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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gewünschten Teil des Lagerhauses, und Jacoby deutete auf die bereits aufgestapelten Paletten der betreffenden Fracht. Er sprach auf Alicia ein, beschrieb ihr den gesamten Umfang etwas detaillierter, doch Alicia hörte ihn überhaupt nicht. Sie hörte überhaupt nichts mehr, und was auch immer er ihr hier gerade erzählte, noch bedeutungsloser konnte es gar nicht sein. Wie auch immer die Details lauten mochten, niemals würde Alicia zulassen, dass irgendjemand anderes diese Fracht beförderte.
    Hier lediglich höflich interessiert zu lächeln war das Schwerste, was Alicia jemals in ihrem Leben hatte bewerkstelligen müssen, denn in ihrem Innersten grollte ein unersättlicher Hunger - und er spiegelte sich in Tisiphones Reaktion wider, die diesen Hunger nur noch weiter anstachelte, während Alicias Blick über die zahllosen Ständer schweifte, die neben den Paletten aufgestellt waren. Sie waren mit der Kennung des gleichen Versenders markiert, doch die roten Schilder bedeuteten, dass es sich um eine frisch eingetroffene Fracht handelte. Reihe um Reihe standen diese Ständer dort, eine schier unglaubliche Anzahl davon, und Alicia begriff auch, warum sie sich in diesem Sicherheitsbereich des Lagerhauses befanden ... denn jeder einzelne davon war mit den kostbaren, schneeweißen Pelzen eines höchst gefährlichen Raubtiers behangen, das gemeinhin als ›Mathisons'scher Eisluchs‹ bezeichnet wurde.

Buch 3:
ZORN

Kapitel 23
    Der Mann auf dem Display von Alicias Kom wirkte ebenso zivilisiert wie Edward Jacoby, doch Alicia wusste, dass er genau derjenige war, den sie hier zu finden gehofft hatte. Eisluchse waren größer als die Kodiakbären von Alterde, mit Reißzähnen, um die sie jeder Säbelzahntiger beneidet hätte - und sie waren keine Allesfresser. Ein derart großer Fleischfresser benötigte ein riesiges Revier, selbst auf einem beinahe unberührten Planeten wie Mathisons Welt, und die Regierung regulierte die Jagd auf Eisluchse mit eiserner Hand. Was an den Ständern in diesem Lagerhaus hing, entsprach mindestens der Jagdbeute eines ganzen Jahres - und es gab nur eine einzige Welt, von der sie stammen konnte.
    Und so lächelte Alicia den Mann auf dem Bildschirm an, höflich und lediglich mit beruflichem Interesse, während in ihrem Innersten alles danach schrie, diesen Mann zu berühren und ihm sämtliches Wissen zu entreißen, das sie so dringend benötigte.
    »Guten Abend, Captain Mainwaring. Mein Name ist Lewis Fuchien. Es freut mich, Sie noch auf dem Planeten anzutreffen.«
    »Ganz meinerseits. Mister Jacoby hatte schon gesagt, Sie würden sich vielleicht melden.«
    »Genau. Ich habe gehört, meine Fracht ließe sich noch in Ihren Frachträumen unterbringen?«, erkundigte sich Fuchien, und Alicia nickte. »Ausgezeichnet. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir Ihre Frachtgebühren ursprünglich ein wenig arg hoch erschienen, hat mir Edward Monsieur Labins Bericht vorgelegt, und ...«
    »Ich hoffe, Sie nehmen das alles nicht allzu wörtlich«, fiel ihm Alicia ins Wort. »Monsieur Labin war deutlich beeindruckter, als die Umstände das eigentlich erforderlich gemacht hätten.«
    »Bescheidenheit ist eine Zier, Captain Mainwaring, und mir ist auch bewusst, dass Gustav Labin ein wenig zu Nervosität neigt, aber Edward hat mir versichert, Sie würden sich meiner Fracht gut annehmen.«
    »Das zumindest ist wahr, Sir. Wenn mir jemand Frachtgut anvertraut, dann tue ich stets mein Bestes, dafür zu sorgen, dass es auch sein vorgesehenes Ziel erreicht.«
    »Mehr könnte kein Versender verlangen. Allerdings ...« Fuchien lächelte sie freundlich an. »Ich würde äußerst gerne den Rest Ihrer Mannschaft kennen lernen. Ich habe es mir zur Regel gemacht, stets die Zuverlässigkeit der gesamten Mannschaft in Augenschein zu nehmen, nicht nur die des Captains.«
    »Ich verstehe.« Alicias Miene war nichts anzumerken, doch ihr Verstand raste wie unter dem Einfluss des ›Tickers‹; sie beriet sich mit Tisiphone und Megaira, auf eine Art und Weise, die weit über Subvokalisierung hinausging und viel, viel schneller war als jeglicher bewusste Gedanke. Sie konnte ja nun schlecht ihre nicht existierende Mannschaft an Land gehen lassen, damit sie mit diesem Mann zu Abend aß! Aber ...
    »Hat Mister Jacoby meine Charter-Verpflichtung auf Cathcart erwähnt?« Als Fuchien nickte, lächelte Alicia. »Glauben Sie mir, ich kann Ihre Vorsicht sehr gut verstehen, und um ganz ehrlich zu sein, wäre es mir auch lieber, wenn meine Zahlmeisterin

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