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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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rannte er auf eine Gruppe von Sträuchern zu und hechtete in den Schutz des Gestrüpps …

    *

    Als Warren Elliott regelrecht in den Schutz des Gestrüpps flog und für die vier Männer auf dem Hügel nicht mehr zu sehen war, knirschte Bud Beddart: „Der Hundesohn scheint mit dem Satan im Bunde zu sein! Die Hölle verschlinge ihn!“
    „Wir kriegen ihn“, versicherte Set Beddart, doch seine Stimme wies einen nervösen Unterton auf. „Bud, Allan, versucht von der anderen Seite an ihn heranzukommen. Nehmt eure Pferde, umreitet ihn in einem weiten Bogen, versucht ihn in die Zange zu kriegen und treibt ihn aus seiner Deckung.“ Set Beddart kratzte sich am Hals, leckte sich über die trockenen Lippen, und schloss: „Rich und ich bleiben auf dem Hügel. Und wenn er auch nur seine Nasenspitze zeigt, schießen wir sie ihm weg.“
    Bud Beddart und sein Bruder Allan liefen zu ihren Pferden.

    *

    In der Senke kniete Warren Elliott hinter dem Gestrüpp und beobachtete voll kalter Ruhe den Hügelrücken. Er ging nach wie vor davon aus, dass dort oben Sam Higgins auf der Lauer lag und nur auf einen günstigen Augenblick wartete. Aber den nächsten Zug in diesem höllischen Spiel wollte er, Warren Elliott, machen. Er zog sich - immer darauf bedacht, dass die Büsche in der Sichtlinie zwischen ihm und seinem Gegner waren -, soweit zurück, bis ihn eine Bodenwelle deckte, der er kriechend nach Norden folgte.
    Es dauerte lange, bis er das hügelige Terrain erreichte und sich ungezwungen bewegen konnte. In dem Moment, als er sich aufrichtete, vernahm er das Pochen der Hufe eines einzelnen Pferdes. Zuerst dachte Warren Elliott, seine überreizten Sinne spielten ihm einen Streich, doch der Hufschlag wurde deutlicher, und Warren Elliott glitt hinter einen Busch. Der Reiter näherte sich zwischen den Hügeln. Noch konnte Warren Elliott ihn nicht sehen. Schließlich aber kam er um die Anhöhe herum, und Warren Elliott sah einen breitschultrigen, bärtigen Mann, der mit der Linken die Zügel führte, in dessen rechter Hand ein Colt lag.
    Bud Beddart war ahnungslos. Als er mit Warren Elliott auf einer Höhe war, zeigte sich dieser.
    Beddart reagierte überraschend schnell. Aber er war für Warren Elliott zu langsam. Der Mann aus Gila Bend schoss aus der Hüfte. Sein Blei fegte Bud Beddart regelrecht vom Pferderücken. Der Braune machte einen erschreckten Satz nach vorn.
    Beddart war nicht tot. Er lag auf dem Rücken. Warren Elliotts Geschoss hatte ihm die linke Schulter zerschmettert. Blut quoll aus der Wunde. Bud Beddart röchelte. Der glühende Schmerz tobte bis unter seine Schädeldecke und drohte ihm die Besinnung zu rauben. Doch Angst und Entsetzen verliehen ihm die Kraft, Schmerz und Betäubung zu überwinden, den Kopf zu heben und den Colt auf Warren Elliott anzuschlagen. Die Anstrengung verzerrte sein Gesicht, in seiner Kehle löste sich ein ächzender Laut.
    Die feurige Lohe, die aus Warren Elliotts Gewehrmündung auf ihn zustieß, war die letzte Wahrnehmung seines Lebens. Den Knall des Schusses hörte er schon nicht mehr. Er fiel zurück, seine Hand öffnete sich und der Sechsschüsser glitt ins Gras.
    Warren Elliott empfand nichts. Dieser Kampf war ihm aufgezwungen worden, für ihn ging es ums Überleben. Rücksichtnahme, Mitleid oder andere Emotionen dieser Art konnte er sich nicht leisten.
    Eine Reihe von Fragen stürmte auf den Mann aus Gila Bend ein. Wer war der Mann, den er erschossen hatte? Weshalb hatte er ihm aufgelauert? War ihm ein Aufgebot aus Buckeye gefolgt?
    Warren Elliott fand keine Antwort. Und ihm drohte einen Moment lang das Blut in den Adern zu gerinnen, als er daran dachte, dass rings um ihn herum vielleicht noch weitere Gegner lauerten. Die Anspannung, die ihn befiel, brachte seine Nerven zum Schwingen. Deutlich spürte er den Pulsschlag der tödlichen Gefahr. Unwillkürlich drehte er sich auf der Stelle und ließ seinen hellwachen Blick in die Runde schweifen.
    Er konnte keine Gefahr ausmachen, stieg über den Toten hinweg und schwang sich auf dessen Pferd, das noch erschreckt von dem Schuss schnaubend zurückscheute, dem Warren Elliott jedoch sehr schnell seinen Willen aufzwingen konnte.

    *

    Als Warren Elliott hinter dem Hügel hervor ritt, begann oben ein Gewehr zu dröhnen. Der Mann aus Gila Bend trieb das Pferd an. Er hatte sich nicht getäuscht. Der Bursche, den er erschossen hatte, war nicht alleine hier.
    Die Kugeln verfehlten Warren Elliott knapp. Er jagte das Pferd wieder zwischen die

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