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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Bluse.
    »Wie du wünschst, Herr!«, erwiderte Jackrum. »Karborund! Der erste
    Mann, der dort durch die Tür gelaufen kommt… Ich möchte, dass du
    ihn an die Wand nagelst!« Er bemerkte den Blick des Leutnants und
    fügte hinzu: »Aber nicht zu hart!«
    …und jemand klopfte an die Tür.
    Maladikt zielte mit zwei Armbrüsten. Karborund hob jeweils zwei
    Piken in beiden Händen. Pol y holte mit ihrem Knüppel aus, eine
    Waffe, mit der sie umzugehen verstand. Die anderen Jungen – und
    Mädchen – hielten die Waffen bereit, die Dreistück Skallot ihnen
    gegeben hatte. Stille herrschte. Polly sah sich um.
    »Herein?«, schlug sie vor.
    »Ja, genau, natürlich«, sagte Jackrum und rollte mit den Augen.
    Die Tür öffnete sich, und ein kleiner, eleganter Mann trat vorsichtig
    ein. Von Statur, Hautfarbe und Frisur her ähnelte er Mala…
    »Ein Vampir?«, fragte Polly leise.
    »Oh, verdammt«, sagte Maladikt.
    Die Kleidung des Neuankömmlings war ungewöhnlich. Er trug einen
    altmodischen Frack ohne Ärmel und mit vielen aufgenähten Taschen.
    Vor ihm, an einem Gurt um den Hals, hing ein großer schwarzer
    Kasten. Entgegen al er Vernunft lächelte er beim Anblick von einem
    Dutzend Waffen, die perforierten Tod in Aussicht stellten.
    »Wunderrvol !«, sagte er, hob den Kasten und entfaltete drei Beine
    unter ihm. »Aberr… könnte derr Trrol ein wenig nach links trreten,
    bitte?«
    »Was?«, brummte Karborund. Die Rekruten wechselten verblüffte
    Blicke.
    »Ja, und wenn derr Feldwebel so nett wärre, mehrr ins Zentrrum des
    Bildes zu trreten, und hebt die Schwerrterr ein wenig«, fuhr der Vampir
    fort. »Grroßarrtig! Und du Herr, wenn du mirr ein Grrrh geben
    könntest…?«
    »Grrrh?«, wiederholte Bluse.
    »Ausgezeichnet! Siehst jetzt rrichtig grrimmig aus…«
    Es blitzte, und ein kurzer Schrei erklang: »Oh, Mi…« Dann klimperte
    zerbrechendes Glas.
    Wo eben noch der Vampir gestanden hatte, erhob sich ein kleiner
    Kegel aus Staub. Pol y blinzelte und beobachtete, wie er nach oben
    wuchs, menschliche Gestalt annahm und wieder zum Vampir wurde.
    »Meine Güte, ich dachte, derr neue Filterr würrde endlich
    funktionierren«, sagte er. »Na, man lerrnt nie aus.« Er bedachte die
    Truppe mit einem strahlenden Lächeln und fügte hinzu: »Und nun…
    werr von euch bitte ist Hauptmann Horrentz?«

    Eine halbe Stunde war vergangen, doch die Verwirrung fiel nicht von
    Pol y ab. Das Problem war nicht, dass sie nicht verstand, was geschah.
    Es bestand vielmehr darin, dass sie viele andere Dinge verstehen
    musste, bevor sie das Geschehen verstehen konnte. Dazu gehörte ein
    Konzept namens »Zeitung«.
    Bluse wirkte abwechselnd stolz und besorgt, aber die ganze Zeit über
    nervös. Pol y beobachtete ihn aufmerksam, auch deshalb, weil er mit
    dem Mann sprach, der hinter dem Ikonographen hereingekommen war.
    Er trug einen langen Ledermantel und eine Reithose und war die meiste
    Zeit damit beschäftigt, in sein Notizbuch zu schreiben. Gelegentlich
    richtete er einen verwunderten Blick auf die Rekruten. Maladikt, der gut
    hören konnte, stieß sich schließlich von der Wand ab, an der er gelehnt
    hatte, und schlenderte zu den anderen.
    »Na schön«, sagte er leise. »Es ist ein bisschen kompliziert, aber…
    Weiß jemand von euch über Zeitungen Bescheid?«
    »Ja, mein Vetter fweiten Gradef in Ankh-Morpork hat mir davon
    erfählt«, sagte Igor. »Feitungen find wie Verlautbarungen der
    Regierung.«
    »Äh… in gewisser Weise. Allerdings werden sie nicht von der
    Regierung geschrieben, sondern von gewöhnlichen Leuten, die…
    Dinge aufschreiben«, sagte Maladikt.
    »Wie ein Tagebuch?«, fragte Toller.
    »Äh… nein…«
    Maladikt versuchte es zu erklären. Die Gruppe versuchte zu
    verstehen. Es ergab keinen Sinn. Für Pol y klang es nach einer Art
    Kasperletheater. Und warum sol te man etwas Geschriebenem trauen?
    »Mütter von Borograwien!« traute sie gewiss nicht, und das war
    Geschriebenes von der Regierung ! Und wenn man der Regierung nicht
    trauen konnte, wem dann?
    Nun, fast al en, wenn man genauer darüber nachdachte…
    »Herr de Worde arbeitet für eine Zeitung in Ankh-Morpork«, sagte
    Maladikt. »Er meint, wir verlieren den Krieg. Er meint weiter, dass
    unsere Verluste immer größer werden und viele Soldaten desertieren
    und Zivilisten in die Berge fliehen.«
    »W-warum sollten wir ihm glauben?«, fragte Reißer.
    »Wir haben viele Verletzte und Flüchtlinge gesehen, und Korporal
    Strappi lässt sich nicht mehr

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