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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Horentz richtete einen drohenden Zeigefinger auf Jackrum. »Er
    wol te mich schlagen ! Einen gefesselten Gefangenen! Und der… Junge «, fügte der Hauptmann hinzu und spuckte das Wort in Pol ys Richtung,
    »hat mich in die Weichteile getreten und mit einem Knüppel fast
    erschlagen! Ich verlange, dass du uns freilässt!«
    Bluse wandte sich an Pol y. »Hast du Hauptmann Horentz in die
    Weichteile getreten, Pimmel?«
    »Äh… jaherr. Eigentlich war es kein Tritt, sondern ein Stoß mit dem
    Knie, Herr. Und ich heiße Perks, obwohl ich verstehen kann, dass du
    dich mit dem Namen vertan hast.«
    »Was hat er zum betreffenden Zeitpunkt gemacht?«
    »Er hat mich… umarmt, Herr.« Pol y sah, wie Bluse die Brauen hob.
    »Ich war vorübergehend als Mädchen verkleidet, Herr«, erklärte sie.
    »Um den Feind zu täuschen.«
    »Und dann hast du ihn… mit dem Knüppel geschlagen?«
    »Jaherr. Einmal, Herr.«
    »Warum nur einmal?«, fragte Bluse.
    »Herr?«, erwiderte Polly, als Horentz nach Luft schnappte. Bluse
    drehte sich um, und sein Gesicht zeigte fast so etwas wie Verzückung.
    »Und du, Feldwebel…«, fuhr er fort. »Hast du den Hauptmann
    tatsächlich geschlagen?«
    Jackrum trat einen Schritt vor und salutierte zackig. »Nicht unbedingt
    in dem Sinne und an sich, nein, Herr«, sagte er und hielt den Blick dabei
    auf eine Stel e in einer Höhe von dreieinhalb Metern an der
    gegenüberliegenden Wand gerichtet. »Da er gerade in unser Land
    eingefal en war, um die Jungs gefangen zu nehmen, Herr, dachte ich, es
    könnte nicht schaden, wenn er vorübergehend Gefühle wie Furcht und
    Schrecken kennen lernt. Ich bin kein gewalttätiger Mann, Herr, das
    kann ich beschwören.«
    »Natürlich, Feldwebel«, sagte Bluse. Das Lächeln blieb auf seinen
    Lippen, aber es lag jetzt auch hämisches Frohlocken darin.
    »Um Himmels willen, du Narr, du glaubst doch nicht etwa diesen
    dummen Bauerntrampeln. Sie sind der Abschaum der…«, begann
    Horentz.
    »Doch, ich glaube ihnen, in der Tat«, erwiderte Bluse, und nervöser
    Trotz ließ ihn zittern. »Ich würde ihren Aussagen selbst dann mehr
    Glauben schenken als deinen, wenn sie behaupteten, der Himmel sei
    grün. Und obwohl sie nicht ausgebildet sind, haben sie einige der besten
    Soldaten Zlobeniens überwältigt, mit Einfallsreichtum und Wagemut.
    Ich bin sicher, dass sie weitere Überraschungen für uns parat haben…«
    » Es würde genügen, die Unterhosen fal en zu lassen«, flüsterte Maladikt.
    » Sei still !«, zischte Pol y und musste sich wieder den Mund zuhalten, um nicht zu lachen.
    »Ich kenne dich, Hauptmann Horentz«, sagte Bluse, und für einen
    Moment wirkte der Hauptmann besorgt. »Ich meine, ich kenne Leute
    wie dich. Mein ganzes Leben lang musste ich mit ihnen klarkommen.
    Große, freundliche Rabauken, mit dem Gehirn in der Hose. Du wagst
    es, in unser Land zu reiten, und glaubst, wir hätten Angst vor dir? Du
    glaubst, du könntest über die Köpfe meiner Männer hinweg an mich
    appellieren? Du verlangst? Auf dem Boden meiner Heimat?«
    »Hauptmann?«, sagte der Kavallerie-Feldwebel, als Horentz den
    Leutnant mit offenem Mund anstarrte. »Die anderen werden bald hier
    sein…«
    »Ah«, erwiderte Horentz unsicher. Dann schien er sich, nicht ohne
    Mühe, zu fassen. »Verstärkung ist unterwegs«, schnappte er. »Lass uns
    jetzt frei, du Idiot, dann führe ich dies alles vielleicht auf die Dummheit
    der Einheimischen zurück. Andernfal s sehen die Dinge für dich und
    deine… ha… Männer sehr, sehr schlecht aus.«
    »Sieben Kaval eristen waren nicht genug, um mit Bauernjungen fertig
    zu werden?«, fragte Bluse. »Du schwitzt, Hauptmann. Du bist besorgt.
    Obwohl Verstärkung unterwegs ist?«
    »Bitte um Erlaubnis zu sprechen, Herr!«, bel te Jackrum und fuhr fort:
    » Käsler! Holt eure verdammten Waf en! Maladikt, du gibst Soldat Goom sein Schwert zurück und wünschst ihm viel Glück! Karborund, du nimmst eine Hand vol Dreieinhalb-Meter-Piken! Die anderen… «
    »Da wäre noch dies, Feldwebel«, sagte Maladikt. »Davon gibt es jede
    Menge. Hab sie aus den Sätteln unserer Freunde.« Er zeigte etwas vor,
    das für Pol y wie eine große Pistolen-Armbrust aussah, stählern und
    schnittig.
    »Pferdebogen?«, fragte Jackrum wie ein Kind, das ein wundervol es
    Silvestergeschenk öffnete. »Das bekommt man als Lohn für ein
    ehrliches, nüchternes Leben, Jungs! Tödliche kleine Apparate. Zwei für
    jeden!«
    »Ich möchte keine unnötige Gewalt, Feldwebel«, sagte

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