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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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bestreite ich nicht. Doch als wir sie verlassen haben, lebten dein Bruder und seine Frau noch. Von dem kleinen Jungen weiß ich überhaupt nichts.“
    „Wer gibt schon zwei brutale Morde und die Entführung eines Kindes zu, Lewis? Hoch die Hände! Vorwärts. Ihr strapaziert meine Geduld. Ich warte noch genau drei Sekunden …“
    Dave Lewis spurtete los. Ehe jemand reagieren konnte, war er um die Ecke des Sheriff’s Office verschwunden. Die Dunkelheit zwischen den Häusern schien ihn aufzusaugen.
    Warren Elliotts Gestalt löste sich aus der Finsternis im Schlagschatten eines Gebäudes auf der dem Office gegenüberliegenden Straßenseite. Mit langen, kraftvollen Sätzen hetzte er über die Main Street und folgte dem Banditen in die Dunkelheit. Hinter den Häusern hielt er an. Vor seinem Blick lagen Corrals und Koppeln, umgeben von Gestrüpp und Obstbäumen. Der scharfe Geruch von Tierurin stieg ihm in die Nase.
    Von Dave Lewis war nichts mehr zu sehen und zu hören.
    Es war, als habe die Erde den Banditen verschluckt.

    *

    Warren Elliott schritt zurück. Jetzt waren viele Menschen auf der Straße. Laternen sorgten für ausreichend Licht. Die drei Cowboys der C.W. waren entwaffnet worden. Hal Taylor, John Howard, Tom Swanson und Alice Warner hielten sie mit ihren Gewehren in Schach. Der Reiter, der die Hiobsbotschaft von der Ermordung Big Charles’ in die Stadt gebracht hatte, war hinter Charles Woodward junior und dem Vormann hergesprengt.
    Als Warren Elliott hinzutrat, fragte Alice Warner: „Er ist Ihnen entkommen, wie?“
    Es war eine überflüssige Frage, aber die Frau hatte das Bedürfnis, irgendetwas zu dem Mann aus Gila Bend zu sagen. Sie empfand etwas für ihn, das mehr war als nur Sympathie. Eingestehen wollte sie es sich jedoch nicht, denn ihr Mann war erst vor wenigen Tagen gestorben. Zwischen ihnen bestand eine geheimnisvolle Allianz, ein Strom aus Verständnis und Zuneidung - und das war das Wesentliche. Es gab eine Verbindung, die nicht zu merken, wohl aber zu spüren war.
    „Zunächst – ja.“
    „Russel Todd hat gestanden, zusammen mit Curly Hanson und Jeff Louden meinen Mann ermordet zu haben.“
    Warren Elliotts Brauen schoben sich düster zusammen, ein Schatten schien über sein Gesicht zu huschen. „Wem gegenüber hat er es gestanden?“
    „Hal, John und Tom gegenüber. Er ist bereit, als Kronzeuge gegen die Banditen von der C.W. zu fungieren.“
    Eine unheilvolle Ahnung beschlich Warren Elliott. Er ging ins Office, drehte den Docht der Laterne heraus und der Lichtschein huschte bis in die Ecken des Raumes. Drei Atemzüge später betrat der Mann aus Gila Bend den Zellentrakt, er sah das zur Unkenntlichkeit verschwollene, blutüberströmte Gesicht Russel Todds, und ihm war schlagartig klar, dass die Farmer das Geständnis aus ihm herausgeprügelt hatten. Jäh und ungestüm wie eine Sturmwoge kam bei ihm der Zorn.
    Er warf sich herum und stürmte nach draußen. Die Laterne stellte er auf dem Vorbau ab, überwand die vier Stufen mit einem Sprung und war mit drei Schritten bei Hal Taylor, packte ihn mit beiden Fäusten an der Hemdbrust, dass der Stoff krachte, riss den Siedler mit einem unbeherrschten Ruck dicht an sich heran und fauchte: „Denkst du Narr, Todds Geständnis hat auch nur den geringsten Wert, nachdem ihr es ihm mit brutalen Schlägen abgenötigt habt?“
    Warren Elliotts heißer Atem schlug Hal Taylor ins Gesicht. Taylor wollte sich aus dem Griff Elliotts herauswinden, doch die Wut verlieh dem Mann aus Gila Bend herkulische Kräfte. Sein flammender Blick, in dem sich das Licht der Laternen spiegelte, machte Taylor Angst.
    Alice Warner mischte sich ein. „Vor einem Gericht hat das Geständnis wahrscheinlich keinen Wert. Aber ich kenne die Namen der Mörder meines Mannes. Charles Woodward hat – wie es scheint – seine gerechte Strafe bereits erhalten. Also muss noch Jesse Willard büßen.“
    „Und Charles Woodward junior muss Schadenersatz leisten“, knurrte Tom Swanson. „Er muss für die Schäden, die sein Vater verursacht hat, aufkommen.“
    Die Härte in Warren Elliotts Blick milderte sich ein wenig, er ließ Hal Taylor los. „In Ordnung, Hal. Du hast viel durchgemacht, und bei euch allen liegen die Nerven blank. Vielleicht ist Todd trotz allem bereit, dem County Sheriff oder dem U.S. Marshal gegenüber ein umfassendes Geständnis abzulegen.“
    „Sie werden Floyd Summer jagen wie einen räudigen Hund“, so wechselte John Howard das Thema. „Und wenn sie ihn

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