Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
spürte die Hitze seines ohnmächtigen Zorns.
    Als sie zu Jade und Maladikt treten wol te, berührte sie jemand am
    Arm. Polly blieb stehen.
    »Was? Oh… Entschuldigung, Major Clogston.« Sie hatte das Gefühl,
    Strappi nie wieder gegenübertreten zu können, jedenfal s nicht, ohne
    einen Mord zu begehen. Das hätte sie vermutlich in Schwierigkeiten
    gebracht, selbst jetzt.
    »Ich möchte dir für einen sehr angenehmen Tag danken«, sagte der
    Major. »Ich habe mir große Mühe gegeben, aber ich glaube, wir wurden
    alle… übertroffen.«
    »Danke, Sir«, erwiderte Pol y.
    »Es war mir ein Vergnügen, Korporal Perks«, sagte Clogston. »Ich
    werde deine zukünftige berufliche Laufbahn mit Interesse und Neid
    verfolgen. Herzlichen Glückwunsch. Und da hier das Protokoll derzeit
    außer Kraft gesetzt scheint, möchte ich dir die Hand schütteln.«
    Sie reichten sich die Hände. »Und nun wartet die Pflicht auf uns«,
    sagte Major Clogston, als Jade mit einer Stange kam, an der ein weißes
    Tuch hing. »Und übrigens… mein Name ist Christina. Und weißt du…
    ich glaube, ich könnte mich nicht daran gewöhnen, wieder ein Kleid zu
    tragen.«

    Maladikt und Jade wurden für die Aufgabe ausgewählt, Pol y durch die
    Burg zu begleiten: ein Troll, weil Trolle Respekt gebieten, und ein
    Vampir, weil Vampire Respekt verlangen. Stöhnende und jubelnde
    Stimmen erklangen, als sie sich einen Weg durch die Korridore
    bahnten, denn die Neuigkeiten hatten sich herumgesprochen. Das war
    ein anderer Grund dafür, dass Jade Polly begleiten sol te. Trol e
    konnten schieben.
    »Na schön«, sagte Jackrum, der den Abschluss bildete. »Am Ende der
    Treppe dort ist eine Tür, und hinter der Tür liegt feindliches
    Territorium. Zeig zuerst die weiße Fahne. Das ist eine wichtige
    Sicherheitsregel.«
    »Kommst du nicht mit uns, Feldwebel?«
    »Ha, ich? Ich schätze, dort draußen gibt es Leute, die auf mich
    schießen würden, ob weiße Fahne oder nicht. Keine Sorge. Der Feind
    weiß Bescheid.«
    »Worüber weiß er Bescheid, Feldwebel?«
    Jackrum beugte sich näher. »Er wird nicht auf ein Mädchen schießen,
    Perks!«
    »Du hast es ausposaunt?«
    »Gewisse Dinge machen hier schnell die Runde«, sagte Jackrum.
    »Nutz den Vorteil. Und ich werde deinen Bruder finden, während du
    fort bist, das schwöre ich. Oh, und noch etwas… Sieh mich an, Perks.«
    Polly drehte sich in dem überfüllten, lauten Korridor um. Es glitzerte in
    Jackrums Augen. »Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann, Perks. Ich
    vertraue dir, wie ich mir selbst vertraue. Viel Glück. Und mach das
    Beste draus, Junge. Ein Kuss währt nicht lange.«
    Er könnte sich kaum klarer ausdrücken, dachte Pol y, als die
    Bewaffneten an der Tür sie näher winkten.
    »Bleibt dicht an der Wand, Mädels! Und zeig schnell die Fahne!«
    Die schwere Tür schwang auf. Fünf oder sechs Pfeile pral ten von der
    Mauer ab und fielen zu Boden. Ein weiterer durchbohrte das weiße
    Tuch. Pol y winkte verzweifelt damit. Sie hörte Rufe in der Ferne und
    danach Jubel.
    »In Ordnung, geh jetzt!«, sagte ein Wächter.
    Polly trat ins plötzliche Tageslicht und winkte zur Sicherheit noch
    einige Male mit der weißen Fahne. Sie sah Männer auf dem Hof und an
    den Zinnen, die ihn säumten. Sie sah auch Leichen.
    Ein Hauptmann mit blutiger Jacke trat über die Gefal enen hinweg
    und streckte die Hand aus. »Den Brief kannst du mir geben, Soldat«,
    sagte er.
    »Nein, Herr. Ich muss ihn zu eurem Kommandeur bringen und auf
    seine Antwort warten, Herr.«
    »Gib ihn mir, und ich bringe dir die Antwort. Immerhin habt ihr
    kapituliert.«
    »Nein. Dies ist ein Waffenstillstand – das ist etwas anderes. Ich muss
    den Brief persönlich übergeben, und du bist nicht wichtig genug.« Pol y
    hatte eine Idee. »Ich verlange, den Brief Kommandeur Mumm
    übergeben zu dürfen!«
    Der Hauptmann starrte sie an und sah dann genauer hin. »Bist du
    eine von…«
    »Ja«, sagte Polly.
    »Und ihr habt sie in Ketten gelegt und den Schlüssel weggeworfen?«
    »Ja«, sagte Pol y und sah ihr Leben vor ihrem inneren Auge
    vorbeiziehen.
    »Und sie mussten meilenweit hüpfen, nur mit den Ketten bekleidet?«
    »Ja!«
    »Und ihr seid nur… Frauen ?«
    »Ja!«, sagte Polly und überhörte das »nur« dieses Mal.
    Der Hauptmann beugte sich vor und versuchte zu sprechen, ohne
    dabei die Lippen zu bewegen. »Gut geacht. Urde auch Eit, dass der
    Kerl einen Denkettel eka.« Er beugte sich zurück. »Na schön, ich bringe
    dich zu

Weitere Kostenlose Bücher