Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
sollte von Farm zu Farm ziehen und nur noch verbrannte Erde zurücklassen. Das alles geschah im Auftrag Ihres Vaters – und Sie, Willard, waren das Werkzeug, das für Big Charles die Dreckarbeit erledigte. Sie ließen sich ohne Wenn und Aber vor seinen Karren spannen.“
Willard schürzte die Lippen. „Was Sie von mir denken ist mir egal, Elliott.“
„Es ist Ihnen aber sicherlich nicht egal, wenn ich Ihnen sage, dass Russel Todd ein umfassendes Geständnis abgelegt hat. Er ist bereit, gegen jeden von der C.W., der Dreck am Stecken hat, auszusagen. Haben Sie nicht auch das Gefühl, Willard, dass Ihr Stern hier ziemlich am Verglühen ist?“
Der Vormann winkte geringschätzig ab und sagte herablassend: „Sie können mich nicht verunsichern, Elliott. Wir werden im Land am Bouse Wash die alten Verhältnisse wieder herstellen. Unsere Leute jagen den Mörder des Bosses, und wenn sie ihn schnappen, werden wir ihn hängen. – Sie haben den Weg auf die C.W. umsonst gemacht, Elliott. Dave Lewis ist nicht hier. Ich habe ihn das letzte Mal vor dem Sheriff’s Office von Bradford Well gesehen.“
„Er ist abgehauen. Ihre Männer wurden festgenommen. Morgen reitet ein Bote nach Yuma, um den County Sheriff und den U.S. Marshal zu informieren.“
Nach dem letzten Wort machte Warren Elliott kehrt und verließ das Haus. Kühle Nachtluft streifte sein Gesicht. Er atmete die würzige Luft tief ein.
Hinter ihm kam Jesse Willard auf die Veranda und trat neben ihn. „Wir haben uns über Ihre Sache unterhalten, Elliott“, sagte der Vormann. „Higgins, Strother und auch Davis behaupteten, weder Ihren Bruder und dessen Frau ermordet noch Ihren Neffen entführt zu haben.“
„Natürlich behaupten sie das“, versetzte Warren Elliott.
„Ich kenne die Wahrheit nicht“, murmelte Willard. „Es sind Banditen, und sicher nehmen sie es mit der Wahrheit nicht so genau.“
„Auch Ihr Bruder gehörte dazu, Willard.“
„Ich hätte noch die Sprache auf ihn gebracht. Als ich benachrichtigt wurde, dass er tot ist und Sie ihn erschossen haben, war ich voll Hass, und ich hätte Sie auf der Stelle getötet, wenn ich Sie vor die Mündung bekommen hätte.“
„Hat sich etwas geändert?“
„Ich habe meinen Hass unter Kontrolle. Jack war ein Bandit. Er taugte nichts. Aber als unsere Mutter vor fast zehn Jahren starb, versprach ich ihr auf dem Sterbebett, dass ich mich um Jack kümmern werde. Ich konnte mein Versprechen nicht halten. Vielleicht trage ich sogar einen Teil Schuld daran, dass er ein Gesetzloser wurde.“
„Halten Sie sich für besser, Willard? Was Sie hier am Bouse Wash getrieben haben, war auch nicht gesetzeskonform. Sicher waren Sie eingeweiht, als der Beschluss gefasst wurde, Will Boyd, den Deputy, zu töten. Vielleicht haben Sie ihm sogar seine Mörder auf den Hals gehetzt.“
Jesse Willard stieß scharf die Luft durch die Nase aus. „Um mir dahingehend einen Strick zu drehen müsste man es mir beweisen“, sagte er grollend. „Okay, Elliott, ich vermute, dass der County Sheriff nach Bradford Well kommt, vielleicht sogar ein U.S. Deputy Marshal. In der Stadt wird man wissen, dass Sie zur C.W.-Ranch geritten sind. Wenn Sie nicht zurückkehren, wird das Fragen aufwerfen. Bringt man Sie tot zurück, ebenfalls. Das heißt aber nicht, dass wir miteinander fertig sind. Als ich vor meinem toten Bruder stand, habe ich geschworen, Sie zu töten.“
„Sie fühlen sich höllisch sicher, nicht wahr?“
„Was kann man mir anhaben? Russel Todd und die beiden anderen Dummköpfe haben Rock Warner von sich aus getötet. Dass ich etwas mit dem Mord an dem Deputy zu tun habe, kann mir niemand beweisen. Die Sache mit Jenny Taylor geht auf das Konto von Sam Higgins und Jim Strother. Und alles andere, sämtliche Aktivitäten der C.W. gegen die Siedler, hat Big Charles angeordnet. Und den kann keine Macht der Erde mehr zur Verantwortung ziehen.“
„Sie sind noch viel schlechter und verkommener als ich dachte, Willard“, kam es verächtlich von Warren Elliott. „Aber ich weiß Bescheid, und ich werde mich auf Sie einstellen.“
Der Mann aus Gila Bend stieg in den Hof hinunter, band sein Pferd los, saß auf und ritt in die Dunkelheit hinein.
*
Vier der C.W.-Reiter hatten Floyd Summer in der verlassenen Weidehütte am Rand der Ranegras Plains aufgestöbert. Er war gar nicht dazu gekommen, sich zu wehren. Jetzt brachten ihn die Cowboys auf die Ranch. Charles Woodward junior kam auf die Veranda. Jesse Willard verließ den
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