalb bin ich nicht zu dir gekommen.“
    Strother lauerte. Tückisch fixierte er den Mann aus Gila Bend. Wenn sich auch nur der Hauch einer Chance bot, würde er sie

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