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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Boing
    erklang.
    Sie bebte am ganzen Leib und fühlte sich elend. Ihr Magen war ein
    kleiner rot glühender Klumpen. Was hätte sie sonst tun können? Sol te
    sie glauben Wir sind dem Feind begegnet, und er ist nett? Nein, der Feind war nicht nett, sondern blasiert.
    Sie zog ein Schwert aus der Scheide und kroch in die Nacht hinaus.
    Es regnete noch immer, und hüfthoher Nebel zog vom Fluss heran.
    Sechs oder sieben Pferde standen draußen, nicht angebunden. Ein
    Soldat bewachte sie. Polly hörte seine leise Stimme vor dem Rauschen
    des Regens, als er versuchte, ein Pferd zu beruhigen. Sie bedauerte, ihn
    gehört zu haben. Aber sie hatte den Schilling genommen. Polly schloss
    die Hand fester um die Keule.
    Sie war erst einen Schritt weit gekommen, als sich der Nebel zwischen
    ihr und dem Soldaten nach oben wölbte. Etwas Dunkles wuchs aus
    ihm. Die Pferde scheuten. Der Soldat drehte sich um, ein Schatten
    bewegte sich, der Soldat fiel…
    »He!«, flüsterte Polly.
    Der Schatten drehte sich. »Schnieke? Ich bin’s, Maladikt«, sagte er.
    »Der Feldwebel hat mich geschickt, um festzustel en, ob du Hilfe
    brauchst.«
    »Der verdammte Jackrum hat mich von Bewaffneten umgeben
    zurückgelassen!«, zischte Pol y.
    »Und?«
    »Nun, ich… habe zwei von ihnen niedergeschlagen«, sagte Pol y und
    begriff, dass sie damit ihre Rolle als Opfer untergrub. »Einer lief über
    die Straße.«
    »Ich glaube, den haben wir erwischt«, sagte Maladikt. »Ich meine,
    wenn ich ›erwischt‹ sage… Toller hätte ihn fast in Stücke geschnitten.
    Sie scheint eine Menge ungelöste Probleme zu haben.« Er blickte sich
    um. »Mal sehen… sieben Pferde, sieben Männer. Alles klar.«
    » Toller ?«, fragte Polly.
    »Ja. Hast du sie nicht erkannt? Sie schnappte regelrecht über, als einer
    der Männer auf Stecher losging. Sehen wir uns die Herren mal an.«
    Maladikt ging zur Tür des Wirtshauses.
    »Aber Stecher und Toller…« Polly musste laufen, um zu Maladikt
    aufzuschließen. »Ich meine, so wie sie sich verhalten, sie… Ich habe sie
    für seine Freundin gehalten, und Toller für… Ich meine, ich wusste,
    dass Stecher ein Mädchen ist…«
    Selbst in der Dunkelheit glänzten Maladikts Zähne, als er lächelte.
    »Die Welt enthüllt sich immer mehr, nicht wahr, Schnieke ! Jeder Tag
    bringt etwas Neues. Du bist Transvestit geworden, wie ich sehe.«
    »Was?«
    »Du trägst einen Unterrock, Schnieke«, sagte Maladikt und betrat das Wirtshaus. Polly sah an sich herab und begann, den Unterrock
    abzustreifen. Dann dachte sie: Moment mal…
    Der Feldwebel hatte sich an der Theke hochgezogen und übergab
    sich. Der Hauptmann stöhnte auf dem Boden.
    »Guten Abend, meine Herren!«, sagte der Vampir. »Bitte passen Sie
    auf. Ich bin ein Vampir und habe den Enthaltsamkeitseid abgelegt, was
    bedeutet: Ich bin ein Bündel unterdrückter Instinkte,
    zusammengehalten von Spucke und Kaffee. Es wäre falsch zu sagen,
    blutiges Gemetzel fiele mir nicht leicht. Euch nicht die Kehlen zu zerfetzen, das fäl t mir nicht leicht. Bitte macht es mir nicht noch schwerer.«
    Der Feldwebel stieß sich von der Theke ab und holte benommen zu
    einem Schwinger aus. Fast geistesabwesend wich Maladikt der Faust aus
    und reagierte mit einem Schlag, der den Mann zu Boden schickte.
    »Der Hauptmann scheint ziemlich übel dran zu sein«, sagte er. »Was
    hat er mit einem so armen kleinen Ding wie dir angestel t?«
    »Er hat mich gönnerhaft behandelt«, erwiderte Pol y und richtete
    einen durchdringenden Blick auf Maladikt.
    »Ah«, sagte der Vampir.

    Maladikt klopfte leise an die Kasernentür. Sie öffnete sich einen Spalt
    und schwang dann ganz auf. Karborund ließ seine Keule sinken.
    Wortlos zogen Polly und Maladikt die beiden Kavalleristen in den
    Raum. Feldwebel Jackrum saß auf einem Stuhl am Feuer und trank Bier
    aus einem Krug.
    »Gut gemacht, Jungs«, sagte er anerkennend. »Bringt sie zu den
    anderen.« Er winkte mit dem Krug vage zur gegenüberliegenden Wand,
    wo vier verdrießliche Soldaten kauerten, bewacht von Tol er. Sie waren
    aneinander gebunden. Der letzte Mann lag auf dem Tisch, und Igor
    arbeitete mit Nadel und Faden an ihm.
    »Wie geht es ihm, Soldat?«, fragte Jackrum.
    »Er wird ef überftehen, Feldwebel«, sagte Igor. »Ef fah schlimmer auf
    alf ef ift. Fum Glück, denn ich habe keine Erfatfteile, bif wir daf
    Schlachtfeld erreichen.«
    »Wie wär’s mit zwei Beinen für Dreistück?«, fragte Jackrum.
    »Das ist nicht nötig, Feldwebel«, sagte

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