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Weiberabend: Roman (German Edition)

Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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darüber nachdenken. Wir wussten zwar, dass CJ Tom rausgeworfen hatte, aber keine von uns kannte den Grund dafür.
    »Ich hasse Männer, die schwangere Frauenkörper nicht schön finden«, sagt Helen.
    »Das ist recht verbreitet«, erklärt Tam mit schiefem Lächeln. »So viele Frauen kommen nach der Geburt zu Kevin, damit er alles wieder in Ordnung bringt für ihre Ehemänner, die sich für den Körper ihrer Frau nicht mehr interessieren.«
    »Männer sind Schweine«, brummt CJ.
    »Woher wusstest du, dass er dich betrogen hat?«, fragt Liz und lehnt sich vor, eine Geste der Vertraulichkeit.
    »Das ist eine andere Geschichte«, sagt CJ. »Aber ich kann sie nicht erzählen, wenn ich keine Zigarette kriege.«
    »Ich habe eine für dich«, sagt Fiona und greift nach ihrer Tasche.
    »Fiona?«, fragt Tam ungläubig. Wir sind alle fassungslos.
    »Ach, Himmelarsch, na und?«, fragt sie, und das Wort »Arsch« klingt aus ihrem Munde fremdartig und prüde. »Ich rauche nur ab und zu mal eine.« Damit reicht sie CJ eine Packung Dunhill Lights.
    »Hier drin wird nicht geraucht«, sagt Helen. »Meine Eltern würden mich umbringen.«
    »Rauch sie nicht«, sagt Tam. »Du hast jetzt monatelang nicht geraucht.«
    »Und sieh dir an, was für ein Wrack ich bin«, erwidert CJ, klopft von unten gegen die Packung und zieht eine schlanke weiße Zigarette heraus.
    »Das wird dir nachher leid tun«, sage ich, aber CJ ignoriert mich.
    »Kommst du mit?«, fragt sie Fiona. Fiona holt tief Luft und folgt ihr dann hinaus auf den Balkon.
    Im Wohnzimmer herrscht betretenes Schweigen.
    »Ist das denn zu fassen – Fiona raucht?«, bemerkt Dooly leise.
    »Ist es zu fassen, das Tom CJ betrogen hat, als sie schwanger war?«, frage ich.
    »Das ist recht verbreitet«, sagt Tam. »Viele Männer können nicht damit umgehen, wenn ihre Frauen schwanger werden.« Ich sehe Tam genau an. Ich habe das Gefühl, dass sie uns irgendetwas sagen will, aber sie spricht nicht weiter.
    Wir alle sitzen stumm da und denken daran, wie unsere Männer mit den Veränderungen unserer einst so knackigen Körper umgegangen sind. Dooly löst sich schließlich als Erste und stippt mit einem Finger in den Schokoladentopf. Liz lehnt sich zurück und massiert sich mit den manikürten Händen die Schläfen. Ereka streicht ihr Haar zusammen und verknotet es zu einem Zopf. Tam nimmt mit zwei Fingern eine gefrorene Beere und steckt sie sich in den Mund. Helen sieht mich an, ich sehe Helen an. Während wir dasitzen und darauf warten, dass CJ vom Balkon zurückkommt, die Lunge mit giftigem Nikotin balsamiert, denke ich darüber nach, wie sieben Jahre als Mutter mir das geraubt haben, was an meinem früheren Selbst so verlockend war. Das bisschen Eitelkeit, das ich einmal besessen haben mag, beruhte zum Großteil auf dem Privileg der Jugend und ist mir längst durch die Finger geronnen.
    Glenda Kierans. Es wundert mich nicht, dass ich plötzlich an sie denken muss. Sie war die Ehefrau eines Mannes, in den ich mit zwanzig verschossen war. Wir saßen gerade alle zusammen am Strand, und Glenda, die damals Mitte vierzig gewesen sein muss, nahm mich auf einmal freundlich, aber bestimmt am Arm und führte mich am Strand entlang. »Alt zu werden, ist obszön«, sagte sie zu mir. Und dann sah sie mich mit einem Blick an, der mir heute noch gegenwärtig ist. Dieser Blick nahm alles wahr – wie ich mit kaum verhohlener Abscheu die Schamhaare bemerkte, die unordentlich aus dem Schritt ihres Badeanzugs hervorlugten; wie ich eitel unser beider Körper verglich – ihre von Cellulitis und Krampfadern verunstaltete Haut, und meine straffe, leicht von der Sonne gebräunte; wie ich sie in meiner Überheblichkeit bemitleidete, da ich doch unfairerweise so im Vorteil war, weil bei ihr alles zu spät war, während ich so absolut umwerfend aussah.
    Sie hätte sagen sollen: »Lass die Finger von meinem Ehemann, kleines Mädchen«, doch dazu besaß sie viel zu viel Würde. Sie gestattete mir gnädigerweise, mich im unverdienten Rampenlicht der Jugend zu produzieren, und spielte lediglich auf die unausweichliche Gerechtigkeit an, die dafür sorgen würde, dass auch ich eines Tages die vierzigjährige Mutter sein würde, deren Ehemann nach einem Blick auf ein faltenloses Dekolleté giert. Und das ist alles, was ich damals war – ein faltenloses Dekolleté. Das ist mir jetzt klar.
    Damals raufte ich mir die Haare vor düsterer Qual wegen der Größe und mangelnden Festigkeit meiner Brüste. Kleidergröße war mir

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