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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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plötzlich, dass die Worte von ihr
    selbst stammten.
    Schnitz hob die Brauen. »Wie lautete doch noch dein Name?«, fragte
    sie.
    »Ich bin Korporal Perks, Herr!«, sagte Polly und salutierte.
    Sie beobachtete, wie sich Schnitz’ Züge zu herablassendem
    Wohlwol en veränderten. Wenn sie jetzt »meine Liebe« sagt, fluche ich.
    »Nun, meine Liebe…«
    »Ich bin nicht deine Liebe, Herr oder Frau«, sagte Pol y. Im Theater
    ihres Geistes brannte das Wirtshaus »Zur Herzogin« nieder, und ihr
    altes Leben bröckelte weg, schwarz wie Holzkohle, und sie flog
    ballistisch, zu schnell und zu hoch, ohne anhalten zu können. »Ich bin
    Soldat, General. Ich habe unterschrieben und die Herzogin geküsst. Ich
    glaube kaum, dass Generäle ihre Soldaten ›meine Liebe‹ nennen.«
    Schnitz hüstelte. Das Lächeln blieb, aber sie war anständig genug,
    etwas mehr Zurückhaltung zu üben. »Und einfache Soldaten sprechen
    nicht so mit ihren Generälen, junge Dame, also reden wir nicht mehr
    davon.«
    »Ich weiß nicht, worüber wir hier in diesem Raum reden sol ten und
    worüber nicht, Herr«, sagte Pol y. »Aber mir scheint, wenn du weiterhin
    General bist, so bin ich Korporal, Herr. Ich kann nicht für die anderen
    sprechen, doch der Grund, warum ich auf dieser Sache bestehe,
    General, ist dieser: Ich habe die Herzogin geküsst, und sie wusste, wer
    ich war, und sie… hat sich nicht abgewandt, wenn du verstehst, was ich
    meine.«
    »Wohl gesprochen, Perks«, sagte Jackrum.
    Pol y stieß noch weiter vor. »Herr, vor ein oder zwei Tagen hätte ich
    meinen Bruder gerettet und wäre mit ihm nach Hause zurückgekehrt,
    davon überzeugt, dass damit alles in Ordnung ist. Ich habe mir nur
    Sicherheit gewünscht. Aber jetzt weiß ich, dass niemand sicher ist,
    solange es diese… diese Dummheit gibt. Deshalb glaube ich, dass ich
    bleiben und ein Teil davon sein muss. Um zu versuchen, die Dummheit
    weniger dumm zu machen. Und ich möchte ich sein, nicht Oliver. Ich
    habe die Herzogin geküsst. Wir alle. Du kannst nicht das Gegenteil
    behaupten, und du kannst auch nicht sagen, es würde keine Rol e
    spielen, denn es ist eine Sache zwischen uns und ihr…«
    »Ihr al e habt die Herzogin geküsst«, ertönte eine Stimme. Sie hatte
    ein… Echo.
    Ihr al e habt die Herzogin geküsst…
    »Glaubt ihr etwa, es würde nichts bedeuten? Dass es einfach nur ein
    Kuss ist?«
    Glaubt ihr etwa, es würde nichts bedeuten…
    … nur ein Kuss…
    Die geflüsterten Worte spülten wie eine Brandung gegen die Wände
    und schwappten verstärkt zurück, vol er Harmonien.
    Ihr habt Kuss nichts bedeuten nichts ein Kuss nur glaubt ein Kuss bedeuten ein Kuss…
    Reißer stand auf. Die Gruppe stand wie erstarrt, als sie an ihr
    vorbeiwankte und den Blick auf Polly richtete.
    »Wie schön, wieder einen Körper zu haben«, sagte sie. »Und zu
    atmen. Es ist wundervol zu atmen…«
    Wie gut…
    Zu atmen wundervol wieder einen Körper zu atmen…
    Etwas stand in Reißers Gesicht. Ihre Züge waren noch da und so
    beschaffen wie vorher, und ihre Nase war noch immer spitz und rot
    und die Wangen hohl, aber… es gab subtile Veränderungen. Reißer
    hob eine Hand und bewegte die Finger.
    »Ah«, sagte sie. »Nun…« Diesmal blieb das Echo aus, aber die
    Stimme war kräftiger und tiefer. Niemand hätte Reißers Stimme als
    attraktiv bezeichnet, aber diese war es. Sie drehte sich zu Jackrum um,
    der auf seine dicken Knie sank.
    »Feldwebel Jackrum, ich weiß, dass du weißt, wer ich bin. Du bist für mich durch Seen aus Blut gewatet. Vielleicht hätten wir Besseres mit
    deinem Leben anstel en sol en, aber wenigstens waren deine Sünden die
    eines Soldaten, und eigentlich nicht die schlimmsten, wenn man es
    genau nimmt. Du bist hiermit zum Hauptfeldwebel befördert, und nie
    habe ich einen besseren Kandidaten für diesen Rang gesehen. Du bist
    ein Meister in List, Schläue und kleiner Kriminalität, Feldwebel
    Jackrum. Es sol te dir weiterhin gut ergehen.«
    Jackrum hielt den Blick gesenkt und hob eine Hand zur Stirn. »Ich
    bin nicht würdig, Euer Hoheit«, murmelte er.
    »Natürlich bist du das nicht.« Die Herzogin sah sich um. »Wo ist mein
    Heer… ah.« Die Stimme war jetzt völlig ohne Echo, und nichts
    erinnerte mehr an Reißers Schüchternheit. Sie trat vor Schnitz, die mit
    offenem Mund starrte.
    »General Schnitz, du musst mir einen letzten Dienst erweisen.«
    Es blitzte in den Augen des Generals. »Wer zum Teufel bist du?«
    »Das musst du fragen? Jackrum denkt

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