Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Anbau, in dem er wohnte. Aus dem Bunkhouse traten einige Männer, die nicht an der Jagd auf den Mörder ihres Bosses beteiligt waren. Es waren Ranchhelfer, die am folgenden Morgen das Vieh versorgen mussten und deshalb unabkömmlich waren.
Floyd Summer wurde von dem Pferd gezerrt, auf dem er saß, nun lag er im Staub des Hofes und krümmte sich. Ein Ächzen stieg aus seiner Kehle. Er zitterte, sein Gesicht war entstellt, die würgende Angst ließ es zur Fratze erstarren.
„Wir haben ihn in der alten Weidehütte im Süden der Ranegras Plains gestellt“, erklärte einer der Cowboys. „Auf dem Weg hierher hat er uns erzählt, dass seine Frau tot ist.“
Der Ranchersohn sprang von der Veranda, trat neben Summer und versetzte ihm einen Tritt gegen die Rippen. Der Farmer schrie gepeinigt auf, sein Aufschrei endete in einem Wimmern. „Für den Mord an meinem Vater wirst du hängen, Summer“, drohte Charly Woodward. „Ja! Wir werden dich am Hals aufhängen, bis du jämmerlich erstickt bist.“
„Dein Vater hat …“
Wieder schrie Summer auf, als ihm der junge Woodward einen brutalen Tritt versetzte. „Du wirst hängen. Und zwar gleich. Deinen Kadaver lasse ich als Fraß für die Coyoten und Aasgeier in die Wildnis bringen, wo deine Knochen in der Sonne bleichen werden. Du bist nicht mehr wert, Bastard, als einfach weggeworfen zu werden.“
Der Hass ließ zuletzt die Stimme des Ranchersohnes kippen.
„Bringt ihn hinter das Haus zu der alten Eiche“, gebot Jesse Willard.
Die Cowboys packten Summer und stellten ihn auf die Beine. Dann zerrten, schleppten und stießen sie ihn zu dem Platz, an dem die jahrhunderte alte Eiche mit den dicken, ausladenden Ästen stand. Einige der Ranchhelfer folgten. Zwei von ihnen trugen Laternen, so dass das Szenarium ausreichend beleuchtet war. Als auch Charles Woodward und Jesse Willard bei dem Baum anlangten, warf einer der Cowboys sein Lasso über einen der waagrecht gewachsenen Äste. Summer wurde auf das Pferd gehoben. Er zerrte an seinen Handfesseln, aber sie hielten stand. Sein Zahnschmelz knirschte, als er die Zähne zusammenbiss. Er warf den Kopf hin und her, als sie ihm die Schlinge überstreifen wollten.
Er hatte keine Chance. Schließlich lag die Schlinge um seinen Hals, Charles Woodward selbst trat von hinten an das Pferd heran.
„Willst du noch etwas sagen, Summer?“, fragte Jesse Willard.
„Die C.W. hat mir alles genommen“, keuchte Floyd Summer. „Und nun ermordet sie mich. Ich verfluche dich, Charles Woodward, und dich, Jesse Willard. Ich verfluche jeden, der geholfen hat, mich fertig zu machen.“
„Noch etwas?“
„Zum Satan mit euch!“
Charles Woodward hob die Hand, um dem Pferd einen Schlag zu versetzen.
Er kam nicht dazu. Eine klirrende Stimme erklang: „Wenn Sie ihn hängen, ist das Mord, Woodward, und ich werde mich dem County Sheriff als Zeuge zur Verfügung stellen. Am Ende wird man dann auch Sie aufknüpfen.“
„Verdammt, Elliott, mischen Sie sich nicht ein!“, schrie Jesse Willard. „Was wollen Sie überhaupt noch hier?“
„Ich habe auf Dave Lewis gewartet. Aber es sieht ganz so aus, als habe er es vorgezogen, diesem Landstrich den Rücken zu kehren. Doch wie es scheint, ist mein Warten nicht ganz umsonst gewesen. Zumindest kann ich den Mord an Floyd Summer verhindern.“
„Er hat Big Charles umgebracht“, rief Willard. „Auf Mord gibt es in diesem Land nur eine Antwort – den Strick.“
„Das ist richtig, so steht es zumindest im Gesetz. Und wenn ein Richter die Hängepartie anordnet, dann ist das in Ordnung. Doch ihr von der C.W. seid weder Richter noch Henker. Nehmt Summer den Strick ab. Ich bringe ihn nach Bradford Well und sperre ihn ein. Wenn der County Sheriff kommt, wird man ihm Summer übergeben.“
„Eher hängen wir dich neben ihn!“, schrie Charles Woodward und seine Hand klatschte hart auf die Kruppe des Pferdes. Das erschreckte Tier setzte sich in Bewegung. Floyd Summer entrang sich ein Aufschrei. Im nächsten Moment hing er am Strick. „Schnappt euch Elliott!“, kreischte Woodward. „Ehe die Sonne aufgeht, will ich auch ihn hängen sehen.“
Die Cowboys schwangen sich auf ihre Pferde. Trommelnder Hufschlag erhob sich.
„Für diesen Mord bringe ich Sie an den Galgen, Woodward“, versicherte Warren Elliott. „Und auch Sie werden nicht ungeschoren davonkommen, Willard. Denn Sie haben sich genauso schuldig gemacht.“
„Bringt mir diesen dreckigen Bastard“, knirschte Charles Woodward, und es
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