Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen
geben viele Menschen deshalb lieber Sahne in den Kaffee als Milch.
Laktosereiche Lebensmittel haben einen Laktosegehalt, der ebenso hoch oder höher ist als der von naturbelassener Milch ( über 4,8 Gramm pro 100 Gramm ).
Dazu zählen Milch, Molke, Kakao, Kondensmilch, Kaffeesahne sowie Mehl - und Süßspeisen , die mit Milch zubereitet wurden (zum Beispiel Milchreis, süße Aufläufe, Pudding ). Fertigprodukte können beträchtliche Mengen Milchzucker enthalten, vor allem wenn sie mit Milch- oder Molkepulver hergestellt wurden. Sehr milchzuckerreiche Produkte sind auch Milchschokolade, Cremeeis , diverse Keks - und Kuchensorten und die meisten Fertigcremes.
Die Angabe des Laktosegehaltes ist nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Bezeichnungen wie Magermilch, Molke, Molkepulver, (Mager-)Milchpulver, Sahne, Milcheiweiß usw. sind Hinweise darauf, dass Laktose enthalten ist.
Molke und Milchpulver meiden
Molke: ist in letzter Zeit ein populäres Getränk geworden. Ursprünglich ein Abfallprodukt bei den Molkereien und Käsereien, wird es nun mit Aromen versehen, gezuckert und teuer verkauft. Molke gilt in manchen Orten als Sondermüll und darf nicht über den normalen Abfluss entsorgt werden, weil es in großen Mengen Kläranlagen zum »Kippen« bringen kann. Insofern ist die Milchindustrie sehr daran interessiert, ihr Abfallprodukt als »gesund« darzustellen und gewinnbringend zu entsorgen. Menschen mit Laktoseintoleranz sollten Molke unbedingt meiden, denn Molke ist laktosehaltig, und auch die übrigen Inhaltsstoffe stellen einen idealen Nährboden für eine bakterielle Fehlbesiedlung des Darms dar.
TIPP
Verdünnte Sahne statt Milch verwenden
Kleine Mengen Sahne können als Milchersatz dienen, indem sie mit Wasser verdünnt verwendet werden (zum Beispiel 1 TL Sahne im Kaffee oder ⅓ Sahne mit ⅔ Wasser verdünnt zum Kochen, zum Beispiel für Palatschinken).
Milchpulver: Nicht zuletzt durch die Agrarpolitik kommt es zu einer Überproduktion von Milch in den meisten westlichen EU-Staaten. Der Überschuss wird gerne zu Milchpulver verarbeitet, welches besonders laktosereich ist: Je nach Herstellungsart sind in 100 Gramm Milchpulver 37–52 Gramm Laktose enthalten.
Dieses Milchpulver wird immer häufiger in der Herstellung anderer Lebensmittel »untergebracht«. Daher findet man Laktose beispielsweise auch in vielen Keksen, industriell gefertigten Kuchen, Kakaogetränken, Schokolade, Nougatcreme etc., aber auch in Nahrungsmitteln wie zum Beispiel Wurstwaren, in denen man Laktose nicht vermuten würde!
Glutenfreien Mehlsorten wird oft Laktose oder Milchzucker zur Verbesserung der Backtriebfähigkeit zugesetzt. Gerade Patienten mit Zöliakie leiden aber häufig auch unter Laktoseintoleranz.Dies erklärt, warum viele Patienten mit Zöliakie trotz strenger glutenfreier Diät weiterhin Beschwerden haben.
In Anbetracht der Häufigkeit der Laktoseunverträglichkeit, der immer komplexer werdenden Nahrungsmittelverarbeitung und der zunehmenden Globalisierung – die bei der Herstellung von Nahrungsmitteln keine Rücksicht mehr auf die individuelle Verdauungsleistung der örtlichen Bevölkerung nimmt – sollten Hersteller endlich zu einer Kennzeichnung des Laktosegehaltes auf allen Lebensmitteln verpflichtet werden!
Enzymersatztherapie mit Laktase
Neben dem Vermeiden von laktosehaltigen Nahrungsmitteln besteht die Möglichkeit, das Enzym Laktase in Tabletten oder Tropfenform zuzuführen. Dabei sollte das Enzym am besten kurz vor bzw. zu Beginn einer laktosehaltigen Mahlzeit eingenommen werden. Während Laktasepräparate bisher nur als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich waren und damit keiner behördlichen Kontrolle unterlagen, ist in Deutschland seit 2008 ein zugelassenes Arzneimittel im Handel (TilactaMed ® , ab dem 3. Lebensjahr). Dabei handelt es sich um Kautabletten, die sorbit- und xylitfrei sind.
Enzympräparate können den Milchzucker aufspalten.
In den Nahrungsergänzungsmitteln sind die Enzymaktivitäten oft zu gering. Ein weiteres Manko ist, dass die Zusatz- und Füllstoffe nicht selten aus Zuckeralkoholen wie Sorbit- oder Xylit bestehen, die den GLUT-5-Transporter hemmen. Dadurch kann eine gleichzeitig bestehende Fruchtzuckermalabsorption verschlechtert werden. Bedenkt man, dass etwa 80 Prozent der Laktoseintoleranten gleichzeitig eine Fruktosemalabsorption aufweisen, sind diese Präparate nur für einen kleinen Teil der Betroffenen geeignet. Eine Übersicht der derzeit erhältlichen Laktasepräparate
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