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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Finsternis. Der schwere Körper löste einen wahren Erdrutsch aus. Geröll floss mit urwelthaftem Getöse in die Tiefe.
    Um ein Haar wäre Warren Elliott mitgerissen worden. Er lehnte an der Felswand, spürte das Zittern seiner Knie und erfasste die Tragweite des Absturzes seines Pferdes. Dazu kam, dass die Winchester im Sattelschuh steckte. Sie lag jetzt mit dem zerschmetterten Tier unten in der Schlucht.
    Oben zügelten seine Verfolger hart ihre Pferde. Warren Elliott vernahm eine heisere Stimme, die irgendwelche Befehle in spanischer Sprache rief.
    Einige der Kerle jagten auf ihren Pferden am Rand des Abgrundes entlang nach Westen. Drei Reiter folgten Warren Elliott in die Tiefe.
    Der Mond kam hinter dem Berg hervor und warf sein silbernes Licht wieder auf den felsigen Pfad. Warren Elliott hatte das Empfinden, in den Leib der Erde zu steigen. Oben stob das Gros der Banditen hart am Abbruch des Felsens nach Westen. Plötzlich sah der Mann aus Gila Bend seine Sache verloren und Resignation erfasste ihn. Ohne Pferd und von einer Horde entschlossener Bravados verfolgt war er hier in der Wildnis zum Untergang verdammt.
    Doch der Selbsterhaltungstrieb war stärker. Er überwand den Anflug von Resignation und trieb ihn weiter den Pfad hinunter. Warren Elliott schaute nur auf den Weg. Die Augen schmerzten ihm schon. Linkerhand war gähnende Tiefe. Rechts erhob sich steil die Felswand. Es gab Risse und Spalten, Erhebungen und Unregelmäßigkeiten, die zur tödlichen Falle werden konnten. Elliott begann zu schwitzen.
    Oben wurde der Hufschlag leiser. Warren Elliotts Füße tasteten sich nach unten. Von weit oben sickerten Stimmen zu ihm herunter. Der Weg machte einen Knick und verschwand zwischen herabgestürzten, haushohen Felsbrocken. Und plötzlich stand Warren Elliott auf der Sohle des Canyons. Das Mondlicht reichte nicht aus, um den Grund zu beleuchten. Es war finster wie in einem Höllenschlund.
    „Geschafft!“ entrang es sich ihm zwischen zwei rasselnden Atemzügen. Seine Stimme klang kratzend von der Anstrengung. Er schaute sich nach seinem Pferd um, entdeckte es und holte sich sowohl die Winchester als auch die Wasserflasche. Da er Trockenheit in der Mundhöhle und im Hals verspürte, trank er einen Schluck. Er hängte die Canteen an seinen Gürtel und lud das Gewehr durch.
    Er hörte die Banditen kommen, die ihm auf dem steilen Pfad folgten. Schon bald konnte er sogar das ängstliche Schnauben ihrer Pferde vernehmen. Eines dieser Tiere musste er haben. Und dann sah er zwischen den Felsen, die den natürlichen Abstieg säumten, eine Bewegung. Warren Elliott legte das Gewehr auf dem Felsen auf, der ihm als Deckung diente, und wartete.
    Die Schemen nahmen Formen an. Nachdem die Banditen den Grund des Canyons erreicht hatten, saßen sie auf. Einer sagte etwas. Sie zerrten die Pferde herum, um die Richtung nach Westen einzuschlagen.
    Warren Elliott begann zu feuern. Es gab kein Erbarmen. Töten oder getötet werden. Das war das ungeschriebene Gesetz, dem er unterworfen war. Rücksichtnahme wäre tödlich gewesen. Er schoss in rasender Folge. Seine Geschosse rissen die Banditen von den Pferden. Die Tiere stiegen und wieherten. Das Krachen der Hufe und das Gewieher verschmolzen mit den brüllenden Detonationen zu einem ohrenbetäubenden Spektakel.
    Eines der Pferde ging voll Panik durch.
    Warren Elliott verlor keine Zeit. Er rannte hinter dem Felsen hervor, erreichte eines der nervösen Tiere und warf sich in den Sattel. Hart trieb er es an, jagte es aus dem Canyon und vor ihm lag wieder die wildzerklüftete, wie von Urgewalt zersplitterte Felswüste.
    Der Weg war halsbrecherisch. Es war fast unmöglich, dem Pferd das scharfe Tempo längere Zeit zuzumuten. Irgendwann würde es über ein Hindernis zu stolpern und sich ein Bein oder gar den Hals zu brechen. Im Mondlicht war das Terrain, wo Felsen oder Hügel nicht das Blickfeld begrenzten, auf dreihundert Yards zu überblicken. Also hielt sich Warren Elliott so gut es ging in den Schlagschatten.
    Als er einmal anhielt, um dem Pferd wenigstens eine kleine Pause zu gönnen, vernahm er weit hinter sich das dumpfe Rumoren, das die heranwogende Banditenschar verursachte.
    Warren Elliott beschloss, sich einen Platz zu suchen, von dem aus er sich gegen die Bande verteidigen konnte. Er schaute sich um, dann ritt er auf einen Hügel, auf dessen Kuppe sich ein abgeflachter Felsen erhob. Der Weg war steil. Es gab überhaupt keinen richtigen Weg. Alles war überwachsen und

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