Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben
Informanten teilten uns
mit, dass sie kontrolliert hatten, ob das Medikament eingeschweißt war und auf
der Packung Name und Dosierung des Mittels genannt waren.
Andere haben Benzodiazepine,
Chloroquin oder eines der besprochenen Antidepressiva bei einer
Internet-Apotheke bestellt. Die Firmen hinter der Internet-Adresse befinden
sich oft außerhalb der EU. Es stellte sich heraus, dass die genannten Mittel
nicht selten mit der Post geschickt werden. Bei Dextropropoxyphen (siehe
Kapitel 4.1) wurde beschrieben, dass es manchmal Mühe kostet, dieses Mittel
übers Internet geliefert zu bekommen. Der Grund ist, dass Dextropropoxyphen
international unter das Opium-Gesetz fällt, wodurch der Verkauf ohne Rezept in
EU-Ländern strafbar ist. Die Mittel aus Kapitel 4.2 und 4.3 fallen jedoch nicht
unter das Opium-Gesetz.
Wenn Menschen zu krank oder
behindert waren, um selbst zu reisen, erklärten sich manchmal Verwandte oder
Freunde, mit denen der Todeswunsch ausführlich besprochen worden war, bereit,
die gewünschten Medikamente im Ausland zu kaufen. Sie haben die Mittel dann mit
der Post geschickt und keinen Absender angegeben.
Wenn ein Apotheker im Ausland
das Mittel nicht ohne Rezept verkaufen wollte, sind einige Touristen zu einem
örtlichen Arzt gegangen und haben behauptet, sie hätten versäumt, ausreichend
Medikamente mitzunehmen. Mit dem ausgestellten Rezept gingen sie dann zur
Apotheke.
Die Autoren dieses Buches
betonen, dass sie diese und andere Schleichwege nicht empfehlen. Andererseits
sollte man die Existenz dieser Wege auch nicht verheimlichen. Informationen zu
verbreiten ist keine Straftat. Darüber hinaus führt der Zugang zu einem
tödlichen Mittel noch nicht zur Selbsttötung. Genauso wenig wie ein Strick im
Haus konsequent dazu führt, dass man sich erhängt.
Personen, die mit
Sterbehilfe-Gesellschaften zusammenarbeiten, kennen meistens auch
Internet-Adressen, bei denen man das gewünschte Mittel bestellen kann. Diese
Adressen ändern sich regelmäßig, sodass es keinen Sinn hat, sie in diesem Buch
zu nennen. Auch andere konkrete Informationen über das Sammeln von Medikamenten
kann man manchmal von Mitarbeitern der Sterbehilfe-Gesellschaften erhalten.
3.5 Anonyme Meldung von Sterbefällen
Dieses Buch wurde durch eine
Vielzahl von Augenzeugenberichten über humanes und selbstbestimmtes Sterben
ermöglicht. Die Autoren möchten allen danken, die zu den in diesem Buch
enthaltenen Erkenntnissen beigetragen haben.
Wir hoffen, die heutigen
Erkenntnisse mit weiteren persönlichen Berichten ergänzen zu können. Dazu ist
am Ende des Buches ein Fragebogen aufgenommen (Appendix 3), der ausgefüllt bei
einem der Mitautoren eingereicht werden kann. Der Bogen kann anonym verschickt
werden, damit die Identität des Verstorbenen und der Person, die es ausfüllt,
geschützt ist. Ist ein Versuch sorgfältig vorbereiteten Sterbens mit Hilfe
einer der vorgestellten Methoden nicht erfolgreich verlaufen, ist es wichtig,
dies in einer nächsten Ausgabe auszuwerten und zu berücksichtigen, damit in
Zukunft Fehler vermieden werden können. Es ist empfehlenswert, dass anwesende
Zeugen den Fragebogen zuvor gut durchlesen, damit sie vorher wissen, welche
Punkte von besonderer Bedeutung sind. Bitte senden Sie den Fragebogen mit der
Post an diesen Mitautor unseres Buches:
Russel D. Ogden
207 Osbourne Avenue
New Westminster, BC
V3L1Y7 Canada
KAPITEL 4
Medikamente, die in Kombination
mit Schlafmitteln zu einem humanen Sterben führen
In diesem Kapitel behandeln wir
Medikamentenkombinationen, deren Einnahme mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tode
führt. Die Autoren sind der Überzeugung, dass jemand, der freiwillig aus dem
Leben scheiden will, diese Medikamente selbständig einnehmen sollte und dadurch
die Verantwortung für sein Ableben übernimmt. Es ist möglich, dass während der
Vorbereitungsphase Hilfe von anderen erforderlich ist, zum Beispiel bei der
Beschaffung der Medikamente, wenn der Sterbewillige eine tödliche Krankheit
hat, invalide oder allgemein sehr geschwächt ist.
Für jede der vier
Medikamentenkategorien (4.1-4.4) werden folgende Punkte besprochen.
- Todesursache
- Verfügbarkeit des Medikaments
- Tödliche Dosis
- Toleranz und Entwöhnung
- Notwendiges Schlafmittel
- Einnahme des Medikaments
- Dokumentierte Fälle
- Zusammenfassung
4.1 Opiate 28
Dieses Kapitel behandelt vier
Opiate, die für humanes, selbstbestimmtes Sterben verwendet werden können.
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