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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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großen Fässern zu. Pol y rechnete mit saurem Bier und stel te
    sich vor, wie der Inhalt der Abtropfeimer jeden Abend ins Fass
    zurückgekippt wurde, und vermutlich wurde der Zapfen nicht
    zurückgesteckt, und… ja, man servierte das Bier in einem ledernen
    Humpen, der wahrscheinlich nie gewaschen worden war.
    Zwei neue Rekruten tranken bereits ihr Bier und gaben dabei
    Geräusche von sich, die auf Genuss hindeuteten. Aber dies war Plün.
    Hier war all das trinkenswert, das einen vergessen ließ, wo man sich
    befand.
    Einer der beiden Jungen sagte: »Schmeckt gut, nicht wahr?« Der
    Junge neben ihm rülpste und erwiderte: »Ja, das beste Bier, das ich je
    getrunken habe.«
    Pol y schnupperte an ihrem Humpen. Der Inhalt roch nach etwas, das
    sie nicht einmal Schweinen anbieten würde. Sie trank einen Schluck und
    änderte ihre Meinung – sie würde dieses Zeug den Schweinen geben.
    Bestimmt hatten die beiden Jungen nie zuvor Bier getrunken. Es ist so,
    wie Vater sagte, dachte Pol y. Auf dem Land gibt es Jungen, die für eine
    unbewohnte Hose zum Militär gehen. Und sie trinken diesen Mist und
    tun so, als fänden sie wie Männer Gefal en daran. He, Jungs, gestern
    Abend haben wir ordentlich einen gehoben, was? Und dann…
    Lieber Himmel, das erinnerte sie an etwas. Wie mochte es um den
    hiesigen Abort bestel t sein? Der für Männer daheim, auf der anderen
    Seite des Hofes, war schlimm genug. Polly hatte jeden Morgen zwei
    Eimer Wasser hineingekippt und dabei versucht, nicht zu atmen.
    Seltsames grünes Moos wuchs auf dem Schieferboden. Und die
    »Herzogin« war ein gutes Wirtshaus. Seine Gäste zogen ihre Stiefel aus,
    bevor sie zu Bett gingen.
    Pol y kniff die Augen zusammen. Der dumme Narr vor ihr – ein
    Mann, der eine lange Augenbraue die Arbeit von zweien erledigen ließ
    – servierte ihnen Spülwasser und Essig, bevor sie in den Krieg zogen…
    »Diefef Bier schmeckt wie Pferdepiffe«, sagte Igor.
    Polly wich zurück. Das waren tödliche Worte, selbst in einem
    Gasthaus wie diesem.
    »Ach, damit kennst du dich aus?«, fragte der Wirt und ragte
    bedrohlich vor dem Jungen auf. »Hast schon mal Pferdepisse
    getrunken, was?«
    »Ja«, bestätigte Igor.
    Der Wirt schüttelte die Faust vor seinem Gesicht. »Jetzt hör mir mal
    gut zu, du lispelnder kleiner…«
    Ein dünner schwarzer Arm erschien erstaunlich schnel , und eine
    blasse Hand griff nach der Faust des Wirts. Plötzlicher Schmerz brachte
    Bewegung in die eine Braue.
    »Die Sache ist folgendermaßen«, sagte Maladikt ruhig. »Wir sind
    Soldaten der Herzogin, habe ich Recht? Sag einfach ›Aargh‹.«
    Er musste zugedrückt haben. Der Wirt stöhnte.
    »Danke. Und was du uns als Bier servierst, lässt sich bestenfalls als
    schmutziges Wasser bezeichnen«, fuhr Maladikt im gleichen Plauderton
    fort. »Ich trinke natürlich keine… Pferdepisse, aber ich habe einen
    hoch entwickelten Geruchssinn und möchte lieber darauf verzichten,
    die Dinge zu benennen, die ich in dieser Flüssigkeit rieche, und deshalb
    begnügen wir uns mit dem Hinweis auf ›Rattenkot‹, einverstanden? Ein
    Wimmern genügt. Herzlichen Dank.« Am Ende der Theke übergab sich
    einer der beiden Jungen. Die Finger des Wirts waren weiß geworden.
    Maladikt nickte zufrieden.
    »Einen Soldaten Ihrer Hoheit in Kriegszeiten kampfunfähig zu
    machen, läuft auf Hochverrat hinaus«, sagte er und beugte sich vor.
    »Und die Strafe dafür ist der… Tod.« Maladikt sprach dieses Wort mit
    einem gewissen Entzücken aus. »Aber wenn es hier noch ein anderes
    Fass gibt, eins mit gutem Bier, mit dem Bier, das du für deine Freunde
    reserviert hast… Ich schätze, dann können wir diesen kleinen
    Zwischenfall vergessen. Ich lasse jetzt dein Handgelenk los. Deine
    Augenbraue verrät mir, dass du ein Denker bist, und du denkst gerade
    daran, einen großen Knüppel hervorzuholen. Stattdessen sol test du
    über das schwarze Band nachdenken, das ich trage. Weißt du, was es
    bedeutet?«
    Der Wirt schnitt eine Grimasse und ächzte: »Die Liga der
    Enthaltsamkeit…«
    »Genau! Bravo!«, sagte Maladikt. »Und noch ein Gedanke für dich,
    wenn du dafür genug Platz hast. Ich habe mich nur verpflichtet, kein
    Menschenblut zu trinken. Es ist mir nicht verboten, dir einen solchen Tritt zwischen die Beine zu geben, dass du taub wirst.«
    Er ließ die Faust los. Der Wirt richtete sich langsam auf. Unter der
    Theke lag bestimmt ein kurzer Holzknüppel, wusste Pol y. Es gab ihn in jedem Gasthaus. Selbst ihr Vater

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