Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
Despot. Er terrorisiert die Siedler am Fluss und den Nebenflüssen. Ich schließe nicht aus, dass er sich eine wilde, hartbeinige Mannschaft ins Land geholt hat, damit sie seinem Willen Geltung verschafft.“
    „Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?“
    „Ich will damit sagen, dass Big Charles eine Menge dagegen einzuwenden haben wird, wenn Sie versuchen, einigen seiner Reiter auf die Zehen zu treten. Wenn er die Namen der Banditen auf seine Lohnliste setzt, sind die Kerle so gut wie tabu. Ihr Feind ist auch Big Charles Feind. Und seine Feinde pflegt der alte Despot zu zerbrechen oder …“
    „Was?“
    „… zu vernichten.“
    „Was sagt das Gesetz dazu?“
    „Woodward ist clever. Er sorgt dafür, dass es niemals irgendeinen Beweis gegen ihn gibt. Maskierte überfallen die Farmen und Heimstätten, verprügeln die Farmer, brennen die Wohnstätten nieder und zerschneiden die Zäune, so dass die Rinder der C.W.-Ranch auf das Farmland laufen und die Felder zertrampeln.“
    „Das hört sich nicht gut an“, murmelte Warren Elliott.
    „Es ist himmelschreiend“, pflichtete der Deputy bei. „Aber der Verdacht genügt nicht, um Big Charles etwas am Zeug zu flicken. Ich war des Öfteren bei ihm auf der Ranch, wenn es wieder einmal einen Übergriff gegeben hat. Er hat mich ablaufen lassen wie kaltes Wasser. Jedes Mal, wenn ich zurück nach Bradford Well ritt, hatte ich das Empfinden, als Geschlagener in die Stadt zurückzukehren. Die Bewohner der Stadt halten sich heraus. Sie wollen nicht in den Konflikt zwischen Siedlern und C.W.-Ranch hineingezogen werden. Ich erhalte keinerlei Unterstützung. Der County Sheriff sitzt fast hundert Meilen von hier entfernt in Yuma. Er erwartet, dass ich in meinem Distrikt für Ordnung sorge. Er hat in Yuma selbst genug zu tun.“
    „Ich werde Woodward einen Besuch abstatten“, gab Warren Elliott zu verstehen. „Und wenn er die Lewis-Bande angeheuert hat, damit sie für ihn irgendeine Dreckarbeit erledigt, dann wird er akzeptieren müssen, dass ich mir die Kerle vorknöpfe und sie nach meinem kleinen Neffen frage. Außerdem will ich mich mit ihnen über meinen Bruder und meine Schwägerin unterhalten.“
    „Wenn Sie sich als Feind Woodwards erweisen, sind Sie so gut wie tot, Elliott.“
    „Wir werden es sehen. Ich gehe jetzt zum Barbier und nehme ein Bad. Danach werde ich etwas essen, und dann will ich die fünf Meilen bis zur C.W.-Ranch unter die Hufe meines Pferdes nehmen. Kann ich die Steckbriefe wieder haben?“
    Während er die letzten Worte sprach, erhob sich Warren Elliott. Der Deputy reichte ihm die Blätter. Er faltete sie zusammen und steckte sie in die Westentasche. Dann verabschiedete er sich von dem Gesetzeshüter.

    *

    Sanft glitt das Rasiermesser über Warren Elliotts Wange und schabte ihm den Bart weg. Seine Haare waren schon geschnitten. Er hatte ein Bad genommen, und die Frau des Barbiers hatte sich bereit erklärt, für fünfzig Cents den Staub aus seiner Hose, von seiner Weste und von seinen Stiefeln zu putzen.
    Der Barbier war ein mittelgroßer, glatzköpfiger Mann mit einem sauber getrimmten Bart. Er arbeitete geschickt. Während er an ihm sein Handwerk ausübte, hatte Warren Elliott vorsichtig begonnen, Erkundigungen über die Verhältnisse in Bradford Well und im Umland der Stadt einzuholen. Er hatte erfahren, dass Big Charles Woodward in diesem Landstrich einen mächtigen Schatten warf, dass er einen Sohn hatte, den jeder nur Charles junior nannte, und dass dieser Bursche nichts taugte. Er aalte sich im Reichtum und im Ansehen seines Vaters und nutzte die Macht aus, die dieser besaß.
    „Ja, das ist so“, erklärte der Barbier redselig. „Big Charles schreibt seine eigenen Gesetze und praktiziert sie. In der Stadt spricht man seinen Namen geradezu ehrfürchtig aus. Ehe die Siedler ins Land kamen, lebte Bradford Well von der C.W.-Ranch. Jetzt hat sich das ein wenig geändert. Das Problem ist, dass die Farmer und Heimstätter oft nicht über das nötige Geld verfügen, um größere Mengen an Waren zu kaufen und damit die Wirtschaft in Bradford Well anzukurbeln. Daher hält sich auch das wirtschaftliche Wachstum des Ortes sehr in Grenzen. Und wenn die C.W. in Bradford Well nicht mehr investiert, dann sind die meisten Menschen hier ruiniert und können den Ort verlassen.“
    „Wieso haben die Siedler kein Geld? Sie bauen doch sicher Mais, Weizen und Kartoffeln an und verkaufen ihre Ware. Vermutlich bringen sie auch Milch und Eier auf den

Weitere Kostenlose Bücher