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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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habt…«
    »Eigentlich nicht der Rede wert, Herr. Wir haben nicht viel damit
    angefangen.«
    »Oh, ich weiß nicht. Wegen dir und dem netten Mann von der
    Zeitung haben die Verbündeten zwei Regimenter in die Berge
    geschickt, mit dem Auftrag, nach einem Guerillaführer namens ›Tiger‹
    zu suchen. Prinz Heinrich bestand darauf und hat den Befehl über sie.
    Man könnte ihn als schlechten Verlierer bezeichnen. Als sehr
    schlechten, nach den Gerüchten zu urteilen.«
    »Der Zeitungsmann hat all die Dinge geglaubt?«, fragte Polly
    verblüfft.
    »Das weiß ich nicht, aber er hat sie zweifel os aufgeschrieben. Und
    Lord Rust hat angeboten, euch al e nach Hause bringen zu lassen, still
    und heimlich?«
    »Jaherr.«
    »Und ihr habt ihm geantwortet, er könnte sich das Angebot…«
    »…in seinen Pulli stecken, Herr.«
    »Oh, ja. Es fällt mir schwer, meine eigene Handschrift zu entziffern.
    P… U… L…« Clogston schrieb das Wort in Großbuchstaben und fuhr
    dann fort: »Ich sage dies nicht, ich bin nicht hier, aber… einige
    hochrangige Leute auf unserer Seite fragen sich, ob ihr bereit seid, ohne
    viel Aufhebens zu verschwinden…?«
    Die Frage hing so in der Luft wie eine Leiche am Galgen.
    »Ich notiere das ebenfal s unter ›Pul i‹, einverstanden?«, fragte
    Clogston.
    »Für einige von uns gibt es keinen Ort, zu dem sie zurückkehren
    könnten«, sagte Toller.
    »Oder niemanden, der sie begleiten würde«, fügte Knal er hinzu.
    »Wir haben nichts Unrechtes getan«, sagte Pol y.
    »Also gut: Pulli«, murmelte der Major. Er nahm die kleine Brille ab
    und seufzte. »Man hat mir nicht einmal mitgeteilt, wie die Anklage
    lautet.«
    »Vermutlich wirft man uns vor, dass wir böse Mädchen sind«, sagte
    Toller. »Seien wir doch ehrlich. Der Feind möchte uns ohne Aufsehen
    loswerden, und der General ebenfal s! Das ist das Problem mit den
    guten und schlechten Jungs. Es sind alles Jungs!«
    »Hätten wir eine Medaille bekommen, wenn wir Männer wären,
    Herr?«, fragte Knal er.
    »Ja. Bestimmt. Und ich schätze, Bluse wäre sofort befördert worden.
    Aber wir sind jetzt im Krieg, und dies ist vielleicht nicht der geeignete
    Zeitpunkt…«
    »…einigen abscheulichen Frauen zu danken?«, fragte Pol y.
    Clogston lächelte. »Ich wol te sagen ›die Konzentration zu verlieren‹.
    Natürlich ist es die politische Sparte, die darauf drängt. Man will
    vermeiden, dass die Sache bekannt wird. Und das Oberkommando
    möchte die Angelegenheit aus dem gleichen Grund so schnell wie
    möglich erledigt wissen.«
    »Wann beginnt das Verfahren?«, fragte Polly.
    »In einer halben Stunde.«
    »Das ist doch Blödsinn!«, entfuhr es Tol er. »Sie stecken mitten in
    einem Krieg und nehmen sich Zeit für ein Gerichtsverfahren gegen
    Frauen, die überhaupt nichts Unrechtes getan haben?«
    »Der General hat darauf bestanden«, sagte Clogston. »Er möchte
    diese Sache klären.«
    »Und welche Befugnis hat das Gericht?«, fragte Pol y kühl.
    »Seine Befugnis besteht aus Tausenden von bewaffneten Männern«,
    erwiderte Clogston. »Entschuldige. Das Problem ist: Wenn du zu einem
    General sagst ›Du und wessen Heer?‹, so braucht er nur aus dem
    Fenster zu zeigen. Aber ich beabsichtige zu beweisen, dass die
    Verhandlung ein Kriegsgerichtsverfahren sein sol te. Ihr habt al e die
    Herzogin geküsst und den Schilling genommen. Ich meine, das macht
    daraus eine militärische Angelegenheit.«
    »Und das ist gut, oder?«
    »Es bedeutet, dass es Prozeduren gibt. Die letzte Abscheulichkeit von
    Nuggan war gegen Puzzles gerichtet. Angeblich brechen sie die Welt in
    Stücke. Das gibt den Leuten zu denken. Das Heer mag verrückt sein,
    aber es ist auf eine bestimmte Weise verrückt. Es handelt sich
    gewissermaßen um einen zuverlässigen Wahn. Ah, eure schlafende
    Freundin… Lasst ihr sie hier?«
    »Nein«, sagte die Gruppe wie eine Frau.
    »Sie braucht meine ständige Aufmerksamkeit«, sagte Igorina.
    »Wenn wir sie hier lassen, könnte sie einen plötzlichen Anfal von
    spurlosem Verschwinden erleiden«, sagte Toller.
    »Wir halten zusammen«, entschied Polly. »Wir lassen keinen Mann
    zurück.«

    Als Verhandlungsraum hatte man einen Bal saal gewählt. Mehr als die
    Hälfte der Festung war zurückerobert worden, erfuhr Pol y, doch das
    Gelände war unregelmäßig verteilt. Die Verbündeten hielten die
    zentralen Gebäude und die Rüstkammer, waren aber ganz von
    borograwischen Truppen umzingelt. Derzeit drehte sich der Kampf um
    den

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