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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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sich zur Ruhe, die ersten Vögel begannen mit ihrem Gezwitscher den Tag zu begrüßen. Ein gelber Schein kroch über den östlichen Horizont. Die Nacht floh vor dem Tag nach Westen. Als es hell war und sich Warren Elliott sicher war, dass er nicht verfolgt wurde, ritt er zur Poststraße und folgte ihr.
    Am späten Nachmittag gabelte sich der Weg. Ein Hinweisschild verriet, dass er die linke Abzweigung nehmen musste, um nach Bradford Well zu gelangen. Auf dem Wegweiser war auch vermerkt, dass die Entfernung nach Bradford Well noch zwanzig Meilen betrug.
    Da er die Stadt an diesem Abend nicht mehr erreichen konnte, ritt er noch bis zum Einbruch der Dunkelheit, dann schlug er sein Lager abseits von der Straße hinter dichtem Strauchwerk auf, und am Morgen ritt er weiter. Als er in Bradford Well ankam, hatte die Sonne ihren höchsten Stand noch nicht erreicht.
    Die Poststraße verbreitete sich bei den ersten Häusern der Stadt zur Main Street. Vor den Wohnhäusern gab es Bohlengesteige, auf ihnen bewegten sich einige Männer und Frauen. Ein leichtes Fuhrwerk begegnete Warren Elliott. Ein Stück weiter ritt ein Mann aus einer Lücke zwischen zwei Gebäuden. Aus vielen Kaminen stieg Rauch. Die Stadt vermittelte Ruhe und Beschaulichkeit.
    Warren Elliott sah ziemlich mitgenommen aus. Tagealte Bartstoppeln wucherten auf seinem Kinn und seinen Wangen. Staub verklebte seine Poren. Er war verschwitzt, Stiefel, Hose, Hemd und Weste waren staubgepudert. Argwöhnische und geringschätzige Blicke trafen ihn. Er ließ seinen Blick schweifen und entdeckte an der Front eines flachen Gebäudes eine große Tafel mit der Aufschrift ‚Sheriff’s Office’. Darauf hielt er zu, saß beim Hitchrack ab und schlang den langen Zügel um den Haltebalken. Dann stieg er die vier Stufen zum Vorbau hinauf und klopfte gegen die Tür.
    „Herein“, erklang es.
    Warren Elliott öffnete die Tür und betrat das Büro. Ein hoch gewachsener Bursche stand beim Fenster. Der Mann aus Gila Bend schätzte ihn auf fünfunddreißig Jahre. Die Haare eines dicken, braunen Schnurrbarts hingen über seinen Mund. Zwei rauchgraue Augen fixierten den Eintretenden durchdringend. An der linken Brustseite des Mannes war ein Sechszack befestigt. Mit Schlagbuchstaben war das Wort ‚Deputy Sheriff’ in das Blech gestanzt. Bradford Well lag im Yuma County. Der County Sheriff hatte seinen Sitz in Yuma.
    „Was wollen Sie?“ Es war deutlich, dass der Hilfssheriff den verstaubten und verschwitzten Mann nach dem ersten Eindruck einstufte. Und der war denkbar negativ. Daher zeigte er sich unfreundlich und brüsk.
    Warren Elliott spürte sofort die Welle des Misstrauens und der Ablehnung, die ihm entgegenschlug. Aber er wusste selbst, dass er aussah wie ein Satteltramp und ihm war klar, dass Gesetzeshüter solche Zeitgenossen in ihren Städten nicht gerade gerne sahen. Und so mangelte es ihnen auch am nötigen Respekt gegenüber dieser Sorte. „Mein Name ist Warren Elliott“, stellte er sich vor. „Ich lebe in Gila Bend und arbeite dort als Gunsmith.“
    „Was hat Sie nach Bradford Well verschlagen?“, fragte der Deputy, ging zum Schreibtisch, umrundete ihn halb und setzte sich. Mit einer einladenden Geste wies er auf den leeren Stuhl. „Bitte, setzen Sie sich.“
    Irgendwie wirkte er jetzt interessierter.
    Nachdem Warren Elliott saß, erzählte er seine Geschichte. Während er sprach, stopfte sich der Gesetzeshüter umständlich eine Pfeife und zündete sie an. „Ich vermute, dass sich die Bande in Bradford Well verabredet hat“, schloss Elliott. „Es ist nicht auszuschließen, dass der eine oder andere der Banditen schon angekommen ist. Das sind ihre Steckbriefe.“
    Er holte die abgegriffenen, vergilbten Blätter aus der Tasche seiner Weste, faltete sie auseinander und reichte sie dem Deputy. Der betrachtete sich die Fahndungsmeldungen der Reihe nach, studierte aufmerksam die Konterfeis, schließlich murmelte er: „Charles Woodward beschäftigt auf seiner Ranch einen Mann namens Jesse Willard als Vormann. Ich schließe nicht aus, dass es sich um einen Verwandten dieses Jack Willard handelt. Vielleicht haben sich die Banditen gar nicht in Bradford Well, sondern auf der C.W.-Ranch verabredet. In der Stadt ist jedenfalls keiner von denen angekommen.“
    „Wo finde ich die C.W.-Ranch?“, fragte Warren Elliott.
    „Am Bouse Wash, etwa fünf Meilen weiter nördlich.“ Der Deputy saugte an der Pfeife und paffte eine Rauchwolke vor sich hin. „Charles Woodward ist ein

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