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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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begrüßte Edna ihn. »Diana wartet auf Sie. Diana? Dein junger Mann ist hier.«
    Diana erhob sich vom Stuhl und trat ins Foyer. Bill lächelte sie an und dann schwand sein Lächeln. Da war etwas in Dianas Augen - was war das nur? Sie schienen ausdruckslos - leer.
    »Diana? Ist alles in Ordnung?«
    Diana schaute ihn an und lächelte schwach. »Es geht mir gut«, sagte sie. »Können wir gehen?«
    »Was ist mit Christie?« fragte Bill. »Kommt sie nicht mit?«
    »Christie fühlt sich nicht gut«, sagte Edna ruhig. »Ihr zwei geht jetzt, und viel Vergnügen.« Bill und Diana begaben sich zur Tür. »Diana?« Diana drehte sich zu ihrer Mutter um. »Und vergiß nicht, um elf daheim zu sein.«
    »Ja, Mama.«
    Edna stand an der Tür, bis Bills Wagen von der Zufahrtsstraße verschwunden war. Dann schloß sie sie langsam und ging zur Treppe.
    »Christie?« rief sie. »Du kannst jetzt herunterkommen.«
    Ein paar Minuten später kam Christie, in ihre üblichen Jeans, T-Shirt und Schuhe gekleidet, die Treppen herunter. »Sind sie fort?« fragte sie.
    »Sie sind fort«, sagte Edna zu ihr. »Heute abend werden wir beide allein daheim sein.«
     
    Joyce Crowley beobachtete ihren Sohn, während er in seinem Abendessen stocherte. Schließlich sprach sie, als er aufstehen wollte, nachdem er sein Essen kaum angerührt hatte.
    »Also gut, junger Mann. Was geht hier vor?«
    Jeff blickte seine Mutter schuldbewußt an. »Nichts.«
    »Erzähle mir nichts«, sagte Joyce. »Entweder hast du etwas angestellt, oder du willst etwas anstellen. Was ist es?«
    »Nichts«, beharrte Jeff. Jetzt schaute ihn auch sein Vater an, und er scharrte nervös mit den Füßen.
    »Jeff, deine Mutter liest Gedanken wie ein Medium«, sagte Matt zu ihm. »Deine und meine. Wenn sie sagt, daß du etwas vorhast, dann hast du auch etwas vor. Also, willst du uns das nun erzählen, oder muß ich mit dir raus hinter den Schuppen gehen?«
    »Ich hab' doch gar nichts getan«, jammerte Jeff.
    »Ah«, sagte Joyce, wobei der Beginn eines Lächelns um ihre Lippen spielte. »Das ist ja immerhin etwas – wir wissen, daß du noch nicht in Schwierigkeiten steckst. Warum erzählst du uns nicht, was los ist, bevor du in Schwierigkeiten gerätst?«
    Auf gewisse Weise war Jeff erleichtert. Es war zwar einerseits ärgerlich, eine Mutter zu haben, die immer wusste, was man tun würde, noch bevor man es getan hatte, aber andererseits wußte er auch, daß sie ihm so schon eine Menge Ärger erspart hatte.
    Wie damals, als er ein Baumhaus bauen wollte, und sie ihn dabei überraschte, wie er in einem Haufen alter Bretter wühlte. »Ich werde dich nicht daran hindern«, sagte sie. Er hatte zu ihr aufgeblickt. »Was meinst du denn damit?« Sie hatte ihn angegrinst. »Nun«, sagte sie, »wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich planen, wie man damit ein Baumhaus baut. Aber bevor ich das täte, würde ich die Bretter über Steine legen und mich darauf stellen, um auszuprobieren, ob sie mich überhaupt halten.« Jeff hatte es probiert und die Bretter waren zerbrochen. Jetzt blickte er zu Boden, während er seinen Eltern erzählte, was bevorstand.
    »Einige der Kinder wollen sich heute nacht wegschleichen«, sagte er.
    »Ach ja?« sagte Joyce. Soweit klang das wie ein ganz normaler Kinderstreich. »Und was haben sie vor?«
    »Sie wollen zum Bergwerk hochgehen und die Wasserkinder hören«, sagte Jeff. Joyce und Matt sahen sich an.
    »Ich dachte, wir hätten über die Wasserkinder bereits gesprochen«, sagte Matt.
    »Einmal abgesehen von der Tatsache, daß du sehr wohl weißt, daß du dich vom Bergwerk fernzuhalten hast«, fügte Joyce hinzu.
    »Mmmm.«
    »Und du wolltest trotzdem dorthin gehen?« Joyce seufzte schwer. »Jay-Jay Jennings hat dich herausgefordert, nicht wahr?« fuhr sie fort, bevor Jeff antworten konnte.
    Jeff starrte seine Mutter verblüfft an. Woher wußte sie das? Er nickte.
    »Also gut, wer wollte gehen?«
    »Ich ... ich weiß es nicht«, sagte Jeff kläglich. Dann, als sein Vater ihn ansah, rasselte er die Namen herunter. Nachdem das geschehen war, wandte er sich an seine Mutter und Tränen standen in seinen Augen. »Wenn sie rauskriegen, daß ich gepetzt habe, sind sie böse auf mich.«
    Joyce erkannte, daß er recht hatte. Das war das Problem mit Kindern.
    Man erzog sie dazu, keine Klatschbasen zu sein, aber dann brachte man sie dazu, zu petzen, damit man ihnen aus der Patsche helfen konnte. Irgendwie schien das nicht fair zu sein.
    Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie

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