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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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in der Burg.«
    »Zurück im Krieg«, murmelte Polly.
    »Und wir werden siegen!«, verkündete der Major.
    »Oh, verflixt «, sagte Knaller.
    Irgendetwas reißt gleich, dachte Polly. Tollers Gesicht verriet, dass sie
    kurz vor einer Explosion stand, und selbst Knal er war unruhig
    geworden. Außerdem konnte es nicht mehr lange dauern, bis Stecher
    die Streichhölzer fand, die Pol y in einem Schrank versteckt hatte.
    Igorina packte ihre Sachen in den Rucksack, wandte sich an den
    Major und lächelte munter. »Wir können lof, Herr«, sagte sie.
    »Nimm wenigstens die Perücke ab.«
    »Ef ift mein eigenef Haar, Herr«, sagte Igorina.
    »Sieht ein wenig… weibisch aus«, meinte der Major. »Es wäre besser,
    wenn du…«
    »Es sieht weibisch aus, weil ich weiblichen Geschlechts bin«, sagte
    Igorina und lispelte kaum mehr. »Vertrau mir, ich bin ein Igor. Wir
    kennen uns mit folchen Dingen aus. Und im Umgang mit Nadel und
    Faden stehe ich niemandem nach.«
    »Du bist eine Frau ?«, fragte der Major.
    Pol y seufzte. »Wir al e sind Frauen, Herr. Richtige Frauen. Nicht nur
    wie Frauen gekleidet. Und derzeit möchte ich keine Hose anziehen,
    denn dann wäre ich eine Frau, die als Mann verkleidet ist, der als Frau
    verkleidet ist, die als Mann verkleidet ist, und dann wäre ich so verwirrt,
    dass ich nicht mehr richtig fluchen könnte. Und derzeit möchte ich
    fluchen, Herr, sogar sehr.«
    Der Major wandte sich steif an Bluse. »Hast du davon gewusst,
    Leutnant?«, bel te er.
    »Äh… ja, Herr. Ich hab’s schließlich erfahren. Aber trotzdem, Herr,
    ich würde…«

    Diese Zelle war ein alter Wachraum. Es war kalt, und die Einrichtung
    bestand aus zwei knarrenden Pritschen.
    »Ich glaube, als Gefangene des Feindes waren wir besser dran«, sagte
    Toller.
    »Da ist ein Gitter in der Decke«, sagte Knal er.
    »Nicht groß genug, um hindurchzuklettern«, meinte Pol y. »Nein, aber
    wir können uns daran aufhängen, bevor man uns zum Galgen führt.«
    »Ich habe gehört, der Tod durch den Strang sol sehr schmerzhaft
    sein«, sagte Polly.
    »Wer hat dir davon erzählt?«, fragte Toller.
    Gelegentlich drangen die Geräusche des Kampfes durch das schmale
    Fenster. Meistens waren es Schlachtrufe, und fast ebenso häufig
    erklangen Schreie. Man hatte Spaß.
    Igorina betrachtete ihre Hände. »Was ist hiermit nicht in Ordnung?«, fragte sie. »Habe ich bei dem Arm keine gute Arbeit geleistet? Aber nein , sie befürchten, dass ich ihre Weichteile anfasse, und damit meine ich
    nicht die im Körper.«
    »Viel eicht hättest du versprechen sol en, dass du dir nur Offiziere
    vornimmst«, sagte Toller. Niemand lachte. Und vermutlich wäre selbst
    dann niemand von ihnen zur Flucht bereit gewesen, wenn sich die Tür
    geöffnet hätte. Es war eine stolze und ehrenhafte Sache, aus der
    Gefangenschaft des Feindes zu entfliehen, aber wenn man versuchte,
    den eigenen Leuten zu entkommen, wohin wol te man dann
    entkommen?
    Auf einer der Pritschen schlief Reißer wie ein Bär im Winterschlaf.
    Man musste sie eine Zeit lang beobachten, um zu erkennen, dass sie
    atmete.
    »Was können sie schon mit uns anstel en?«, fragte Knal er nervös.
    »Ich meine, was können sie wirklich mit uns machen?«
    »Wir haben Männerkleider getragen«, sagte Pol y.
    »Dafür wird man uns nur schlagen.«
    »Oh, sie werden noch andere Dinge finden, glaub mir«, sagte Toller.
    »Und wer weiß schon, dass wir hier sind?«
    »Aber wir haben sie befreit! Dies ist unsere Seite!«
    Polly seufzte. » Das ist der Grund, Knal er. Niemand möchte wissen, dass sich einige als Soldaten verkleidete Mädchen in eine Festung
    geschlichen und ein halbes Heer befreit haben. Jeder weiß, dass
    Mädchen dazu nicht fähig sind. Wir sind hier auf beiden Seiten
    unerwünscht, verstanden?«
    »Wer schert sich auf einem solchen Schlachtfeld um einige Leichen
    mehr oder weniger?«, fragte Tol er.
    »Sag so etwas nicht!«, erwiderte Knaller. »Leutnant Bluse hat sich für
    uns eingesetzt.«
    »Wer, Daphne ?«, fragte Toller. »Ha! Nur eine weitere Leiche.
    Vermutlich hat man ihn ebenfalls eingesperrt, so wie uns.«
    Jubel ertönte in der Ferne und dauerte eine Weile an.
    »Sie scheinen die Burg zurückerobert zu haben«, sagte Pol y.
    »Hurra für uns.« Toller spuckte.
    Nach einiger Zeit wurde eine kleine Klappe in der Tür geöffnet, und
    ein schweigender Mann reichte eine große Kanne Skubbo und ein Brett
    mit Pferdebrot hindurch. Es war kein schlechter Skubbo, zumindest
    kein schlechter

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