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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dass es nicht noch einmal klappen wird, Maladikt. Ihr
    alle wisst das.«
    »Ich behaupte nicht, dass wir ganz al ein mit einem Regiment fertig
    werden können«, sagte Maladikt. »Und der Leu… der Rupert ist noch
    nicht ganz trocken hinter den Ohren. Aber wir könnten ihm helfen,
    und der alte Jackrum versteht sein Handwerk…«
    »Ich bin kein gewalttätiger Mann, das kann ich beschwören…
    Bamm!« Toller lachte leise, und leises Kickern kam von der Gruppe. Ja,
    es war ein Kichern, stellte Pol y fest.
    »Nein, das kannst du nicht«, sagte Knal er. »Niemand von uns kann
    das. Weil wir Mädchen sind.«
    Es wurde völlig still.
    »Von Karborund und Schnieke abgesehen«, fuhr Knal er fort, als
    saugte die Stil e widerstrebende Worte aus ihr heraus. »Und bei
    Maladikt und Igor bin ich mir nicht sicher. Aber ich weiß, dass der Rest der Truppe aus Mädchen besteht. Ich habe Augen, Ohren und ein
    Gehirn, kapiert?«
    Es folgte ein dumpfes Grollen, das einen Kommentar Karborunds
    ankündigte.
    »Wenn es nützt euch etwas…«, sagte der Trol mit einer Stimme, die
    plötzlich mehr nach Sand und weniger nach Kies klang. »Mein
    wirklicher Name Jade lautet.«
    Pol y fühlte fragende Blicke auf sich ruhen. Sie war natürlich verlegen,
    aber nicht aus dem offensichtlichen Grund. Es ging dabei eher um die
    kleine Lektion des Lebens, die manchmal wie ein Knüppelschlag wirkt:
    Du bist nicht die einzige Person, die die Welt beobachtet. Andere Leute
    sind Leute. Während du sie beobachtest, beobachten sie dich, und sie
    denken über dich nach, während du über sie nachdenkst. Die Welt betrif t nicht nur dich.
    Es gab keine Möglichkeit, aus dieser Sache herauszukommen. Und in
    gewisser Weise war es eine Erleichterung.
    »Polly«, sagte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
    Sie richtete einen fragenden Blick auf Maladikt, der unverbindlich
    lächelte. »Ist es so weit?«, fragte er.
    » Was steht ihr hier so herum ?«, brül te Jackrum fünfzehn Zentimeter
    hinter Maladikts Kopf. Niemand hatte beobachtet, wie er dorthin
    gekommen war. Er bewegte sich mit der Verstohlenheit eines
    Unteroffiziers, die manchmal sogar Igors verblüffte.
    Maladikts Lächeln veränderte sich nicht. »Wir haben auf deine
    Befehle gewartet, Feldwebel«, sagte er und drehte sich um.
    »Hältst du dich für clever, Maladikt?«
    »Äh… ja, Feldwebel, für ziemlich clever«, gestand der Vampir.
    Es lag nicht viel Humor in Jackrums Lächeln. »Gut. Freut mich, das
    zu hören. Ich möchte keinen weiteren dummen Korporal. Ja, ich weiß,
    dass du noch nicht einmal ein richtiger Soldat bist, aber Donnerwetter,
    jetzt bist du ein Korporal, weil ich einen brauche und du am besten
    gekleidet bist. Besorg dir Streifen von Dreistück. Was die anderen
    betrifft… Dies ist kein verdammtes Müttertreffen, wir brechen in fünf
    Minuten auf. Bewegung!«
    »Aber die Gefangenen, Feldwebel…«, begann Pol y. Sie versuchte
    noch immer, die Enthül ung zu verarbeiten.
    »Wir bringen sie ins Wirtshaus und lassen sie dort zurück, nackt,
    gefesselt und mit Handschellen versehen«, sagte Jackrum. »Boshafter
    kleiner Teufel, unser Rupert, wenn man ihm quer kommt. Und
    Dreistück kriegt ihre Stiefel und die Pferde. Sie kommen nicht weit,
    nicht mit bloßer Haut.«
    »Wird der schreibende Mann sie nicht freilassen?«, fragte Toller.
    »Und wenn schon«, erwiderte Jackrum. »Viel eicht schneidet er die
    Stricke durch, aber den Schlüssel für die Handschel en werfe ich in den
    Abort, und es dürfte eine Weile dauern, ihn dort rauszufischen.«
    »Auf welcher Seite steht er, Feldwebel?«, fragte Polly.
    »Keine Ahnung. Ich traue solchen Leuten nicht. Ignoriert sie. Sprecht
    nicht mit ihnen. Redet nie mit Leuten, die Dinge aufschreiben.
    Militärische Vorschrift. So, ich weiß, dass ich euch Burschen gerade
    einen Befehl gegeben habe, denn ich höre das verdammte Echo! Na
    los, Bewegung! Wir brechen auf !«
    »Beförderung ist die Straße ins Verderben, Junge«, sagte Skallot zu
    Maladikt und hob den Arm – zwei Streifen hingen am Haken. Er
    lächelte. »Von jetzt an sind es drei zusätzliche Cent am Tag, aber die bekommst du nicht, weil man uns nicht mehr bezahlt, doch der Vorteil
    ist: Es gibt auch keine Abzüge, und bei den Abzügen waren sie immer
    verdammt einfal sreich. So wie ich die Sache sehe, geh rückwärts, und
    du hast bald vol e Taschen!«

    Es regnete nicht mehr. Die meisten Truppenmitglieder hatten draußen
    Aufstel ung bezogen, in der Nähe eines

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