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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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wie immer schnel er als du. Du
    kennst mich. Ich bin Herzogin Annagowia.«
    »Aber du bist…«, begann einer der Offiziere, doch Schnitz hob die
    Hand.
    »Die Stimme klingt… vertraut«, sagte sie, und es klang wie ein fernes
    Flüstern.
    »Ja. Du erinnerst dich an den Bal . Auch ich erinnere mich daran. Vor
    vierzig Jahren. Du warst der jüngste Hauptmann, den es je im Militär
    gegeben hat. Wir tanzten, ich ziemlich steif. Ich habe dich gefragt, wie
    lange du Hauptmann warst, und du hast gesagt…«
    »Seit drei Tagen«, hauchte Schnitz mit geschlossenen Augen.
    »Und wir aßen Weinbrandkugeln und tranken einen Cocktail, der,
    wenn ich mich entsinne…«
    »Engelstränen«, sagte Schnitz. »So hieß er. Ich habe die Speisekarte
    behalten, Euer Hoheit. Und auch die Tanzkarte.«
    »Ja«, bestätigte die Herzogin. »Das hast du. Und als dich der alte
    General Skaffer wegführte, sagte er: ›Das war etwas, wovon du deinen
    Enkeln berichten kannst, mein Junge.‹ Aber du hast dich… so sehr dem
    Dienst gewidmet, dass du nie Kinder bekommen hast… mein Junge…«
    … mein Junge… mein Junge…
    »Ich sehe Helden«, fuhr die Herzogin fort, blickte über die Tische und
    musterte die anderen Offiziere. »Ihr al e habt… viel aufgegeben. Aber
    ich verlange mehr. Viel mehr. Gibt es jemanden unter euch, der nicht
    um meines Andenkens willen sein Leben im Kampf ließe?« Reißers
    Blick glitt über die Gesichter. »Nein, ihr alle wärt dazu bereit. Und jetzt
    verlange ich etwas, das die Unwissenden vielleicht für leicht halten.
    Sterbt nicht im Kampf für mich. Rache ist keine Wiedergutmachung
    eines Unrechts. Rache ist ein Rad, und es dreht sich rückwärts. Die
    Toten sind nicht eure Gebieter.«
    »Was verlangst du von mir, Euer Hoheit?«, brachte Schnitz hervor.
    »Ruf die anderen Offiziere. Vereinbare einen Waffenstillstand. Dieser
    Körper, dieses arme Kind, wird euch führen. Ich bin schwach, aber
    kleine Dinge kann ich noch bewegen. Gedanken viel eicht. Ich werde
    ihr etwas… überlassen, ein Licht im Auge, einen Ton in der Stimme.
    Folgt ihr. Setzt das Heer in Bewegung.«
    »Gewiss! Aber wie…«
    »Setzt das Heer in Bewegung und zieht nach Borograwien! Im Namen
    der Vernunft, kehrt heim. Der Winter kommt, das Vieh wird nicht
    gefüttert, Alte erfrieren, Frauen trauern, das Land liegt brach. Kämpft
    gegen Nuggan, denn er ist jetzt nichts, nur das giftige Echo al eurer
    Ignoranz, Kleinlichkeit und boshaften Dummheit. Sucht euch einen
    würdigeren Gott. Und lasst… mich… gehen! All die an mich
    gerichteten Gebete und das Flehen! Zu viele gefaltete Hände, die mit
    Entschlossenheit und Mühe mehr erreichen könnten! Und was war ich?
    Nur eine ziemlich dumme Frau zu meinen Lebzeiten. Aber ihr habt
    geglaubt, dass ich über euch wache und eure Gebete erhöre, und so…
    blieb mir keine Wahl, ich musste euch zuhören, in dem Wissen, nicht
    helfen zu können… Wenn die Leute doch nicht so achtlos wären mit
    den Dingen, an die sie glauben. Geht. Zieht zu dem einen Ort, den ihr
    nie erobert habt. Und diese Frauen werden euch helfen. Seid stolz auf
    sie. Und damit ihr meine Worte nicht falsch auslegt, damit ihr nicht
    zweifelt… Bevor ich gehe, möchte ich euch dieses Geschenk geben,
    damit ihr euch erinnert. Einen Kuss.«
    … einen Kuss…
    …einen Kuss… einen Kuss… geben… einen Kuss…
    …erinnert…
    Wie eine Frau, wie ein Mann, hoben die Personen im Saal zögernd die
    Hand zur linken Wange. Und Reißer brach so sanft wie ein Seufzen
    zusammen.
    Schnitz sprach als Erster. »Dies ist… Ich glaube, wir…« Sie schwieg
    wieder.
    Jackrum stand auf, griff nach seinem Tschako, klopfte den Staub
    davon ab, setzte ihn auf den Kopf und salutierte. »Bitte um
    Sprecherlaubnis, Herr.«
    »Ach, um Himmels willen, Jackrum!«, erwiderte Schnitz
    geistesabwesend. »Unter diesen Umständen? Ja…«
    »Wie lauten deine Befehle, Herr?«
    »Befehle?« Schnitz blinzelte und sah sich um. »Befehle… ja. Nun, ich
    bin der Kommandeur, und ja… ich kann um einen Waffenstillstand bitten, Feldwebel…«
    »Hauptfeldwebel, Herr«, sagte Jackrum. »In Ordnung, Herr. Ich
    schicke einen Melder zu den Verbündeten.«
    »Ich glaube… eine weiße Fahne…«
    »Ist schon so gut wie erledigt, Herr, überlass es mir, Herr«, sagte
    Jackrum und war die personifizierte Tüchtigkeit.
    »Ja, natürlich… äh, bevor wir weitermachen… meine Damen und
    Herren, ich… äh… einige der Dinge, die hier zur Sprache gekommen
    sind… die

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